Das Jahr 2018 liegt in seinen letzten Zügen und so ist nun die Zeit gekommen, die letzten 12 Monate ein wenig Revue passieren zu lassen. Immerhin gab es die ein oder andere Neuerung in der Glücksspielgesetzgebung, die in den meisten Fällen wohl eher zum Nachteil für die Kunden von Online Casinos gereichen. Während in Deutschland sich die Politik weiterhin ordentlich Zeit bei der Gestaltung eines neuen Glücksspielstaatsvertrages lässt, ist die Schweiz schon weiter. Hier wird es ab dem kommenden Jahr erstmals offiziell nach Schweizer Recht legale Online Casinos geben, die allerdings nur durch einheimische Spielbanken betrieben werden dürfen. Zu guter Letzt kämpfte Österreich im deutschsprachigen Raum weiterhin gegen das illegale Glücksspiel in den Hinterzimmern und Finanzminister Hartmut Löger brachte die ungeliebten Netzsperren ins Spiel. Eines lässt sich dabei schon jetzt für 2018 konstatieren: Die große Freiheit bei den Online Casinos war einmal!
Ein eisiger Wind fährt durch die Online Casinos in Deutschland
Genauso bescheiden, wie das Jahr 2018 in den Online Casinos gestartet war, so endet es auch, nämlich nicht gerade zum Vorteil aller Kunden. Noch zu Beginn im Januar schlugen die beiden Entscheidungen von Novomatic und Gauselmann, aufgrund der konfusen Gesetzeslage ihre Spielautomaten in Deutschland nicht mehr in den Online Casinos anzubieten, hohe Wellen. Innerhalb kürzester Zeit mussten zahlreiche Merkur und Novoline Casinos sich völlig neu aufstellen und nur wenige überlebten tatsächlich diesen Kahlschlag. Gleichzeitig gab es ebenfalls für die Fans der klassischen Spielhallen ebenso wenig Grund zu Freude, denn auch hier fand eine enorme Ausdünnung an Glücksspieltempeln quer durch Deutschland statt. Zwar bewahrheiteten sich bislang die Zahlen von fast 50 Prozent an geschlossenen Spielhallen noch nicht, doch ist dies vor allem den Tausenden Prozessen vor Gericht geschuldet.
Das leidige Thema Glücksspielstaatsvertrag geht nicht voran
Eine weitere Baustelle in 2018 war in Deutschland wieder einmal der Glücksspielstaatsvertrag, der bis heute keine legalen Angebote an Online Casinos kennt und wie aus der Zeit gefallen wirkt. Immerhin hat die Politik nun endlich erkannt, dass der Zustand der Nichtregulierung dieses Bereiches in der Bundesrepublik ein Ende haben muss. Wer jedoch von den zahlreichen Ministerpräsidentenkonferenzen hier den Durchbruch erhoffte, sah sich bitter enttäuscht. Bis auf die Schaffung einer zentralen Glücksspielaufsichtsbehörde und zahlreichen, äußerst wagen Absichtserklärungen, gab es bislang kaum Fortschritte zu vermelden. Während Schleswig-Holstein, Hessen und NRW für eine komplette Regulierung aller Glücksspielformen, darunter auch Online Casinos, nach qualitativen Standards sind, wollen andere Länder wiederum möglichst am staatlichen Monopol festhalten. Ernsthafte Beschlüsse und damit verbunden auch konkrete Regulierungsmaßnahmen, ob nun mit Online Casino Lizenzen in Deutschland oder nicht, werden wohl erst im kommenden Jahr dann hoffentlich zu erwarten sein.
Das Ende der PayPal Casinos in Deutschland
Wäre die gesamte Situation um die deutsche Glücksspielgesetzgebung nicht schon ärgerlich genug für deutsche Kunden von Online Casinos, gab es zum Ende des Jahres noch einen Nackenschlag obendrauf. PayPal, der bei den Bundesbürgern mit Abstand beliebteste Internetzahlungsdienst, stellt seine Zusammenarbeit mit den Online Casinos in der Bundesrepublik ein. Hintergrund ist auch hier der Glücksspielstaatsvertrag, der nicht nur Spielautomaten oder Live Casino im Netz verbietet, sondern ebenso Transaktionen zwischen Kunden den virtuellen Spielhallen. Nachdem über viele Jahre die Justiz hier kräftig beide Augen zudrückte, stieg in den vergangenen Monaten der Druck auf Dienstleister wie PayPal enorm an, die Zusammenarbeit zu beenden. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die möglichen Rückforderungen von PayPal an Spieler. Da der Zahlungsdienst nach deutschem Recht unerlaubt Gelder an ein illegales Online Casino transferiert hat, kann die Firma diese Gelder nicht beim Kunden einklagen. Der Spieler ist somit aus dem Schneider und PayPal bleibt auf den Kosten sitzen. Beide Faktoren zusammen sind die Hauptgründe für den nun überraschenden und plötzlich kommenden Rückzug und damit auch das Ende der so beliebten PayPal Casinos in Deutschland.
Die Schweizer bekommen die Online Casinos, die sie gewählt haben
Anders als in Deutschland, ein Land, in dem Flughäfen und Glücksspielgesetze eine Generationenaufgabe wie im alten Ägypten der Bau der Pyramiden zu sein scheinen, sind die Schweizer im Bereich der Online Casinos bereits deutlich weiter. Denn in diesem Jahr stimmten die Bürger des Landes über das neue Geldspielgesetz ab, welches erstmalig legale virtuelle Spielhallen ermöglicht. Allerdings halten hiermit auch die kontrovers diskutierten Netzsperren Einzug, die in Zukunft den Glücksspielmarkt abschotten sollen, was für die freiheitsliebenden Schweizer eigentlich eher untypisch ist.
Die Schweizer wählen bei den Online Casinos den Mittelweg
Im Juni 2018 war es soweit und die Schweizer durften über das neue Geldspielgesetz abstimmen, bei dem sowohl die Schweizer Casinos wie auch die ausländischen Online Casino Anbieter um die Gunst der Wähler buhlten. Am Ende setzen sich die heimischen Spielbanken an der Urne durch und dürfen sich schon einmal über eine Art Monopol auf Spielautomaten und Live Casino in der ganzen Schweiz freuen. Denn mit der Annahme des neuen Geldspielgesetzes, haben die Bürger des Landes und die Politik dem Online Glücksspiel enge Grenzen gesetzt. In Zukunft dürfen nur echte Spielbanken in der Schweiz selbst Online Casinos betreiben, wenn diese mindestens über einen physischen Glücksspieltempel verfügen. Neben den einheimischen Glücksspielfirmen betrifft dies auch Novomatic, die in Zukunft hierdurch sogar ein echtes Novoline Casino in der Alpenrepublik betreiben dürfen. Anders hingegen die großen Player wie 888casino oder Mr. Green, diese werden schon bald per Netzsperren aus der Schweiz ferngehalten oder müssen sich, um einen Teil des Kuchens abzubekommen, als Juniorpartner einer Schweizer Spielbank anbiedern.
Die Schweizer müssen sich noch bis Mitte des Jahres mit ihren Online Casinos gedulden
Auch wenn das neue Geldspielgesetz in der Schweiz bereits offiziell am 1. Januar 2019 in Kraft tritt, müssen sich die Bürger des Landes jedoch noch bis Mitte des Jahres gedulden. Denn wie offiziell bestätigt wurde, benötige der Prüfungsprozess für die Erteilung der Schweizer Online Casino Lizenzen einige Monate. Deshalb wird auch nicht vor Mitte des Jahres mit den ersten Konzessionen gerechnet. Erste Spielbanken haben bereits ihre Pläne über das eigene Angebot an Live Casino Spielen und Slots bekannt gegeben. So wird beispielsweise die Swiss Casinos Holding ein echtes Playtech Casino auf den Schweizer Markt bringen, auf welches wir schon jetzt gespannt sein dürfen. Immerhin sind diese virtuellen Spielhallen im deutschsprachigen Raum eher spärlich gesät und die Swiss Casinos Holdings könnte hiermit einen echten Kracher landen. Der Betreiber rechnet hier ebenfalls mit einem Startschuss Mitte des kommenden Jahres.
In Österreich nichts Neues
Im beschaulichen Österreich gab es im Bereich der Online Casinos nur wenig zu berichten. Die Plattform win2day der CASAG darf weiterhin den offiziellen Monopolisten spielen, mittlerweile sogar mit Novoline Spielautomaten und die ausländische Konkurrenz erfreut sich ebenfalls bester Gesundheit. Trotz der fast deckungsgleichen Situation über die nach nationalen Gesetzen rechtmäßigen Verbote von Online Casinos in Deutschland und Österreich, ist die Lage in letzterem Land noch ein wenig entspannter. Solange die Betreiber ordentlich Steuern zahlen, werden sie zumeist in Ruhe gelassen. Anders hingegen beim illegalen Zock in den Hinterzimmern wie in Wien, eine der zahlreichen Städte und Gemeinden, in denen Spielautomaten als „kleines Glücksspiel“ verboten sind. Hier sieht sich die Polizei und das Finanzministerium einem nicht enden wollenden Kampf gegenüber und fordern die Daumenschrauben anzuziehen. Für ein generelles Verbot von Spielautomaten hingegen sind, welch Überraschung, die Grünen, die wieder einmal als Verbotspartei auf einer Skandalwelle reiten wollen. In Österreich also wirklich 2018 nichts Neues.
Im zweiten Teil unseres Online Casino Jahresrückblicks 2018 schauen wir uns noch einmal die Online Casinos etwas näher an. Es gab große Übernahmen, Schließungen, aufregende Neugründungen und natürlich auch abseits dessen wieder Skandale um die Mafia sowie die Verhaftung eines großen Online Casino Chefs direkt am Arbeitsplatz.
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