Die Schweiz mit ihrer traditionellen direkten Demokratie erschien in einigen Dingen den anderen europäischen Staaten schon immer etwas sonderbar. Dies zeigte sich wieder einmal, als die große Mehrheit der Bürger des Landes sich für das neue Geldspielgesetz aussprach und somit zugleich den ausländischen Online Casinos Betreibern die Tür zum eigenen Markt vor der Nase zuschlug. In der sonst so freiheitlichen Schweiz sollen somit ab dem 1. Juli nur noch Glücksspielunternehmen des Schweizern Spielautomaten und Live Casino Spiele im Internet anbieten dürfen, die ebenso über eine Spielbank im Land verfügen. Wer von den ausländischen Online Casino Betreibern bis zu diesem Stichtag nicht selbst aus dem Schweizer Glücksspielmarkt aussteigt, soll mit Netzsperren in Zukunft wie der traurig dreinblickende Hund an der Leine vor dem Geschäft warten.
Europäische Online Casinos verboten: Einige große Anbieter haben die Schweiz bereits verlassen
Schon immer hatten es die Schweizer nicht so einfach wie die Österreicher und Deutschen, wenn es darum ging, aus einer Vielzahl an verschiedenen Online Casino das für sich beste aussuchen zu können. Viele Betreiber hatten anscheinend kein Interesse an der finanziell gut ausgestatteten Kaufkraft der Eidgenossen in der Alpenrepublik. Trotz dessen jedoch hatten es sich lange Zeit vor allen die großen Player der Online Casino Branche nicht nehmen lassen, auch hier ihre Automatenspiele sowie Live Roulette feilzubieten. Die Auswahl an seriösen Online Casinos war zwar nicht so hoch wie in anderen Ländern, vor allem wie bei den beiden deutschsprachigen Nachbarn, doch reichte dies aus, um so ziemlich alle bekannten und beliebten Glücksspiele im Internet aufzufinden.
Damit ist jedoch ab dem 1. Juli Schluss und das Angebot an verschiedenen Echtgeld Casinos wird auf einen Schlag massiv zusammengestrichen, denn bereits zahlreiche Anbieter und Betreiber haben ihren Ausstieg aus der Schweiz bekannt gegeben. Zu den wichtigsten gehören beispielsweise das William Hill Casino sowie das Eurogrand Casino vom gleichen Unternehmen sowie die virtuellen Spielhallen der GVC Holdings. Hier waren vor allem bwin, das PartyCasino und PartyPoker bei den Bürgern des Landes sehr beliebt. Ab 1. Juli heißt es jedoch dann: „Schweizer müssen leider draußen bleiben!“ Ebenfalls auf dem offiziell verkündeten Rückzug befinden sich noch weitere Unternehmen und deren Online Casinos sowie Plattformen für Sportwetten. Darunter beispielsweise das Hyper Casino und 10bet. Andere Schwergewichte, wie bet365 und das 888casino, haben bislang weder Stellung zu ihren Zukunftsplänen in der Schweiz genommen, noch erklärt, ob sie es auf womöglich Gerichtsprozesse gegen das Aussperren ankommen lassen.
Damit sie bei der rasanten Entwicklung rund um den Stichtag und den geplanten Netzsperren nicht den Überblick verlieren, haben wir eine kleine Übersicht erstellt. Hier finden sie alle Online Casinos, die bislang bereits ihren freiwilligen Rückzug aus der Schweiz angekündigt haben oder bereits diesen verlassen haben. Diese wird durch unser Team ständig aktualisiert und auf den neusten Stand gebracht.
Online Casinos, die ab dem 1. Juli für Schweizer nicht mehr zur Verfügung stehen
- Hyper Casino
- William Hill (Eurogrand , William Hill, William Hill Club)
- GVC (PartyCasino, PartyPoker, CasinoClub, bwin)
- 10bet
- l&l Europe (All Britisch, Fun Casino, Casio Casino, Yako Casino, Karl Casino, No Bonus Casino)
Noch unbestätigt – aber wahrscheinlich:
- Mr. Green (William Hill)
- Redbet (William Hill)
- LeoVegas
- Royal Panda (LeoVegas)
- Dunder Casino
- Mansion Casino
- Betway
Können die Spielbanken der Schweiz die Lücken der ausländischen Online Casino füllen?
Ab dem 1. Juli wird das Angebot an Online Casinos in der Schweiz, sofern die Netzsperren am selben Tag ihre Arbeit aufnehmen, gewaltig zusammenschrumpfen. Gerade einmal vier Spielbanken des Landes haben bislang eine Konzession erhalten. Selbst wenn noch einige weitere Casinos, die sich momentan noch im Bewerbungsprozess befinden, hinzukommen, dürften es selbst auf lange Sicht nicht mehr als ein gutes Dutzend werden. Ob diese Anzahl ausreicht, um das gewaltige Angebot an Spielautomaten der unzähligen Entwickler zu kompensieren, wird davon abhängen, ob es den Spielbanken gelingt, für eine ausreichende Bandbreite im Angebot zu sorgen. Bislang ist bisher jedoch nur wenig über die Spielautomatenhersteller durchgesickert, die in den Online Casino der Schweiz in der Zukunft präsent sein werden.
Klar ist jedoch, dass mit dem 1. Juli vier Spielbanken mit ihren virtuellen Spielhallen auf Kundenfang gehen werden. Die Stadtcasino Baden AG geht gleich mit zwei Online Casinos an den Start. Die erste virtuelle Spielhalle kommt vom Casino Davos, die zweite wiederum vom bekannten Grand Casino Baden und dürfte das Prestigeprojekt werden. Bei Letzterem ist bislang nur bekannt, dass die Live Casinos Spiele wie Live Roulette oder Live Blackjack vom Marktführer Evolution Gaming bereitgestellt werden. Die beiden weiteren Internetcasinos wiederum werden betrieben vom Casino Zürichsee, welches sich im Besitz der Swiss Casinos Holdings AG befindet sowie vom Grand Casino Luzern. Hier wird sicherlich das erstgenannte Online Casino auf besonders viel Gegenliebe stoßen, denn hierbei wird es sich um ein waschechtes Playtech Casino handeln, mit allem was dazu gehört. Sowohl die Spielautomaten wie auch das Live Casino und sogar die gesamte Software zum Betrieb werden hier vom Entwickler gestellt. Ebenfalls äußerst interessant dürfte jedoch noch ein weiteres Online Casino in der Schweiz werden, welches allerdings bislang noch auf die behördliche Konzession wartet, das Casino Interlaken. Dieses hat sich nämlich gleich in eine Partnerschaft mit Greentube, der Tochterfirma von Novomatic gestürzt, um die strengen Anforderung gerade in finanzieller Hinsicht für die Lizenz zu erfüllen. Ein echtes Novoline Casino in der Schweiz hätte sicherlich auch mit einem späteren Einstieg in den Markt sehr gute Chancen erfolgreich zu sein.
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