White Paper limitiert Einsätze an Online Slots für unter 25-jährige auf 2 Pfund pro Dreh

Das White Paper der britischen Regierung zum Glücksspiel und neuen Reformen die Online Casinos ohne Limit verbieten steht in den Startlöchern! (Bildquelle: Nik auf Unsplash)

Im Vereinigten Königreich wird im Zuge eines White Papers eine lang diskutierte Glücksspielreform angestoßen, die viele Dinge in den Online Casinos und Wettportalen ändern könnte. Der wohl gravierendste Einschnitt für eine Minderheit an Spielern werden die geplanten Einsatzlimits für Online-Spielautomaten darstellen, die britische Online Casinos umzusetzen haben. Denn der Schwerpunkt des bevorstehenden White Papers liegt auf dem Schutz von Problemspielern und gefährdeten Personen, welcher durch Obergrenzen beim Einsatz ein neues Niveau erreichen soll. Die UK-Regierung beabsichtigt die Einführung von Einsatzlimits zwischen 2 Pfund und 15 Pfund für Online-Spielautomaten, heißt es in den aufgetauchten Informationen zum kommenden White Paper. Des Weiteren ist eine altersbedingte Gestaltung vorgesehen.

UK White Paper kommt – keine legalen Online Casinos ohne Limit mehr

Nach einem Marathon für neue Glücksspielgesetze dürfte es, nach Angaben des britischen Magazins The Times, nach den Osterfeiertagen des britischen Parlaments zu einigen revolutionären Änderungen in legalen Online Casinos kommen. Wie die Zeitung berichtet, ist nicht nur die schon eingangs dargelegte Begrenzung der Online-Einsätze im Gespräch. Verifizierungen werden genauer die Bonität von Spielern berücksichtigen, um deren Kreditwürdigkeit zu prüfen und auch ein Sponsoringverbot für Sportveranstaltungen ist vorgesehen sowie eine obligatorische Zwangssteuer zur Finanzierung von Therapien für problematische Glücksspieler.

Das klingt alles ein bisschen nach Online Casinos Deutschland, wo der Glücksspielstaatsvertrag viele strenge Regeln aufgestellt hat, die bisher kein Land in so ausgeprägter Form anbietet. Und jetzt steht Großbritannien ein ähnlicher Wandel bevor. Dabei blickt der Markt auf fast zwei Jahrzehnte legales Online-Glücksspiel zurück und gilt als der umsatzstärkste virtuelle Gaming-Markt der Welt. The Time berichtet an dieser Stelle, dass die Glücksspielkonzerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht haben, mit Lobbyarbeit Einfluss auf die Reformen zu nehmen.

Im Titel des The Times Berichts heißt es: „Ascot und Konzerte: Wie die Glücksspielindustrie versucht, Abgeordnete für sich zu gewinnen“. Die Branche hat Hunderttausende von Pfund ausgegeben, um Reformvorschläge wie die Limitierung von Spieleinsätzen im Internet und auch das Verbot von Sportsponsoring zu beeinflussen. Ob zum Pferderennen in Ascot oder bei Konzertveranstaltungen im Wembley-Stadion, die Vertreter der Gaming-Industrie haben viel Geld in die Hand genommen, um in einem erbitterten Kampf um neue Reformen Abgeordnete für sich zu gewinnen.

Die neuen Regeln könnten relativ schnell Einzug halten, denn die meisten Änderungen verlangen nicht nach einem neuen Gesetz. Kritik hagelt es bereits aus allen Richtungen, denn nicht nur ein geschätzter Umsatzeinbruch von rund 700 Millionen Pfund ist zu erwarten, viele Spieler könnten die nunmehr attraktiveren Online Casinos ohne Lizenz auf dem Schwarzmarkt ansteuern.

Erste Reform der Glücksspielgesetze seit 2005

Die Vorlage eines White Papers durch die britische Regierung, welche die Beschlüsse für eine mittlere Glücksspielneuregulierung beinhalten, war eigentlich schon für das Jahr 2021 geplant. Doch Corona, Brexit und Differenzen in der Tory-Partei haben das Vorhaben immer wieder nach hinten verschoben. In der Folge haben bis heute sechs Minister für Glücksspiel und vier Kulturminister an der Überarbeitung mitgewirkt. Es ist zugleich die überhaupt erste gravierende Änderung seit der Ratifizierung des Online-Glücksspielgesetzes.

Angesichts der immer noch andauernden Vertagung der geplanten Veröffentlichung eines White Papers zum Thema Glücksspiel durch die britische Regierung, die bereits seit etwa einem halben Jahr erwartet wird, häufen sich die Spekulationen darüber, welche Maßnahmen letztendlich in Betracht gezogen werden. Wie die Zeitung The Sun im Artikel „Spieler unter 25 Jahren dürfen demnächst nicht mehr als 2 Pfund pro Online-Drehung einsetzen“ unter Berufung auf durchgesickerte Kabinettsdokumente berichtet, sollen Spieler unter 25 Jahren beim Spielen von virtuellen Automatenspielen nicht mehr als 2 Pfund einsetzen können und die Betreiber von Online Casinos mit einer neuen gesetzlichen Steuer belegt werden, um die Behandlung von Problemspielern zu finanzieren.

Die Ministerin für Kultur, Medien und Sport – Lucy Frazer erklärt unter anderem im Kabinett: „Ich bin zuversichtlich, dass der gesellschaftliche Nutzen der Schadensbegrenzung die voraussichtlichen Kosten für die Branche überwiegt und dass ein Großteil des Rückgangs der Online-Einnahmen auf die entgangenen Einnahmen der Spieler zurückzuführen ist, die sich das Glücksspiel nicht mehr leisten können“.

Glücksspiel White Paper ein Kompromiss

Das Ziel der Maßnahme ist es, die 300.000 problematischen und 1,8 Millionen spielsuchtgefährdeten Spieler im Vereinigten Königreich zu schützen. Die Einsatzgrenzen werden jedoch wahrscheinlich die Interessenvertreter der Glücksspielindustrie beunruhigen, die befürchten, dass ihre Gewinne sinken werden. Die neuen Bestimmungen sehen eine neue Steuer auf die Gewinne der Glücksspielanbieter vor, die zur Finanzierung der Behandlung von Spielsuchtproblemen beitragen soll. Ebenfalls neu sind verpflichtende Prüfungen durch Casino Anbieter, um die Bonität von Spielern zu gewährleisten.

Hierbei geht es wohl in erster Linie darum, dass Kunden, die offensichtlich viel verlieren, in eine Schuldenspirale geraten könnten. Durch genaue Beobachtung von Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Spielverluste für einen Spieler unerschwinglich werden, lassen sich Problemfälle reduzieren. Hierfür gibt es bereits moderne Werkzeuge zum Spieler-Tracking, wie Sie in Deutschland zum Einsatz kommen. Ein Marktführer hierbei ist das Unternehmen Neccton.

Zu den weiteren bedeutenden Reformen zählen der Verzicht auf alle Logos von Glücksspielunternehmen auf den Trikots der englischen Premier League (EPL), eine höhere Besteuerung von Pferdewetten, um eine angemessene Finanzierung des Sports zu gewährleisten. Auch der Zugang zu Sportwetten für stationäre Casinos sowie die Möglichkeit, Kreditlinien für High-Roller zu eröffnen, und neue Kompetenzen für die Gambling Commission, um gegen den Schwarzmarkt vorzugehen, sind vorgesehen.

In Deutschland sind die Regeln noch viel strenger ausgelegt. Generell sind Einsätze an Online-Spielautomaten bis maximal 1 Euro erlaubt und auch sonst gibt es viele Verbote. Lesen Sie in diesem interessanten Artikel mehr zur deutschen Verbotskultur beim Glücksspiel.

Sofern die Meldungen zutreffend sind, wird die neue Gesetzgebung wohl keine Seite völlig zufrieden stellen, was vielleicht darauf hindeutet, dass es sich im Grunde um einen großen Kompromiss handelt. Die Branche wird über das Verbot von Gratiswetten nicht erfreut sein, während die Gegner des Glücksspiels darüber enttäuscht sein werden, dass die weithin erwarteten Pläne, Glücksspielanbietern das Sponsoring von Fußball zu verbieten, wahrscheinlich fallen gelassen wurden.

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