Ainsworth wird zum Millionengrab

Die einstige australische Hoffnung, der Spielautomatenhersteller Ainsworth Game Technologies, wird für Novomatic zunehmend zum Millionengrab. (Bildquelle: agtslots.com / CEO Lawrence Levy)

Umgerechnet rund 300 Millionen Euro legte Novomatic im Jahr 2017 für etwas mehr als 50 Prozent der Anteile am australischen Spielautomatenhersteller Ainsworth Game Technologies auf den Tisch, dabei wird dieser immer mehr zum Millionengrab. Seit der abgeschlossenen Übernahme Anfang 2018 befindet sich das Tochterunternehmen in einem beispiellosen Sinkflug mit einbrechenden Umsätzen und immer kleiner werdenden Gewinnen. Der große Türöffner sollte Ainsworth Game Technolgies für Novomatic in den lukrativen US-amerikanischen Glücksspielmarkt werden, doch nun können die Österreicher froh sein, wenn das australische Schiff nicht am Great Barrier Riff zerschellt.

Das Millionengrab Ainsworth wird für Novomatic immer mehr zum Albtraum

Vor wenigen Tagen veröffentlichte der australische Spielautomatenhersteller Ainsworth Game Technologies, der seine Slots mittlerweile auch in den Online Casinos anbietet, ein viel beachtetes Finanzupdate. Dieses dürfte trotz weniger belastbarer Zahlen, die Jahresbilanz wird erst in wenigen Tagen bekannt gegeben, der Führungsriege beim Mutterkonzern wohl schlaflose Nächte bereiten. Für Novomatic wird Ainsworth seit der Übernahme immer stärker zum Millionengrab und ein Ende der Talfahrt ist einfach nicht in Sicht, geschweige denn der erhoffte Turnaround. Die weltweite Pandemie mit Schließungen von Casinos rund um die Welt war hier zudem im ersten Halbjahr 2020, welches zugleich das zweite Halbjahr der Bilanz darstellt, erst recht nicht hilfreich. Allein in den ersten sechs Monaten in 2020 sackte der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gewaltige 63 Prozent von zuvor 116 Millionen Australische Dollar auf nur nur noch 42 Millionen Australischen Dollar ab. Während hier noch das Coronavirus als kleine Entschuldigung für das miserable Ergebnis herhalten kann, trifft dies jedoch für die zweite Jahreshälfte in 2019 nicht zu. Auch hier gab es einen herben Rückgang beim Umsatz. Auf das ganze Geschäftsjahr zusammen betrachtet ergibt sich damit ein erwartetes Abschmelzen von rund 36 Prozent von zuvor 235 Millionen Australischen Dollar auf nun 149 Millionen Australische Dollar. Dass Ainsworth Game Technologies immer mehr zum Millionengrab für Novomatic wird, zeigt in diesem Bereich allein der Vergleich mit dem Umsatz von 2017 vor der Übernahme. Hier wies die Bilanz damals noch starke 282,1 Millionen Australische Dollar aus.

Entwicklung des Umsatzes:

  • Umsatz 2016: 285,5 Millionen Australische Dollar
  • Umsatz 2017: 282,1 Millionen Australische Dollar
  • Umsatz 2018: 265,6 Millionen Australische Dollar
  • Umsatz 2019: 234,3 Millionen Australische Dollar
  • Umsatz 2020: 149,0 Millionen Australische Dollar

Entwicklung des Gewinns vor Steuern:

  • Gewinn vor Steuern 2016: 70,4 Millionen Australische Dollar
  • Gewinn vor Steuern 2017: 57,4 Millionen Australische Dollar
  • Gewinn vor Steuern 2018: 39,2 Millionen Australische Dollar
  • Gewinn vor Steuern 2019: 8,6 Millionen Australische Dollar
  • Verlust vor Steuern 2020: 34,0 Millionen Australische Dollar

Dieses Jahr wird es einen herben Verlust geben

Während sich seit Jahren die Umsätze noch relativ gemächlich immer weiter nach unten schrauben, sackte der Gewinn vor Steuern weitaus dramatischer ab. Gegenüber einem Vorsteuergewinn von noch 70,4 Millionen Australischen Dollar in 2016 erwartet Ainsworth Game Technologies nun für 2020 einen dicken Verlust in Höhe von rund 34 Millionen Australischen Dollar. Für Novomatic wird das Millionengrab in fernen Down Under zu einer immer größer werdenden Belastung, denn dies wird wie schon in den Jahren zuvor die eigene Konzernbilanz negativ beeinflussen. Trotz dessen bereits im April 2019 Lawrence Levy, der ehemalige President of Global Sales bei den Österreichern als neuer CEO von Ainsworth Game Technologies eingesetzt wurde, kommt der Spielautomatenhersteller einfach nicht zurück in die Erfolgsspur. Gerade der in der Vergangenheit so glänzend laufenden Heimatmarkt in Australien schwächelt mit jedem Jahr immer weiter. Gegenüber dem großen Konkurrenten Aristocrat zieht die Novomatic-Tochter bei wichtigen Lieferverträgen für Spielautomaten immer häufiger den Kürzeren. Schlimmer noch, der Spielautomatenhersteller wurde obendrein im vergangenen Jahr vom Konkurrenten wegen Industriespionage verklagt. Ein weiterer Faktor, warum Ainsworth Game Technologies für Novomatic immer mehr zu einem gigantischen Millionengrab wird.

Im Zuge der extrem eingebrochenen Umsätze und einem herben Vorsteuerverlust bekommen die negativen Auswirkungen bei der australischen Novomatic-Tochter nun auch die Angestellten immer stärker zu spüren. Bereits 67 Mitarbeiter wurden entlassen und zudem verzichtete das Management im vergangenen sowie im jetzigen Quartal auf 20 Prozent ihres Gehalts. Die Anleger, die ohnehin mit einem aktuellen Kurs von nur noch rund 38 Cent pro Aktie gebeutelt sind, werden außerdem in diesem Jahr natürlich keine Dividende erhalten.

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