Online Casino Jahresrückblick 2021

In unserem großen Online Casino Jahresrückblick für 2021 schauen wir noch einmal etwas genauer auf Deutschland, Österreich und Malta zurück. (Bildquelle: pixabay by Tumisu)

Noch immer wird Deutschland im Ausland oftmals als das Land der Ordnung, der Pünktlichkeit sowie der Effizienz wahrgenommen. Diese durchaus positiven Stereotypen mögen zwar noch in großen Teilen für die private Wirtschaft gelten, für die öffentliche Hand sowie für die Politik und ihre geschaffene Bürokratie jedoch schon lange nicht mehr. Bestes Beispiel ist die Neuregulierung des Glücksspiels in Deutschland, auf die in diesem Jahresrückblick für 2021 noch einmal näher eingegangenen werden soll. Obwohl der neue Glücksspielstaatsvertrag bereits seit dem 1. Juli in Kraft ist, wurde bislang noch keine einzige Lizenz für das virtuelle Automatenspiel erteilt. Aber was ist schon ein halbes Jahr, schließlich haben die Berliner mehr als 10 Jahre auf ihren Flughafen warten müssen und die Hamburger immerhin noch fast 7 Jahre auf ihre Elbphilharmonie. „Gut Ding will halt Weile haben“, heißt es ja nicht ohne Grund, wobei es bei den geplanten Online Casino Lizenzen noch lange nicht fest steht, ob diese wirklich das Gelbe von Ei sein werden. Vergessen werden sollte natürlich ebenfalls in diesem Jahresrückblick nicht Österreich, denn auch beim Nachbarn setzte in 2021 die Politik alles daran, es den privaten Online Casino Betreibern so schwer wie möglich zu machen. Dies war wohl bitternötig, denn der Casinomonopolist CASAG ließ kaum ein Fettnäpfchen aus, um selbst so richtig in die Bredouille zu bringen und das eigene Monopol zu gefährden.

Deutschland im Online Casino Jahresrückblick 2021

Selten verdient es eine Behörde in Schutz genommen zu werden, doch für die neue Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder wollen wir dann doch zumindest in den letzten gut 12 Monaten die Lanze brechen. Obwohl als Startdatum der 1. Juli 2021 laut dem neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag angepeilt war, kann die neue Behörde wohl erst Anfang 2023 so richtig ihre Arbeit aufnehmen. Dies ist jedoch nicht die Schuld er dortigen Beamten in Sachsen-Anhalt, sondern liegt eindeutig an der Politik. Erst Ende Februar stand überhaupt fest, in welchem Gebäude in Halle in Sachsen-Anhalt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder unterkommen wird. Vier Monate vor dem Start waren somit zwar die Räumlichkeiten der neuen Kontrollinstanz gefunden, aber noch keine einzige der insgesamt mehr als 100 geplanten Stellen besetzt. Die erste wirkliche Personalie folgte sogar erst kurz nach dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielgesetzes, als Anfang Juli Anne Poggemann als zukünftige Vorstandschefin der Behörde offiziell vorgestellt wurde. Für die zuletzt als Staatssekretärin im Innenministerium von Sachsen-Anhalt arbeitende Juristin der bisherige Höhepunkt in ihrer beruflichen Karriere. Um weitere lukrative Pöstchen wurde hinter den Kulissen zwischen den Parteien und Bundesländern in der Zwischenzeit weiter gerangelt und so folgte erst Anfang Oktober die offizielle Bestellung der zwei weiteren Vorstandsposten. Immerhin wurden mit Ronald Benter und Benjamin Felix Schwanke tatsächlich Personen berufen, die viele Jahre an Erfahrung in Sachen Glücksspiel aufweisen können. Ein nicht immer eintretender Idealfall in Behörden.

Bis heute keine einzige Lizenz

Dass der Aufbau der neuen gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder erst nach dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags keine gute Idee ist, zeigt unser Online Casino Jahresrückblick 2021 mehr als deutlich. Gleich zu Beginn Anfang Juli offenbarten sich nämlich die ersten Probleme. Obwohl laut dem neuen Gesetz zwingend vorgeschrieben, konnten sich die Betreiber von Online Casinos und Spielhallen nicht wie vorgeschrieben im neue bundesweiten Sperrsystem OASIS anmelden. „Technische Probleme“ war die lapidare Entschuldigung vonseiten des Regierungspräsidiums in Darmstadt, ohne dass daraus Konsequenzen folgten. Es ist eben immer noch etwas anderes, wenn der Spielerschutz aufgrund von Versagen der Politik oder der Behörden nur mangelhaft stattfindet. Im August schließlich legte dann die Drogenbeauftragte der Länder den Finger in die Wunde und bemängelte die fehlende Kontrolle der Online Casinos und des Glücksspiels in Deutschland. Eine Binsenweisheit, schließlich hatte die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder mit Anne Poggemann zu diesem Zeitpunkt gerade einmal den Chefposten besetzt. Die vermeintliche Kontrolle ging deshalb Nirwana der undurchsichtigen Übergangskompetenzen der einzelnen Bundesländer unter. Während Außenstehende über dieses bundesweite Schilda nur müde lächeln können, hatte all dieses Chaos für die privaten Online Casino Betreiber durchaus enorme negative Konsequenzen. Ohne eine offizielle Online Casino Lizenz waren deren Angebote an virtuellen Automatenspielen nämlich immer noch nach nationalem Recht illegal und maximal behördlich mehr oder weniger geduldet. Dies führte dazu, dass viele virtuelle Spielhallen ihren Casinos einstellen mussten, um nicht in Konflikt mit der bereits erteilten oder beantragten Sportwettenkonzession zu geraten. Es ist mehr als bezeichnend, dass bis heute noch keine einzige Online Casino Lizenz in Deutschland erteilt wurde. Ein Armutszeugnis sondergleichen.

Ein mehr als holpriger Start!

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  • Verzögerung beim Sperrsystem OASIS
  • neue Glücksspielbehörde nicht einsatzbereit
  • noch immer keine Online Casino Lizenzen

Mit dem neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag gab es jedoch nicht nur Verlierer oder genervte Markteilnehmer, wie unser Online Casino Jahresrückblick für 2021 bereits zeigte, sondern ebenso Gewinner. Vor allem Hersteller von Verifizierungssoftware und digitalen Lösungen im Kampf gegen die Geldwäsche profitierten von den strengen neuen Regeln in Deutschland. Besonders hervorstachen IDnow aus München sowie die Neccton GmbH aus Österreich, die von Dr. Michael Auer ins Leben gerufen wurde. In einem spannenden Interview im Juli gab der Spielsuchtforscher interessante Einblicke in die modernen Schutzsysteme auf Basis von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz.

Die zwei größten Aufreger des Jahres

Abseits des äußerst schleppenden Aufbaus der neuen Glücksspielbehörde und den noch immer nicht vorhandenen Online Casino Lizenzen konnte 2021 im Jahresrückblick noch mit zwei weiteren großen Aufregern aufwarten. Kaum ein anderes Thema wurde in der Glücksspielindustrie in den letzten Monaten so häufig in Bezug auf die Bundesrepublik diskutiert wie die äußerst unbeliebte Einsatzsteuer von 5,3 Prozent auf die virtuellen Automatenspiele. Dies ist mehr als verständlich, hat sie doch sowohl auf die Betreiber von Online Casinos wie auch deren Kunden extrem negative Auswirkungen. Zusammengefasst ist dies der Hauptgrund, warum Deutschland sich mit dieser Form der Besteuerung wieder einmal den Geisterfahrer in Europa gibt und selbst das Ziel der Kanalisierung ins legale Spiel ins Wanken bringt. Anders als bei der üblichen Steuer auf die Erträge der Betreiber aus Gewinnen und Verlusten der Kunden besteuert Deutschland gleich zu Beginn einer jeden Runde am Spielautomaten den Einsatz. Völlig unabhängig, ob der Kunde nun gewinnt oder verliert, wandern jedes Mal 5,3 Prozent an den Fiskus. Dies führt dazu, dass Online Casinos in Deutschland zwangsläufig die seit vielen Jahren gewohnten hohen Auszahlungsquoten, auch RTP genannt, reduzieren müssen. Anstatt zwischen 92 und 96 Prozent gibt es somit für die deutschen Kunden noch zwischen 85 und 88 Prozent ihrer Einsätze zurück. Ein eklatanter Nachteil für die virtuellen Spielhallen, die sich in der Bundesrepublik um eine Lizenz bewerben und ein Gottesgeschenk für den Schwarzmarkt, die somit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil frei Haus geliefert bekommen.

Der Kampf gegen die Einsatzsteuer

Noch im Mai versuchte die EGBA, die European Gaming and Betting Accosiation, mit eindringlichen Mahnungen die deutsche Politik von diesem Irrweg abzubringen. Es wurden Argumente gegen die Einsatzsteuer vorgebracht und Studien über ihre schädliche Wirkung vorgelegt. Alles jedoch ohne Erfolg, wie der Jahresrückblick zu den Online Casinos in 2021 deutlich macht. Unbeirrt beschloss der Bundestag Ende Juni kurz vor dem Inkrafttreten des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags die umstrittene Einsatzsteuer auf virtuelle Spielautomaten. Dies obwohl erst Anfang Juni die EGBA als eine Art europäischer Dachverband der modernen Internetglücksspielindustrie sowie der DSWV, der Deutsche Sportwettenverband, Beschwerde gegen die Steuer bei der Europäischen Kommission eingelegt hatte. Neben dem Konflikt mit den eigenen Zielen aus dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag wie der Kanalisierung ins legale Spiel brachten die Verbände noch ein zweites wichtiges Argument vor. Da der stationäre Sektor mit Spielhallen und Spielbanken nicht ebenfalls über eine Einsatzsteuer belastet wird, handelt es sich hierbei um eine illegale staatliche Beihilfe für das terrestrische Glücksspiel in dreistelliger Millionenhöhe. Eine endgültige Entscheidung zu diesem Thema steht noch aus, doch haben bereits pfiffige Entwickler versucht, die schädlichen Auswirkungen der Einsatzsteuer auf Kunden und Betreiber abzumildern. Während beispielsweise das Karamba Casino auf eine extra erfasste Besteuerung setzt, haben Gamomat mit zusätzlichen Spins innerhalb eines Spiels sowie Hölle Games mit Extradrehs bei Kleingewinnen andere Wege gefunden, das alte Spielgefühl zu erhalten. Kunden dürfen gespannt sein, was im nächsten Jahr in diesem Bereich noch an Innovationen auf sie zukommt.

Die Einsatzsteuer birgt viele Nachteile!

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  • geringere Kanalisierung ins legale Spiel
  • geringere RTP’s für deutsche Kunden
  • Wettbewerbsnachteil der lizenzierten Online Casinos

Ebenfalls für gehörige Aufregung sorgte im Jahresrückblick 2021 der Bremer Innensenator, der nur wenige Tage nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes die Glücksspielwerbung von Online Casinos und Buchmachern verbieten wollte. Dies, obwohl laut dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag Werbung für lizenzierte Unternehmen ausdrücklich erlaubt ist, um überhaupt Kunden ins legale Spiel zu kanalisieren. Als die Beschwerden bei Presserat nicht fruchteten, versuchte es der SPD-Politiker schließlich im November erneut mit einem Vorstoß bei der Innenministerkonferenz der Länder. Zum Glück jedoch konnte er nicht genug Unterstützer für seine Verbotspläne finden. Zusammen mit der bereits fragwürdigen Einsatzsteuer hätte ein solches Glücksspielwerbeverbot wohl den endgültigen Sargnagel für die legalen Online Casinos in Deutschland bedeutet.

Österreich im Online Casino Jahresrückblick 2021

Noch in der ersten Jahreshälfte hatte die Alpenrepublik gehörig mit den Auswirkungen des Ibiza-Skandals zu kämpfen, der sich immer weiter ausweitete und schließlich zur ÖVP-Parteienaffäre um den ehemaligen Kanzler Kurz auswuchs. Die Verbindungen zu Novomatic und das fragwürdige Geschachere um Pöstchen bei der CASAG führten schließlich dazu, dass die angeschlagene ÖVP sich mit einem Rundumschlag befreien und das Glücksspiel in Österreich neu aufstellen wollte. Erstmals war von einer unabhängigen Glücksspielaufsicht die Rede, die endlich die Interessenskonflikte zwischen dem Glücksspielmonopolisten CASAG und dem Finanzministerium als Kontrollbehörde und Anteilseigner auflösen sollte. Wer nun jedoch dachte, dass in Österreich eine wundersame Einkehr der Vernunft stattgefunden hätte, wurde bitter enttäuscht, denn wie unser Online Casino Jahresrückblick für 2021 zeigt, war der Vorstoß nichts anderes als eine Nebelkerze. Die Politik wolle nicht am Monopol der Casinos Austria bei den Spielbanken oder bei den Online Casinos rütteln, so hieß es. Schlimmer noch, plötzlich waren wieder die umstrittenen Netzsperren erneut auf dem Tisch, um ein nun tschechisches Unternehmen das Glücksspiel in der Alpenrepublik via Silbertablett in den Rachen zu werfen. Auf der Seite der Justiz wurden ebenfalls die Daumenschrauben gegenüber der privaten Konkurrenz zunehmen in diesem Jahr angezogen und so wurden zahlreiche Online Casinos zur Rückzahlung von Verlusten verdonnert. Als Begründung wurde angegeben, dass nur die CASAG über eine nationale Lizenz für virtuelle Spielhallen verfügen würde und somit nur deren Angebot legal wäre. Bis heute ist die Frage nicht wirklich geklärt, weshalb sich alle privaten Anbieter bislang auf ihre Lizenzen aus einem Mitgliedsland der EU wie Malta berufen.

Für die österreichische Politik scheint die CASAG unantastbar zu sein

Netzsperren und millionenschwere Rückzahlungen nur um einen Glücksspielkonzern weiterhin zu stützten, der sich mittlerweile in den Händen eines tschechischen Lotto-Milliardärs befindet, wirkt selbst für österreichische Verhältnisse merkwürdig. Vor allem, wenn andere private Anbieter mit Wurzeln in Österreich wie bet-at-home im Gegenzug an den Rand der Pleite gebracht werden. Die horrenden Rückzahlungen, die bislang von Gerichten in der Alpenrepublik verhängt wurden, haben bereits dazu geführt, dass bet-at-home sein Online Casino in Österreich abgeschaltet hat und dreimal in 2021 seine Umsatzprognose nach unten korrigieren musste. Zuletzt erst bedeutete die Glücksspielpolitik in Österreich zudem das Aus für 65 Mitarbeiter, die bislang in Österreich bei bet-at-home angestellt waren. Während der Staat bei privaten Anbietern kein Pardon kennt, wird die CASAG weiterhin fleißig gepampert, egal welche Verfehlungen ans Licht kommen. Postenschacher, Einfluss auf Glücksspielgesetze oder grauenhafter Spielerschutz, bei der Casinos Austria werden sogar die Hühneraugen zugedrückt. Schon im Februar legte die OVWG, die Österreichische Vereinigung für Wetten und Gaming, eine Studie der Universität Wien sowie ein Gutachten der Universität München über die Glücksspielwerbung der CASAG vor. Beide kamen zu dem Schluss, dass das Glücksspielmonopol der Casinos Austria wegen ihrer exzessiven und Glücksspiel verharmlosenden Werbung nicht zu rechtfertigen ist. Anfang September legte das Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit aus Salzburg nach und fand ausgerechnet erschreckende Mängel beim Spielerschutz beim Online Casino Win2day der CASAG vor. Nur wenig später rügte der Presserat in Österreich mehrere Zeitungen in Bezug auf die Werbung für den Casinomonopolisten, da diese oftmals nicht als solche gekennzeichnet wird und mit redaktionellen Inhalten vermischt wird. Zu guter Letzt setze noch der Spielerschutzverein Spielerhilfe in einer Pressekonferenz mit dem Titel „Das System Casinos Austria“ einen obendrauf und warf dem Konzern vor, sogar Spielsucht zu fördern.

Die heilige CASAG scheint in Österreich unantastbar!

Holy CASAG 400
  • Glücksspielwerbung zu exzessiv und verharmlosend
  • mangelhafter Spielerschutz bei Win2day
  • fördert laut Spielerhilfe die Spielsucht

Trotz all dieser Vorwürfe hüllt sich das Finanzministerium als Anteilseigner und zugleich als Kontrollinstanz das gesamte Jahr in großes Schweigen und dies wohl aus gutem Grund. Schließlich lautete bislang das Hauptargument für die Aufrechterhaltung des Monopols der CASAG in Sachen Online Casinos, Spielbanken und Lotto, dass nur so ein hoher Spielerschutz zu gewährleisten wäre. Wie es jedoch scheint, trifft genau das Gegenteil zu, wenn Politik und Monopolist auf Kosten der Bürger als potenzielle Kunden eine unheilvolle Liaison eingehen.

Auch in Malta gab es dieses Jahr nichts zu lachen

Während in Deutschland das Chaos in 2021 regierte und die österreichische Politik den Fehdehandschuh den privaten Online Casinos vor die Füße warf, gab es für Malta in unserem Jahresrückblick ebenfalls leider nichts zu lachen. Nach zahlreichen Skandalen rund um italienische Mafia Casinos auf der Insel konnte Malta in den letzten gut zwei Jahren dem Problem so langsam Herr werden. Zusätzlich wurde zudem mit Carl Brincat Anfang Februar ein neuer Chef innerhalb der MGA, der Malta Gaming Authority, vorgestellt, der als ausgesprochen gute Wahl gilt. Noch im Mai durfte er große Fortschritte bei der Bekämpfung der Geldwäsche verkünden. So wurden nicht nur deutlich mehr Betreiber von Online Casinos einer Prüfung unterzogen, sondern auch die Zahl an Meldung verdächtiger Transaktionen stieg um mehr als 200 Prozent. So schön jedoch die Erfolge im Mai noch klangen, so bitter folgte dann die Ernüchterung im Juni. Nach Einschätzung der FATF, einer globalen Anti-Geldwäsche-Institution, waren die Anstrengungen des Inselstaates bei Weitem nicht genug und so landete Malta erstmals auf der gefürchteten Grau-Liste für unsichere Gerichtsstände. Ein beschämendes Urteil, schließlich war zuvor noch nie ein EU-Mitglied jemals auf dieser Zusammenstellung fragwürdiger Finanzplätze zu finden gewesen. Die unsäglichen Verbindungen zwischen Politik und Verbrechen, der mangelhafte Aufklärungswille des Bombenattentats gegen die Journalistin warf Daphne Caruana Galizia sowie die laschen Regularien bei Kryptowährungen gaben den Ausschlag für die Entscheidung.

Wie nicht anders zu erwarten sorgte die Einstufung auf der Grau-Liste der FATF für ein politisches und wirtschaftliches Erdbeben in Malta. Vor allem die Opposition forderte die Regierung zu Veränderungen auf, was zumindest in Sachen Glücksspiel auch tatsächlich in der zweiten Jahreshälfte geschah. Die Anti-Geldwäsche-Einheit FIAU und die Glücksspielbehörde MGA erhielten mehr Befugnisse und verschärften deutlich die Regeln für alle Online Casino Lizenznehmer und Besitzer von Sportwettenkonzessionen. Hierzu zählten beispielsweise die klare Offenlegung der Besitzverhältnisse an einem Glücksspielunternehmen oder die genauere Überprüfung wichtiger Positionen innerhalb einer Firma. Mitte Oktober führten diese Bemühungen immerhin zu einem großen Lob der FATF, ohne das diese jedoch die Einstufung von Malta auf der Grau-Liste bislang rückgängig machte. Bevor der Inselstaat wieder in die Arme der „sauberen“ Ländern aufgenommen wird, werden wohl noch einige Steine aus dem Weg zu räumen sein. Vielleicht wird es jedoch bereits im nächsten Jahresrückblick für die Online Casinos in Malta sowie deren Wirtschaft soweit sein und die Scharte aus 2021 ausgewetzt.

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