Wenn es um die CASAG und das Glücksspiel in Österreich geht, richten sich die meisten Blicke auf den Generaldirektor Alexander Laback oder auf Finanzminister Harmut Löger. Doch tatsächlich sollten sich die Augen vielmehr auf Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher richten, der wohl als die wahre Graue Eminenz in Sachen Glücksspiel in der Alpenrepublik bezeichnet werden kann. Er ist nicht nur in der CASAG in diversen Führungspositionen tätig, sondern sitzt zudem noch in anderen wichtigen Institutionen in hohen Positionen. Trotz dieses jetzt schon bewundernswerten Umfangs an Posten im gehobenen Management arbeitet Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher weiter daran, seine Glücksspielnetzwerk kräftig auszubauen. Nun kommt nämlich noch die Stelle als Chairman der European Association of the Study of Gambling (EASG) hinzu.
Der neue Chairman der EASG ist wahrlich kein Freund der Online Casinos
In Sachen Glücksspiel, Casino und Spielerschutz kommt in Österreich wohl kaum jemand am immensen Einfluss von Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher vorbei. Sein über die Jahre aufgebautes Glücksspielnetzwerk zog und zieht sich quer durch Glücksspielkonzerne wie den Monopolisten in Sachen Casinos, die CASAG, Sportwetten, Sportförderung, den österreichischen Fußball und Glücksspielverbände. Auch das Amt des Abgeordneten in der Politik ist ihm nicht fremd, eine einflussreiche Stelle, die viele als perfekten Platz zum Aufbau eigener Netzwerke in der Wirtschaft betrachten. Wie dem auch sei, der Ausflug in die Politik scheint Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher sicherlich nicht geschadet zu haben, wie der rasante Anstieg bei der Zahl der Führungsposten nach seiner Zeit im Nationalrat vermuten lassen könnte. Wie nun bekannt wurde, ist der umtriebige Netzwerker nun wieder einmal um einen Posten reicher und zum Chairman der EASG ernannt worden. Nach eigenen Angaben ist die EASG übersetzt eine Europäische Gesellschaft zur Erforschung des Glücksspiels. Allerdings ist der Name ein wenig irreführend, denn hier wird nicht geforscht, sondern verschiedenen Gruppen ein Forum geboten. Besonders bemerkenswert ist der Satz innerhalb der eigenen Ziele:
„Die EASG wird stets vermeiden, eine verbindliche und von allen zu akzeptierende Meinung zu irgendeinem Problem zu vertreten, das im Zusammenhang mit der Glücksspielforschung steht.“
Interessant ist dieser Satz in Bezug auf die Online Casinos. Diese stehen nun wahrlich nicht besonders hoch in der Gunst von Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher, was eventuell und rein spekulativ vielleicht mit seiner Position bei der CASAG zusammenhängen könnte. Immerhin lebt die Casinos Austria AG über die Österreichischen Lotterien ja fürstlich von dem Monopol, als einziger Anbieter über ein Online Casino Lizenz zu verfügen. Um auf den bemerkenswerten Satz zurückzukommen, ist es interessant, dass Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher keine Gelegenheit in der Vergangenheit ausließ, die bösen virtuellen Spielhallen zu brandmarken. Gerade vor dem Hintergrund, dass er nun Chairman der EASG ist, wird es spannend sein zu sehen, ob er sich in Zukunft eher zur Neutralität in dieser Funktion verpflichtet sehen wird. Ginge es nämlich nach ihm und seinen bislang geäußerten Worten, hätte Österreich sicherlich schon Schwarze Listen und Netzsperren gegen private Anbieter von Online Casinos eingeführt und zusätzlich Zahlungsblockaden befürwortet. Dass all diese Zensurmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Glücksspielmonopols in der Alpenrepublik keine Satire darstellt, bewies Hoscher erst im vergangenen Jahr. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz der European Association for the Study of Gambling waren genau diese Maßnahmen von ihm in einem Vortrag als gute Maßnahmen zum Spielerschutz angebracht worden. Damals trat er auf dieser Zusammenkunft noch als Vizepräsident der European Casino Association auf, heute ist er mittlerweile auch noch der Chairman der EASG, die diese Veranstaltung abhält.
Interessant! Über die damals bei der EASG gehaltene Rede von Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher verfasste sogar die CASAG eine interessante Pressemeldung und erklärte, dass auf der Konferenz ihr Vorstandsdirektor mit den Mythen zur Glücksspielgesetzgebung aufgeräumt hätte. Gleichzeitig unterschlug sie jedoch vollständig die in der Rede enthaltenen Netzsperren, Zahlungsblockaden und Schwarzen Listen. Die Rede von Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher aus dem vergangenen Jahr auf der Konferenz der EASG finden Sie hier!
Das Glücksspielnetzwerk von Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher wächst und wächst
Diverse Verbindungen zwischen Glücksspiel und Politik haben in Österreich schon lange Tradition. Erinnert sei hier beispielsweise an die Berufung des ehemaligen Bundeskanzlers Afred Gusenbauer in den Aufsichtsrat von Novomatic oder den überraschenden Wechsel der Grünen-Politikerin Eva Glawischnig zum selbigen Konzern. Doch auch bei der CASAG gibt es diese Verbindungen zur Politik. Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher war zum Beispiel von 1995 bis 1998 Ministersekretär im Bundesministerium für Finanzen, ausgerechnet der Behörde, die für die Lizenzen der Spielbanken und der Online Casinos in Österreich zuständig ist. Sämtliche Konzessionen hält dabei die CASAG bis heute. Mit dem Ausscheiden aus dem Ministerium wechselte der umtriebige Netzwerker zur CASAG, wurde deren Prokurist und zugleich Hauptabteilungsleiter für die Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahr 2000 wiederum wurde er schließlich Mitglied des Vorstandes der Österreichische Sportwetten GmbH, die ebenfalls zur CASAG gehört und 2005 sogar zum Generalbevollmächtigten der Casinos Austria AG. Bemerkenswerterweise fand Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher im selben Zeitraum noch Zeit, groß in die Politik einzusteigen. So saß er von 1999 bis 2002 im Bundesrat und von 2002 bis 2006 im Nationalrat für die SPÖ.
Nach seiner Zeit in der Politik fing das Glücksspielnetzwerk an Pöstchen erst so richtig an zu wachsen. Von 2008 bis 2010 war er innerhalb der CASAG Vorstandsvorsitzender der Österreichische Sportwetten GmbH und wurde kurz darauf noch zu deren Aufsichtsratsvorsitzenden. Ebenfalls wurde er 2007 Mitglied im Vorstand der Casinos Austria AG. Beide Funktionen bekleidet er noch heute, ist aber zugleich ebenfalls seit 2013 Vorsitzender des Kuratoriums des Österreichischen Bundessportförderungsfonds. Letztere Institution wiederum ist an der Vergabe der Einnahmen aus dem Glücksspiel für den Sport beteiligt. In den gleichen Zeitraum fällt ebenso seine Berufung zum Vorsitzenden von Play Fair Code, dem Beirat des Vereins zur Wahrung der Integrität im Sport. Bis 2021 wird er diesen Posten noch mindestens ausfüllen. Schon etwas eher, nämlich im Jahr 2011 wurde Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher zudem ebenso Mitglied des Vorstandes der Casinos Austria International Holding und 2013 sogar stellvertretender Vorsitzender deren Aufsichtsrats.
Bei all diesen Positionen im selbst gestrickten Netzwerk kann leicht der Überblick verloren gehen, denn dies ist bei Weitem noch nicht alles. 2014 wurde Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher nämlich auch noch Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats, die Sendeanstalt, die in der Vergangenheit wegen exzessiver Glücksspielwerbung in die Kritik geriet. Zugleich ist wiederum der ORF über die Lotto-Toto Holding GmbH an der Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H beteiligt, die wiederum zu 68 Prozent der CASAG gehört. Immerhin hat der umtriebige Netzwerker mittlerweile die Führung im ORF-Stiftungsrat 2018 an Norbert Steger abgetreten, möglicherweise war die Arbeitsbelastung dann doch ein wenig zu viel.
Ein paar Pöstchen haben wir dann doch noch! Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher ist ebenfalls seit 2011 Member of the Board of the European Casino Association sowie seit 2015 deren Vizepräsident für Corporate Social Responsibility. Seit einigen Tagen ist er zudem nun neu auch der Chairman der EASG, der European Association of the Study of Gambling. Abschließend soll sein Sitz im Kuratorium der Wiener Religion SK Rapid Wien GmbH ebenso nicht unerwähnt bleiben.
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