In der vergangenen Woche prägten Gewinnmitnahmen und Panik unsere Watchlist. Als einsamer Fels in der Brandung stand nur noch Flutter, das einen kleinen Kursgewinn vorweisen konnte. In dieser Woche lichtete sich der Sturm allerdings. Von unseren 14 Aktienunternehmen waren nur noch fünf im roten Bereich. Alle anderen erholten sich – zum Teil deutlich.
Die Gaming Innovation Group stürzt ab
In der Vorwoche verlor die schwedische Gaming Innovation Group mehr als ein Viertel ihres Börsenwerts. Grund dafür waren mehr als enttäuschende Geschäftszahlen. Die Panik hat sich auch in dieser Woche nicht gelegt. Die GIG-Aktien verloren weiter an Boden und sind mit einem Minus von fast 12 % unser Wochenverlierer. Eine Aktie ist damit zum Spottpreis von 46 Cent zu haben.
Dieser Entwicklung tun selbst kleinere Erfolgsmeldungen keinen Abbruch. Am Donnerstag gab die GIG bekannt, dass es für seine Online Casinos (unter anderem Rizk.com und Guts.com) Inhalte von Swintt nutzen wird. Beide Unternehmen zeigten sich positiv gestimmt.
Ben Clemes, CCO bei GIG: “Wir waren beeindruckt von der Tiefe und dem Reiz des Swintt-Angebots. Das Portfolio ist bemerkenswert. Besonders, wenn man bedenkt, dass sie noch nicht so lang am Markt sind. Es ist sehr aufregend für uns, dass wir eine Partnerschaft mit einem Start-Up-Spielelieferanten in einem solch frühen Stadium schließen können. Wir haben so die Möglichkeit, eng mit dem Entwicklerteam zusammen zu arbeiten und frühzeitig auf Spiele sowie Entwicklungen zugreifen zu können. Das kommt nicht nur unseren eigenen Casinos, sondern auch unseren Plattformkunden zugute.”
Swnitt ist ein Unternehmen mit Sitz in Malta. Es wird finanziell von der Glitnor Group unterstützt. Hinter dieser steckt wiederum Johan Königslehner, der ehemaliger CEO der Vera & John Casinos.
Die 888 Holding hält am Vorstand fest – und gewinnt
Im Mai waren die Aktionäre dazu aufgerufen worden, ihren Vorstand Brian Mattingley zur Wiederwahl aufstellen zu lassen. Das lehnten jedoch 21 % der Anteilseigner ab. Hauptgrund dafür war, dass Mattingley bereits seit 2005 in wechselnden Positionen Mitglied des 888-Vorstands ist. In der britischen Gesetzgebung sind jedoch maximal neun Jahre Vorstandsmitgliedschaft empfohlen. Eine längere Dauer brächte Interessenskonflikte mit sich. Davon zeigte sich der Aufsichtsrat allerdings wenig beeindruckt und wählte Mattingley erneut in den Vorstand.
In einer Stellungnahme dazu begründet das Unternehmen: “Die Entscheidung des Vorstands, Mattingley erneut in den Vorstand zu berufen unterstreicht seinen Wert im Vorstandsgremium. Dazu zählen im Besonderen seine Erfahrungen in der Glücksspiel-Industrie und in börsennotierten Unternehmen, sein tiefes Wissen und sein Netzwerk. Der Gesamtvorstand ist der Meinung, dass seine Wiederwahl allen Anteilseignern zugutekommt.”
Mit dieser Personalie ist der Vorstand allerdings noch nicht komplett. Derzeit laufen weitere Gespräche und Abstimmungen über Positionen, die in naher Zukunft besetzt werden sollen. An der Börse wurde die Stabilität gut aufgenommen. Die Papiere der 888 Holding stiegen in dieser Woche um 7,5 % und notieren damit bei 1,82 Euro.
Presse-Feuerwerk bei der GVC
Kaum eine Woche vergeht, ohne dass es neue Meldung zum weltgrößten Glücksspielkonzern gibt. Die britische Mutter zählt einige bekannte Marken wie bwin, Ladbrokes, Sportingbet, Foxy Casino und CasinoClub zu ihrem Portfolio. Mindestens ebenso schillernd wie die Angebotspalette ist ihr CEO Kenny Alexander, der keinen Medienauftritt scheut. Am Montag nannte er den Vorschlag des britischen Parlaments, Spieleinsätze online ebenfalls auf zwei Pfund zu beschränken “lächerlich”. Er warnte sogar davor, diese Maßnahme umzusetzen, da sie problematisches Spielverhalten fördern würde. Spieler, die mehr Geld setzen wollen würden, müssten dann auf windige, ausländische Anbieter zurückgreifen.
In einer Rede unterstrich Alexander erneut sein Anliegen: “Sie sagen, dass, wenn es 2 Pfund bei den Automaten sind, müssen es auch zwei Pfund online sein. Aber das ist wie Äpfel und Birnen vergleichen. Es ist komplett lächerlich. Wir brauchten definitiv einen Maximaleinsatz an den Spielautomaten, um runterzukommen. Es musste nicht komplett auf zwei Pfund runtergehen, aber so ist es gekommen und so soll es sein. Aber Online Casinos und Automaten gleich zu setzen ist vollkommen falsch. Wir, nicht nur die GVC, sondern alle Lizenzunternehmen, haben Kontrollen, Techniken und Mechanismen, damit unsere Spieler den Überblick behalten. Das könnten Automaten nie leisten. Du könntest an einem Automaten 100 Pfund setzen, verlieren und dann, die Straße weiter, wieder spielen. Und an noch einem Automaten spielen. Und an noch einem. Es ist sehr schwer, das zu kontrollieren. Es musste in den Griff bekommen werden und das ist geschehen. Online haben wir allerdings viel mehr Transparenz. Wir können einschreiten und wenn wir problematisches Spielverhalten beobachten, tun wir das auch.”
Die Börse honorierte Alexanders Kampf gegen die weitere Verschärfung des britischen Glücksspielrechts. Die GVC-Aktie gewann 3,4 %, nachdem sie in der Vorwoche 7 % abgeben musste.
Newcomer auf unserer Watchlist: Jackpotjoy
Seit dieser Woche haben wir auch das Online-Gaming-Unternehmen Jackpotjoy im Blick. Das britische Unternehmen hat im September dieses Jahres den Konkurrenten Gamesys übernommen. Nun gehören zum starken Markenportfolio bekannte Namen wie “Vera & John”, “Virgin Casino” und “Heart Bingo”. Die aktuellsten News zum letzten Quartalsabschluss haben wie hier zusammengetragen.
An der Börse lief es für unseren Neuzugang in dieser Woche sehr stabil. Die Aktie gewann 0,85 % an Wert und steht damit bei 8,00 Euro.
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