Knalleffekt in Österreich. Die Ex-Grünen Politikerin Eva Glawischnig (sie hat ihre Mitgliedschaft in der grünen Partei heute zurückgelegt) wechselt in die Privatwirtschaft und wird Verantwortliche für “Corporate Responsibility und Sustainability” beim Branchenprimus Novomatic und ist direkt der Geschäftsführung unterstellt.
Nachdem die österreichischen Grünen bei der letzten Nationalratswahl 2017 in Österreich mit einem satten Minus von 8,62% und einem Endstand von 3,8% (sic!) aus dem Parlament geflogen waren, gibt es nun eine Reihe von Galionsfiguren der grünen Szene, die auf Jobsuche sind. Dabei wäre es im Prinzip begrüssenswert, dass Ex-Politiker nicht nach Beendigung der politischen Laufbahn weiterhin dem Staat auf der Kasse liegen oder in staatsnahen Betrieben sinnentleerte Versorgungsposten bekommen, jedoch bei einer grünen Obermoralistin und eher erfolglosen Ex-Parteichefin, die auf die Gehaltsliste des Gottseibeiuns der Gutmenschen wechselt sind da einige kritische Fragen durchaus angebracht.
Gibt es nun AutomatInnen und biologisch abbaubare Casinojetons?
Die österreichische Twitterszene überschlägt sich derzeit und die Reaktionen sind in der gesamten Bandbreite, von kapitalistischem Verständnis für die Entscheidung (“pecunia non olet”), über Schenkelklopfen bis zu Schockstarre. Sie fragen sich vielleicht, welches ökologische Problem nun Spielhallten und online Casinos haben könnten? Nachdem sich die Grünen in Österreich mit blankem Unverständnis für die Bedürfnisse und Themen der Wählerschicht ins Out befördert hatten (kommt uns das in Deutschland nicht bekannt vor?) und eigentlich nur noch für Genderfanatiker und Bobos in den Wiener Schicki-Bezirken wählbar waren, scheint Glawischnig nun Ihre wahre Kompetenz an den Mann (die Frau) bringen zu können (schade, dass Sie diese in der grünen Partei nicht umsetzen konnte). Es geht nun um Entertainment und Verantwortung!
Natürlich waren gerade Corporate Responsibility und Sustainability Kernthemen meiner langjährigen Arbeit bei den Grünen gewesen. Ich freue mich, nun die Möglichkeit zu haben diese Themen bei einem der wenigen österreichischen Weltkonzernen global vorantreiben zu können.
Na ist das nicht Balsam in den Ohren von uns Casinofans? Weiters sieht sich Glawischnig in Ihrem neuen Job als “Verantwortungsmanagerin” und sagt in einem Interview mit Wolfgang Fellner von Oe24 folgende Sätze, die wir unterschreiben können.
Und es geht mir insbesondere um die Weiterentwicklung des Responsible Gaming. Mit Verboten komme man nicht weiter, sondern vielmehr gehe es um eine verantwortungsvolle Regulation des Glückspiels…
Wie sich Novomatic eine “verantwortungsvolle Regulation des Glücksspiels” vorstellt, wissen wir. Es darf nur bei Novomatic gespielt werden, alles andere ist illegal oder schädlich für die Spieler. Ist doch schön, wenn man in seinem neuen Job aufgehen kann und sich mit Harald Neumann nun plötzlich gut versteht! Das war allerdings nicht immer so.
Die Peter Barthold Story
Es gab Zeiten, da war die Novomatic für die Grüne Partei der Satan schlechthin. Peter Pilz machte eine parlamentarische Anfrage bezüglich der Korruptionsvorwürfe gegen den Novomatic Konzern und dessen Verwicklungen mit der österreichischen Politik. Inzwischen soll Eva Glawischnig den Ex-Fußballer Peter Barthold regelmäßig getroffen zu haben um belastendes Material über die Machenschaften der Novomatic in die Hände zu bekommen. Wie sogar das angeblich unabhängige, jedoch Novomatic nahe Portal Spieler-Info.at, verziehrt mit schönen Großbuchstaben, schreibt:
KR Peter Barthold hat – so SEINE EIGENE Aussage – „Dr. Eva Glawischnig beinahe jeden zweiten Tag – über MONATE hinweg – getroffen“, unter anderem auch in deren PRIVATWOHNUNG.
Es ist nun wirklich schön, dass bei der Entscheidung von Glawischnig für Novomatic “Geld keine Rolle gespielt habe” und “ihr Gehalt als Klubobfrau der Grünen höher war”! Und Sie endlich, konträr zu Ihrer vorhergegangenen Rolle, das Motto “Brot und Spiele” im Schosse des Weltkonzerns Novomatic umsetzen kann! Wir finden diese altruistische und idealistische Ansicht der Dinge wirklich bewundernswert und einer Ex-GrünIn absolut würdig.
Eva Glawischnig hat nicht im Puff gearbeitet
Nur der Vollständigkeit halber. Es ist nicht wahr, was der mittlerweile rechtskräftig verurteilte Sonderling Walter Eichelburg behauptete: Die in den Memoiren der Wiener Puffmutter Nina Janousek (Nina´s Bar) erwähnte Liebesdienerin Eva, die später Politikerin wurde, solle Eva Glawischnig gewesen sein. Diese infame Gerücht wurde von der Puffmutter selbst vor Gericht widerlegt und der selbsternannte Journalist zu 3 Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Dieser Verschörungstheoretiker verabschiedete sich vom Gericht angeblich mit folgenden Worten:
“Jetzt hat sie also ihren Persilschein”, donnerte der rüstige Senior noch im Gehen. Aber wir alle hätten demnächst ohnehin andere Sorgen, so Eichelburg: “Ein Systemwechsel hin zu einer neuen Monarchie droht Österreich” – freilich erst nach einem “Atomwaffenangriff, der es in sich haben wird”
Ein Vorbild beim Thema Familienachzug
Wir wünschen jedenfalls Eva Glawischnig viel Erfolg mit der ökologischen und verantwortungsvollen Komponente im Novomatic Konzern und viel Vergnügen mit dem Umzug der Familie ins schöne Gumpoldskirchen – da sind ja zum Glück die Mieten günstiger!
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