MGM Resorts International hat alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen erhalten, um die Übernahme von Casino Anbieter LeoVegas im Wert von 607 Millionen Dollar durchzuführen. Der Glücksspielriese verfügt nun über alle relevanten aufsichtsrechtlichen Zulassungen, die für die vollständige Akquisition erforderlich sind. Mit dem Kauf will MGM sein Engagement auf den Online-Glücksspielmärkten in Europa und anderen Ländern außerhalb der USA ausbauen. Auf dem heimischen US-Markt ist der Betreiber ohnehin bereits stark unterwegs mit seiner Hausmarke BetMGM. Hierzu betreibt der Konzern für den nordamerikanischen Online-Glücksspielsektor ein Joint Venture mit dem Eigner von bekannten Wett- und Casino Seiten wie bwin und Ladbrokes – Entain.
MGM Resorts LeoVegas Übernahme hat Razzia überstanden
Als im Mai bekannt wurde, dass der amerikanische Casino-Riese plant, die Online-Glücksspielmarke LeoVegas im Wert von 607 Millionen Dollar übernehmen zu wollen, folgten darauf Gerüchte über verdächtige Geschäfte am Aktienmarkt. In der Folge hat es am Hauptsitz des Löwen in Schweden sogar eine Durchsuchung gegeben. Allerdings scheint es bisher keine Beweise zu geben, dass durch Insiderinformation vor öffentlich werden des Übernahmeangebots jemand vom Aktienhandel profitiert hat.
Das wäre ein sehr gutes Geschäft gewesen, denn von einem Tag auf den anderen legte die LeoVegas Aktie über 30 Prozent zu, mit den richtigen Optionsscheinen lässt sich da ein Vermögen verdienen. Der Vorstand von LeoVegas stimmte dem Angebot von MGM schnell und einstimmig zu. Allerdings war eine Reihe von Genehmigungen erforderlich, damit das Geschäft zustande kam. Ende letzter Woche gab MGM Resorts bekannt, dass es die notwendigen Bewilligungen für die Übernahme von LeoVegas erhalten hat und damit jetzt den ehrgeizigen Plan vollenden kann, den schwedischen Online Casino Löwen zu übernehmen.
In der öffentlichen MGM Erklärung heißt es: „Der Abschluss des Angebots unterliegt den in der offiziellen Angebotsdokumentation genannten Bedingungen einschließlich des Erhalts aller aufsichtsrechtlichen, behördlichen oder vergleichbaren Freigabeerklärungen, Genehmigungen und Entscheidungen, die für den Abschluss der Transaktion erforderlich sind.“
Das Übernahmeangebot hat einen Preis von 607 Millionen Dollar. Dies entspricht einem Gegenwert von 5,73 Dollar je LeoVegas Aktie, was einem Aufschlag von 30 Prozent auf den Schlusskurs der Wertpapiere am 28. April, dem letzten Handelstag vor Bekanntgabe des Übernahmeangebots, gleichkommt. Wie schon eingangs dargelegt, wurde das ursprüngliche Angebot Anfang Juni veröffentlicht und hat eine Laufzeit bis zum 31. August. Mit anderen Worten: Stimmen die beiden Parteien dem Angebot zu, dürfte eine Ankündigung spätestens am 31. August erfolgen. Läuft hingegen alles wie geplant, wird nach Angaben von MGM Resorts mit der Veröffentlichung eines Vergleichs Anfang September gerechnet.
Es gibt noch einige Aspekte im Zusammenhang mit dem Angebotsentwurf, die abgeschlossen werden müssen, bevor das Geschäft offiziell abgewickelt werden kann. MGM hat bis Ende August Zeit, um alle Anforderungen des Vertragsdokuments zu erfüllen. Der Casino-Konzern mit Sitz in Las Vegas, wo das Unternehmen das Bellagio und andere Hotels und Casinos betreibt, erwartet, dass die Transaktion bis zum 7. September nach Ablauf der Annahmefrist für das Aktienangebot abgeschlossen sein wird.
Mit weiteren Übernahmen MGM-Online-Imperium etablieren
Nach einem guten Start in den USA mit dem Know-how von Entain hat der US-amerikanische Glücksspielriese auch aufgrund der schwierigen Zeiten der Pandemie den Online-Sektor ins Visier genommen. Das aktuelle Objekt der Begierde scheint angesichts der milliardenschweren Umsätze ein Schnäppchen zu sein, im Hinblick auf die Reichweite und Reputation des Unternehmens. Die gegründete schwedische Online-Glücksspielmarke LeoVegas bietet Online-Glücksspiele und Sportwetten für Kunden in ganz Europa an und ist anerkannt unter den Aufsichtsbehörden. Zum Zeitpunkt der ersten Ankündigung der LeoVegas Übernahme erklärte der Präsident und Vorstandsvorsitzende von MGM Resorts International, Bill Hornbuckle: „Diese strategische Gelegenheit mit LeoVegas wird es uns ermöglichen, unsere Reichweite in der ganzen Welt weiter auszubauen.“
Im Rahmen der Präsentation der Halbjahresbilanz brachte Hornbuckle zum Vorschein, dass MGM nach dem Abschluss des LeoVegas Deals weitere Maßnahmen ergreifen könnte, um sein Engagement auf neue Bereiche auszudehnen. Er bezeichnete die LeoVegas Übernahme als einen guten Ausgangspunkt, doch könnten weitere Akquisitionen notwendig sein, um das Unternehmen entscheidend voranzubringen. Ob er damit zum Ausdruck bringen wollte, auf dem Online-Glücksspielmarkt weiter zu expandieren oder gänzlich branchenfremde Geschäftsfelder erschließen möchte, bleibt offen. Es ist jedoch eher damit zu rechnen, dass weitere Online-Casino-Anbieter sowie Wettportale das Interesse wecken werden, um international breiter aufgestellt zu sein.
Bildquelle: leovegasgroup.com
Vorwürfe über möglichen Insiderhandel mit LeoVegas Aktien haben immer noch Bestand. Seit der Ankündigung der Übernahme gab es einige Probleme, darunter eine Voruntersuchung in Schweden wegen des Verdachts auf möglichen Insiderhandel mit LeoVegas Aktien zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der MGM-Akquisition.
Gut durchdachte MGM Investition
Mit der Übernahme von LeoVegas macht MGM ein Geschäft, das die meisten Analysten für geschickt bewerten. Ziel des Betreibers von Casinos und Sportwetten von Las Vegas bis Macau ist es, seinem bestehenden Mobile Sportsbook in den Vereinigten Staaten, BetMGM, an dem MGM zu 50 Prozent beteiligt ist, eine gut sichtbare Marke in Europa und Skandinavien hinzuzufügen. Die andere Hälfte von BetMGM befindet sich im Besitz von Entain PLC. Diesbezüglich ist LeoVegas ein „kleiner“, aber „optimaler Startpunkt“ im Rahmen der laufenden M&A-Strategie des Unternehmens. Anfang August, im Rahmen der Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen erklärte Chef Hornbuckle unter anderem: „Wir sind interessiert und wollen den Rest der Welt. Wir werden wahrscheinlich knapp unter 600 Millionen Dollar einsteigen und hoffentlich zwischen 50 und 60 Millionen Dollar im ersten Jahr abwerfen.“
Das schwedische Unternehmen ist ein äußerst erfolgreicher Glücksspielanbieter im Ausland, zu dessen Plattformen das Flaggschiff LeoVegas sowie slotboss, Pink Casino, BetUk und Royal Panda gehören. Durch die Übernahme von immerhin acht Glücksspiellizenzen, die LeoVegas auf dem gesamten Kontinent hält, erweitert MGM Resorts seine globale Marktpräsenz. Darunter befinden sich äußerst wertvolle Genehmigungen der Malta Gaming Authority sowie der britischen UKGC. In Deutschland hält das Unternehmen eine staatliche Wettlizenz und wartet derzeit mit mehreren Dutzend anderen Online-Spielhalle-Anbietern auf eine glücksspielrechtliche Erlaubnis der Aufsichtsbehörde aus Halle. Die ersten Genehmigungen gingen im Übrigen zu großen Teilen an die Gauselmann Gruppe mit einem eigenen Merkur Sports Slots-Angebot sowie an Novoline Deutschland, betrieben durch Greentube von Novomatic.
LeoVegas war auch einer der ersten Betreiber, die im April auf dem neu regulierten Markt für Online-Casinospiele und Sportwetten in Ontario an den Start gingen. Auch BetMGM ist auf diesem Markt vertreten.
Solide Umsatzentwicklung macht attraktiv
LeoVegas ist auch ein kleiner Gewinnbringer, der ein profitables europäisches Online-Glücksspielgeschäft betreibt, mit einem Umsatz von 414,2 Millionen Dollar für den Verlgeichszeitraum März 2021 bis März 2022. Mit einem EBITDA-Gewinn (vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von 50,6 Millionen Dollar wirft das Unternehmen einiges ab und das trotz regulatorischer Schwierigkeiten in umsatzstarken Ländern wie Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden. Dies verleiht dem Unternehmen einen einzigartigen Status unter den Wettanbietern, insbesondere in den USA, wo die meisten Betreiber aufgrund von hohen Marketingkosten rote Zahlen schreiben.
Dies hat auch dazu geführt, dass LeoVegas ein attraktives Übernahmeziel für MGM Resorts ist, das immer noch die Betriebsverluste von BetMGM finanzieren muss, die Berichten zufolge bis 2023 andauern werden. Die Muttergesellschaft musste im zweiten Quartal 35,5 Millionen Dollar an BetMGM-Verlusten abdecken und schätzt, dass die Gesamtverbindlichkeiten für ihre Tochtergesellschaft im Jahr 2022 bis zu 225 Millionen Dollar betragen werden. Die Ankündigung, dass MGM Resorts die behördliche Genehmigung für die Übernahme erhalten hat, könnte die Bedenken im Zusammenhang mit der im Juni bekannt gewordenen Untersuchung des mutmaßlichen Insiderhandels mit LeoVegas Aktien zerstreuen.
Darüber hinaus wurde LeoVegas Anfang dieses Monats von der britischen Glücksspielkommission mit einer Strafe in Höhe von rund 1,6 Millionen Dollar belegt, weil das Unternehmen die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche nicht eingehalten hatte. Eine ähnliche Strafe wurde dem Betreiber im vergangenen Oktober in Dänemark auferlegt. Letztendlich kommt MGM Resorts jedoch mit dem Geschäft voran, da es sich zum Ziel gesetzt hat, ein führender Glücksspielanbieter in Europa zu werden.
- LeoVegas (Online Casino + Wetten)
- Royal Panda (Online Casino)
- Pixel Bet (eSports)
- Blue Guru Games (Gaming-Studio)
Der CEO von LeoVegas, Gustaf Hagman, ist der Meinung, dass der Deal für beide Unternehmen von Vorteil ist: „Ich sehe ein riesiges Potenzial darin, was LeoVegas und MGM gemeinsam erreichen könnten. MGM Resorts arbeitet seit Langem daran, das beste Casino-Erlebnis auf dem terrestrischen Markt zu schaffen, und wir haben dasselbe für das Online-Spielerlebnis getan. Die Verschmelzung beider Bereiche ist eine sehr aufregende Perspektive.“
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