LeoVegas 2. Quartalsergebniss 2022: Gewinnrückgang trotz Umsatzplus! (Bildquelle: LeoVegas Group)
LeoVegas will sich nach einem richtungsweisenden zweiten Jahresviertel 2022 verstärkt auf Sportwetten konzentrieren. Im Allgemeinen sind die regulatorischen Bedingungen in den meisten Ländern bei den Online Wetten weniger von Beschränkungen geprägt, als das bei den Online Casinos der Fall ist. Blicken wir nach Großbritannien, Deutschland oder die USA, der Wettmarkt hat mit weniger Restriktionen zu kämpfen als das Online-Glücksspiel. Blicken wir auf die aktuelle Quartalsbilanz, dann haben Umsätze zwar gegenüber den Monaten Januar bis März leicht nachgegeben, lagen aber um 1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Außerdem zeichnet sich mit dem öffentlichen Übernahmeangebot zum Kauf von LeoVegas durch MGM eine gravierende Veränderung ab, welcher der Vorstand des Gaming-Riesen aus Schweden bereits zugestimmt hat.
LeoVegas hat weniger einzahlende Kunden
Das Unternehmen LeoVegas Gruppe hat seinen Bericht für das zweite Quartal 2022 veröffentlicht. Demnach stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent und erreichten 97,9 Millionen Euro. Dieser bescheidene Anstieg von 96,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr wurde jedoch durch höhere Personalkosten und Betriebskosten wieder ausgeglichen. Der Anteil der Personalkosten an den Umsatzerlösen der LeoVegas Gruppe stieg von 14 Prozent auf 16,5 Prozent, was vor allem auf die gestiegene Mitarbeiterzahl zurückzuführen ist. Steigende Ausgaben trugen zu einem Verlust von 407.000 Euro bei.
Das organische Wachstum lag ebenfalls bei 1 Prozent und unter Ausschluss der Niederlande stieg der Umsatz der Gruppe um 9 Prozent. Seit Oktober 2021 ist LeoVegas nicht mehr für holländische Spieler erreichbar. Aufgrund der Marktöffnung hat sich der Glücksspielanbieter zurückgezogen, jedoch nimmt der Betreiber am Lizenzverfahren teil, sodass in absehbarer Zeit mit einem neuen Launch unter dem neuen Standard der staatlichen Glücksspielaufsicht bevorsteht.
Die Betriebskosten beliefen sich im zweiten Quartal auf mehr als 17% der Einnahmen des Unternehmens gegenüber fast 8 Prozent im letzten Jahr. Diese Zahl, die LeoVegas als „ungewöhnlich hoch“ bezeichnete, wurde auf Kosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot von MGM Resorts sowie auf eine Rückstellung für eine behördliche Geldstrafe in Großbritannien und die Expansion des Unternehmens in den USA zurückgeführt.
Das bereinigte EBITDA sank um 15 Prozent auf 9 Millionen Euro gegenüber 10,56 Millionen Euro im Vorjahr, wobei LeoVegas 1 Million Euro im Zusammenhang mit US-Expansionskosten und 3,6 Millionen Euro, die dem laufenden Übernahmeangebot zuzuschreiben sind, als Posten angibt, welche den Vergleich erschweren. Obwohl der Umsatz leicht anstieg, zeigt der Bericht, dass die Anzahl der einzahlenden Kunden 442.647 betrug, was einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber 460.697 im gleichen Zeitraum 2021 entspricht. Die Zahl der Neukunden, die eine Einzahlung leisten, ging um 11 Prozent auf 158.149 zurück, was auf eine Änderung des Schwerpunkts bei den Kanälen für die Kundenakquise in Lateinamerika und neue Gesetze in Finnland zurückzuführen ist.
LeoVegas wurde nicht nur zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 1,3 Millionen Pfund verurteilt, sondern hat auch eine offizielle Verwarnung von der Gambling Commission erhalten. Das Unternehmen muss sich einem Audit unterziehen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen, Verfahren und Kontrollen in den Bereichen Geldwäschebekämpfung und soziale Verantwortung denen der staatlichen Aufsichtsbehörde entsprechen.
Vom führenden Online Casino zum Wettanbieter
LeoVegas behält seinen Sportwetten-Fokus bei und beabsichtigt, nach einem wechselhaften Quartal in naher Zukunft mehrere Sponsorenverträge im Fußballbereich abzuschließen. Nachdem die von Expekt und BetUK geführten Sportwetten-Marken im zweiten Quartal Rekordumsätze erzielten, will die Unternehmensgruppe ihre globale Reichweite im Markt für Sportwetten online ausbauen. LeoVegas Deutschland hat sich ebenfalls stark auf Online-Sportwetten fokussiert, auch bedingt durch die sich hinziehende Lizenzvergabe für virtuelle Automatenspiele. Eine staatliche Wettlizenz vom Regierungspräsidium Darmstadt ist hingegen schon länger vorhanden.
Blicken wir auf die gesamte Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf. An dieser Stelle stiegen die Umsatzerlöse um zwei Prozent auf 199,46 Millionen Euro. 2021 waren es noch 193,55 Millionen Euro. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Bruttogewinn um 1,5 Prozent auf 131,76 Millionen Euro von zuvor 129,8 Millionen Euro. Der operative Cashflow vor Steuern lag bei 23,16 Millionen Euro, ein Plus von 8 Prozent gegenüber 21,51 Millionen Euro im Vorjahr.
Gustaf Hagman, Präsident und CEO von LeoVegas erklärte die Ambitionen für legale Sportwetten online: „Wir beabsichtigen, in naher Zukunft mehrere Vereinbarungen über Fußball-Sponsoring zu treffen. Wir erwarten, dass wir damit eine relevante und teilweise neue Zielgruppe weltweit erreichen, und wir sind in der Lage, einzigartige Inhalte mit den Vereinen und ihren Spielern zu produzieren, die neue Kunden anziehen und die Loyalität unter den bestehenden Kunden erhöhen sollten.“
LeoVegas Umsatzverteilung im 2. Quartal 2022 (Bildquelle: LeoVegas Group)
Die Entwicklung in den Regionen
Auf regionaler Basis nahmen die skandinavischen Länder mit einem Anteil von 53 Prozent weiterhin den Löwenanteil der Umsatzerlöse ein, während der Bereich „Rest der Welt“ 21 Prozent ausmachte. Dazwischen lag der Anteil des übrigen Europas mit 26 Prozent, der aufgrund der Einstellung der Dienstleistungen in den Niederlanden und der anhaltenden Umsatzeinbußen in Deutschland niedriger war als im Vorjahr. Deutsche Spieler müssen immer noch auf LeoVegas Casino Bonus verzichten und können lediglich auf ein stark eingeschränktes Angebot zugreifen.
Bei der Bewertung der Glücksspielangebote und anderer Produkte hielt das Live Casino mit 15 Prozent Umsatzanteil seine Position. Für die noch neuen LeoVegas Sportwetten ging es um 1 Prozent rauf gegenüber dem Vorjahr. Die Online Casinos des Löwen haben mit 73 Prozent vom Gesamtumsatz ein Prozent nachgegeben. Der vorläufige Umsatz für Juli wird mit 32,8 Millionen Euro angegeben, was dem gleichen Wert wie im Vorjahr entspricht.
LeoVegas Chef Gustaf Hagman erklärt die Entwicklung mit Blue Guru Games: „Es war ein ereignisreiches Quartal für die LeoVegas Gruppe. LeoVegas wurde als einer der ersten Betreiber auf dem neu regulierten Markt in Ontario, Kanada, eingeführt, und wir haben unsere ersten eigenen Slot Spiele durch das Spielestudio Blue Guru Games veröffentlicht. Wir haben durch die Automatisierung unserer CRM-Aktivitäten erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt, was auch zu einem individuelleren Spielerlebnis führen wird.“
MGM Übernahme bahnt sich an
Die Expansionsstrategie der Gruppe in den USA wurde vorerst ausgesetzt, wobei das LeoVegas Casino sowie auch das Royal Panda Casino weiter nördlich an den Start gegangen sind, nachdem der regulierte Markt im kanadischen Ontario im April seine Pforten geöffnet hat. In anderen Ländern rechnet das Unternehmen mit einer Markteinführung in den Niederlanden im Herbst nach Einreichung eines Lizenzantrags, und in Schweden wurden im zweiten Quartal starke Leistungen für die Marken LeoVegas und Expekt verzeichnet. Angesichts der anhaltend guten Entwicklung auf den Hauptmärkten und der geringen Anzeichen für eine Beeinträchtigung durch die allgemeine Wirtschaftslage gibt der Betreiber auch ein Update zur 607 Millionen Dollar schweren MGM-Übernahme, die vom Vorstand einstimmig empfohlen wurde.
Dennoch, der Abschluss des Kaufs steht unter dem Vorbehalt, dass das Angebot angenommen wird und MGM 90 Prozent der ausstehenden Aktien der Gruppe besitzt. LeoVegas sieht sich jedoch in letzter Zeit mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. Die Stockholmer Büros wurden von SECA-Beamten aufgesucht, die den Betreiber darüber informierten, dass eine Untersuchung wegen Insiderhandels läuft. Im Vereinigten Königreich wurde LeoVegas außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 1,32 Millionen Pfund auferlegt, weil es die Vorschriften zur Geldwäschebekämpfung und zur sozialen Verantwortung nicht eingehalten hat.
LeoVegas CEO kommentiert die aktuelle Lage zur Übernahme: „Es scheint wahrscheinlich, dass das Angebot angenommen wird, was dazu führen würde, dass die Aktien des Unternehmens später im Jahr von der Nasdaq Stockholm genommen werden. Unabhängig vom Ausgang des Angebots läuft das Geschäft wie gewohnt weiter, und wir arbeiten weiterhin unermüdlich daran, unseren Kunden das beste Spielerlebnis der Branche zu bieten.“
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