Trotz starker Umsatzsteigerungen in einzelnen Geschäftsbereichen erhält die Playtech Performance 2019 den Stempel „negativ“. Das Unternehmen sieht jedoch optimistisch auf das laufende Jahr 2020 (Bild: Playtech HQ / playtech.com)
Das Glücksspiel-Unternehmen Playtech veröffentlichte am vergangenen Donnerstag seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2019. Dieser fiel insgesamt negativ aus, musste das Unternehmen doch Nettoverluste hinnehmen. Und das, obwohl der B2B-, als auch der B2C-, Sektor eigentlich gute Performance vorwies. Der Kerngeschäftsbereich beispielsweise erzielte eine Umsatzsteigerung von rund 15 % auf rund 440 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr 2018. Der Gesamtumsatz, unternehmensweit, konnte ebenfalls gesteigert werden. Satte 22 % konnte Playtech hier 2019 verzeichnen und steigerte den Umsatz so auf rund 1,5 Milliarden Euro. Auch lief das B2C-Geschäft von Snaitech Italia wunderbar. Dort stieg der Umsatz 2019 um beeindruckende 62 % auf 830 Millionen Euro! Was soll daran negativ sein? Und woher kommen die Verluste bei so starken Zahlen?
Nun, Playtech sah 2019 mehreren Schwierigkeiten entgegen. Laut dem offiziellen Geschäftsbericht musste das Unternehmen einige Geschäftsbereiche aufgeben. Alleine das hängt natürlich schon mit finanziellen Verlusten zusammen. Weiterhin befindet sich das Unternehmen in „schwierigen Marktbedingungen“, welche zusammen mit „regulatorischen Widrigkeiten“ zu höheren Kosten führten.
Playtech Performance gemindert durch höhere Steuerabgaben
Die steuerliche Belastung führt das Unternehmen zudem als Verlustfaktor auf. Demnach soll die bereinigte Steuersumme 2019 bei 43.9 Millionen Euro gelegen haben, was eine Steigerung von rund 25 % zum Vorjahr bedeutet. Zudem sagen Umsatzahlen ohne Kontext wenig aus. So lag der Gewinn vor Steuern von Playtech – aus fortgeführten Geschäftsbereichen – bei „nur“ 13.2 Millionen Euro. Das bedeutet einen Rückgang von satten 90 Prozent! Zum Vergleich in Zahlen: der Nettogewinn 2018 betrug 128.1 Millionen Euro.
Gemäß dem Geschäftsbericht und unter Berücksichtigung der zur Verfügung gestellten Zahlen, muss die Playtech Performance 2019 als negativ betitelt werden. Das Unternehmen musste im Vergleich zum Vorjahr und trotz Umsatzsteigerungen in mehreren Geschäftsbereichen, einen Nettoverlust von rund 19.6 Millionen Euro hinnehmen.
Playtech CEO Alan Jackson gibt sich dennoch optimistisch für das laufende Jahr 2020. Playtech konnte offenbar neue, regulierte Märkte für sich erschließen und der B2B-Sektor (das Kerngeschäft) soll dadurch bereits „starkes Wachstum“ erlebt haben.
Wird die Performance 2020 besser ausfallen?
Mit Beginn des dritten Monats im Kalenderjahr 2020 dürfen Jahresprognosen gerne noch skeptisch betrachtet werden. Allerdings kann Playtech anscheinend auf ein erfolgreiches Jahr blicken. Es gäbe bereits einen deutlichen „Zuwachs von Neukunden“, als auch die „Einführung neuer Produkte“. Playtech blicke dadurch einem neuen „Grundstein für Wachstum“ entgegen, so Alan Jackson.
„2019 war ein weiteres wichtiges Jahr für die Entwicklung von Playtech. Das Management hat sich weiterhin darauf konzentriert, die 2017 in Angriff genommene Transformation des Geschäfts durchzuführen, um langfristiges Wachstum zu sichern und den Wert für die Aktionäre freizusetzen.“
Damit zeigt das Unternehmen ambitionierte Ziele, was bei den Aktionären sicherlich ankommen dürfte. Auch kündigte Playtech an, dass 2020 eine vermehrte Investition in diverse US-Märkte vorgesehen sei. Eine erste Niederlassung in New Jersey (samt Live-Casino) seien sogar schon in Betrieb. Diese Entwicklungen zielen eindeutig darauf ab, dass Playtech in den nächsten Jahren eine bleibende Präsenz in den USA aufbauen möchte. Hierzu sind Lizenzen notwendig, welche laut CEO Alan Jackson bereits „bearbeitet“ würden. Das Management von Playtech sei zudem „zuversichtlich“, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren „zu den führenden Glücksspiel-Unternehmen der Branche“ gehören werde.
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