Neben Deutschland, Italien und Spanien, gehört Großbritannien mit rund 4,5 Milliarden Pfund Volumen zu den größten Glücksspielmärkten in Europa. Doch nicht nur die schiere Größe des Sektors auf der Insel ist von gehöriger Bedeutung. Denn Großbritannien besitzt zugleich einen der am besten regulierten Märkte weltweit und dies sowohl für Spielotheken, als auch für Online Casinos. Als Konsequenz der Verbindung zwischen großem Markt und strenger Regulierung, gilt das Vereinigte Königreich als wichtiger Trendsetter in der ganzen Branche. Denn viele Länder schauen bei der eigenen Regulierung sehr genau auf die Entwicklungen in Großbritannien. Nicht selten halten dabei bestimmte Maßnahmen und Regeln, mit ein wenig Verzögerung, ebenfalls Einzug in die Glücksspielgesetzgebung andere europäischer Staaten. Zusätzlichen entscheidenden Anteil an der Voreiterrolle der Insel auf die europäischen Regularien des Glücksspiels hat der Umstand, dass viele Betreiber von Online Casinos hier ihren Sitz haben. Dadurch unterliegen sie im gleich Maße den Bestimmungen der UK Gambling Commission wie alle anderen Unternehmen, die in diesem lukrativen Markt ihre Dienste anbieten wollen. Wie stark dabei der Schutz der Zocker für ein faires Spielen im Vordergrund steht, zeigt sich vor kurzem erst. Denn die Glücksspielaufsicht gab erst vor wenigen Tagen bekannt, den gesamten Bereich um den Online Casino Bonus auf den Prüfstand zu stellen. In den Augen der Wettbewerbshüter verstoßen viele der Angebote an Willkommenbonus oder anderweitigen Promotion gegen die Regeln der UKGC. Dabei sind vor allem Auszahlungslimits, unhaltbare Bonusbedingungen und Intransparenz ein gewaltiger Dorn im Auge. In den nächsten Wochen und Monaten ist deshalb mit einer ganzen Welle von Strafverfahren gegen einzelne Betreiber von Online Casinos zu rechnen. Doch nicht nur der Online Casino Bonus steht nun im Fokus der Wettbewerbshüter. Denn wie nun bekannt wurde, werden zusätzlich einige Regularien deutlich verschärft.
Wir berichteten bereits ausführlich über die Problematik mit dem Online Casino Bonus in Großbritannien. Die gesamte Entwicklung könnte zu massiven Änderungen für Werbeangebote an Zocker in Deutschland, Österreich und dem Rest von Europa führen.
Online Casinos müssen in Zukunft deutlich transparenter werden
Ähnlich wie für die Europäischen Union, gehört für die UKGC ebenfalls zur Hauptaufgabe, allgemeingültige Standards zu definieren. Diese sollen vor allem dem Verbraucher, im Falle der Glücksspielaufsicht dem Zocker, zu Gute kommen. Denn wenn jedes Internetcasino nach eigenen Regeln verfahren würde, gäbe es für die Spieler kaum einheitliche Kriterien, an denen sie sich orientieren könnten. Zudem wäre der Abzocke im Online Casino Tür und Tor geöffnet. Und genau diese, ohnehin schon strengen Regeln, werden nun zusätzlich weiter verschärft. In Zukunft müssen sämtliche Betreiber von Online Casinos mit britischer Lizenz ihren Kunden deutlich mehr Informationen bereitstellen. So müssen die Spieler jederzeit auf sämtliche persönlichen Konteninformationen und eigenen Daten zu den Online Casinos Spielen zugreifen können und dies für die letzten drei Monate. Außerdem müssen die virtuellen Spielhallen, auf Anfrage des Zockers, diese sogar für die letzten 12 Monate zur Verfügung stellen. Außerdem verlangt die UK Gambling Commission, dass die Konto- und Glücksspielhistorie des Spielers für einen definierten Zeitraum eine leicht verständliche Gesamtsumme darstellt. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Zocker im Online Casino sich eine Übersicht seiner persönlichen Transaktionen von beispielsweise 2 Monaten anzeigen lassen möchte. Des weiteren wird in Zukunft von den Betreibern verlangt, dass diese ebenfalls jederzeit Auskunft über die Nettoeinlagen der Kunden erteilen. Der wohl gravierendste neue Punkt jedoch betrifft die Einführung persönlicher Limits. Denn in Zukunft müssen Betreiber der Online Casinos ihren Spielern erlauben, sich eigene finanzielle Grenzen setzen zu dürfen. Diese können dabei an einen Gesamtbetrag oder an einen einzelne Betrag für einen bestimmten Spielautomaten gekoppelt sein. Dies würde eine deutliche Verbesserung für die Zocker bedeuten und ihnen ein gehöriges Maß an Kontrolle über die eigenen maximal vertretbaren Verluste verschaffen.
Sharon McNair, Programmdirektor bei der Glücksspielkommission, sagte: “Die Verbraucher müssen in der Lage sein, jederzeit fundierte Entscheidungen über ihre Online-Glücksspielaktivitäten treffen zu können. Die Ergebnisse unserer jüngsten Konsultation deuten darauf hin, dass es deutliche Unterschiede unter den Lizenznehmern in Bezug auf die Höhe der Informationen gibt, die ihren Verbrauchern zur Verfügung stehen. Zudem gibt es ebenfalls erheblich Unterschiede in der Einfachheit, mit der diese Informationen zugänglich sind. Die neuen Anforderungen bemühen sich, dieses Problem zu bewältigen. Zusätzlich soll dies eine größere Konsistenz bei den Informationen gewährleisten, die den Verbrauchern zur Verfügung stehen, unabhängig davon, für welches Online Casino sie sich entscheiden.“
Bis zum 1. April 2018 läuft die Übergangsfrist
Bei dieser ganzen Reihe an Änderungen und Verschärfungen durch die UKGC ist klar, dass dies von den Betreibern der Online Casinos nicht über Nacht umgesetzt werden kann. Aus diesem Grund gewährt die Glücksspielaufsicht bis zum 1. April 2018 eine Übergangsfrist. Ab diesem Stichtag jedoch treten die neuen Regularien für alle Anbieter und Lizenznehmer in Kraft. Damit dies tatsächlich bis dahin umgesetzt wird, hat die UKGC zugleich ebenfalls die möglichen Strafmaßnahmen verschärft und dies schon einmal vorab. Somit treten diese bereits vor dem 1. April 2018 in Kraft und können theoretisch schon jetzt eingesetzt werden. Darunter fallen zum Beispiel höhere Bußgelder und deutlich härtere Strafen bei systematischen oder wiederholten Mängeln. Ebenfalls können in Zukunft bei Verstößen durch die Betreiber, deren Lizenzen einer strengen Überprüfung unterzogen werden. Neu daran ist, dass dies nicht mehr nur allein für die Konzession des Betreibers gilt, sondern zusätzlich nun auch die Personalverwaltungslizenz auf dem Prüfstand steht. Neben all diesen deutlichen Verschärfungen hat die UKGC jedoch ebenfalls beschlossen, den Online Casinos in einem Punkt entgegenzukommen. So sollen nun die Betreiber bei Strafzahlungen einen Rabatt auf die zu zahlende Summe erhalten, wenn sie diese vor Ablauf der Frist begleichen. Für die Zocker werden alle drei Entscheidungen, die höheren Strafen, die Untersuchungen zu den Online Casinos Boni und die höhere Transparenz deutliche Fortschritte bringen. Denn wer in Zukunft Glücksspiele in Großbritannien anbieten möchte, muss die Interessen und Rechte seiner Kundschaft sehr ernst nehmen. Da sich jedoch kaum ein Unternehmen den lukrativen britischen Glücksspielmarkt entgehen lassen kann, dürfte dies zu einer deutlichen Steigerung der Sicherheit für alle Zocker führen.
Die Chief Executive der UKGC, Sarah Harrison, machte noch einmal deutlich, wie groß der Verbraucherschutz im Vordergrund steht: „Wir werden das gesamte Spektrum der Vollstreckungsbefugnisse nutzen, um sicherzustellen, dass die Betreiber ihre Kunden an die erste Stelle platzieren und ihre Standards anheben. Die Branche sowie die Verbraucher und die Öffentlichkeit können sicher sein, dass wir unsere Kräfte gezielt nutzen werden. Wir werden robuste und effektive Maßnahmen ergreifen, wenn Glücksspielunternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.”
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