Deutsche Glücksspielaufsicht Halle

Die neue deutsche Glücksspielaufsicht wird in Zukunft ihren Sitz im Technischen Rathaus in Halle haben und rund 110 Angestellte beherbergen. (Bildquelle: polis.de)

Gerade einmal vier Monate haben die Parlamente in den 16 Bundesländer in Deutschland Zeit, den geplanten neuen Glücksspielstaatsvertrag zu ratifizieren, schließlich läuft das alte Regelwerk am 30. Juni aus. Schon jetzt ist allerdings klar, dass die zukünftige neue Behörde, die erstmals bundesweit Online Casinos lizenzieren und überwachen soll, wohl erst 2023 so richtig einsatzfähig sein wird. Der erste Schritt ist immerhin endlich erfolgt und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat ihren Segen zum neuen Standort in Halle für die erste deutsche Glücksspielaufsicht erteilt. In Zukunft wird diese im Technischen Rathaus der Stadt über die neue Ära des Online Glücksspiels in der Bundesrepublik wachen.

Deutsche Glücksspielaufsicht zieht in das Technische Rathaus in Halle

Am 1. Juli 2021 beginnt in Deutschland eine neue Ära beim Online Glücksspiel, denn erstmals werden Online Casinos in der Bundesrepublik auch nach nationalem Recht legal. Oberste Kontrollbehörde wird die neue deutsche Glücksspielaufsicht sein, die nach vorangegangenen Verhandlungen zwischen allen Bundesländern in Halle ansässig sein wird. Von hier aus sollen in Zukunft der Lizenzierungsprozess der Betreiber sowie die Überwachung sämtlicher Vorgaben aus dem neuen Glücksspielstaatsvertrag erfolgen. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt legte nun den ersten Grundstein, indem sie den Weg für einen Mietvertrag freimachte. Geplant ist der Einzug in das Technische Rathaus der Stadt Halle, welches im Mai vergangenen Jahres von der POLIS Immobilien AG erworben wurde. Nach derzeitigen Planungen werden rund 3.000 der insgesamt 7.800 Quadratmeter Bürofläche für einen Anfangspreis von 11 Euro pro Quadratmeter gemietet. Wie die “Mitteldeutsche Zeitung” berichtet, erhöht sich dieser später auf insgesamt 13 Euro. Zusammengerechnet sind dies rund 39.000 Euro pro Monat an Mietausgaben für die neue deutsche Glücksspielaufsicht in Halle. Wie Rüdiger Malter, Finanzstaatssekretär in Sachsen-Anhalt erklärte, hätte eine vergleichbare Belegung in München oder Hamburg locker dreimal so viel gekostet.

Mit der Klärung des neuen Standorts kann nun endlich die Suche für die neuen Mitarbeiter der Behörde beginnen. Insgesamt ist von rund 110 Arbeitsplätzen die Rede, die sich vor allem aus dem IT-Bereich zusammensetzen werden. Hier werden speziell Informatiker gesucht, schließlich müssen mathematische Modelle bei den Spielautomaten kontrolliert und zertifiziert werden sowie die Infrastruktur für die geplanten Dateisysteme geschaffen werden. Für die Region ist die Ansiedlung der neuen Bundesbehörde ein großer Erfolg, handelt es sich doch hierbei hauptsächlich um hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Bis die neue deutsche Glücksspielaufsicht in Halle ihre komplette Arbeit aufnehmen kann, wird es allerdings wohl noch bis Anfang 2023 dauern. Bis dahin werden jedoch sukzessive die Aufgaben vom Glücksspielkollegium der Bundesländer nach und nach übertragen. Für die Betreiber, die gleich zu Beginn der neuen Ära sich um die neuen Online Casino Lizenzen bewerben wollen, dürfte dies durchaus zu gewissen Kopfschmerzen führen. Das Glücksspielkollegium ist vor allem durch seine Langsamkeit und Meinungsverschiedenheiten bei Entscheidungen bekannt, was sich mehr als deutlich an dem äußert schleppenden Konzessionsverfahren bei den Sportwetten zeigt. Sollte dies im Bereich der virtuellen Automatenspielen und Online Casinos ebenfalls im Schneckentempo vonstattengehen, ist wohl für das zweite Halbjahr nur mit einer handvoll lizenzierter Unternehmen zu rechnen. Schließlich beginnt die offizielle Bewerbungsfrist erst mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags.

Erst vor wenigen Wochen machte endlich die Landesregierung mit ihrem klaren Ja zu Legalisierung deutscher Online Casinos den Weg für den neuen Glücksspielstaatsvertrag frei. Lange Zeit blockierten vor allem die Koalitionspartner der CDU im Bundesland, die SPD und die Grünen, die Zustimmung, was den Zeitplan für die Ansiedlung der deutschen Glücksspielaufsicht in Halle immer weiter verzögerte. Zwar muss der neue Glücksspielstaatsvertrag noch vom Parlament in Sachsen-Anhalt ratifiziert werden, doch gilt dies nach der Einigung der drei Regierungsparteien mittlerweile nur noch als reine Formsache.

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