Bet-at-home Casino Österreich

Eigentlich hätte bet-at-home dank seines Online Casinos Grund zur Freude gehabt, wenn nicht eine Steuernachzahlung in Österreich den Gewinn halbierte hätte.

Bislang war 2019 ein ordentliches Geschäftsjahr für bet-at-home, zumindest was das operative Geschäft betrifft. Während die Sportwetten aufgrund eines fehlenden großen Fußballturniers ein klein wenig wie erwartet schwächelten, konnte das bet-at-home Casino hingegen wieder einmal mit gutem Wachstum glänzen. Theoretisch also alles positive Faktoren, die die ersten neun Monate des Jahres für den deutschen Glücksspielkonzern zu einem richtig starken Zeitraum hätten werden lassen können. Dies vermasselte jedoch der Staat Österreich, der bet-at-home erst im September mit einer saftigen Steuernachzahlung in zweistelliger Millionenhöhe schockte und nun für ein gewaltiges Loch beim Gewinn sorgt.

Das bet-at-home Casino ist mittlerweile deutlich wichtiger als die Sportwetten

Welch gewaltiges Potenzial Spielautomaten und Live Casino Spiele besitzen, zeigt sich deutlich bei bet-at-home in den nun vorgestellten Bilanzzahlen für die abgelaufenen ersten neun Monate des Jahres. Der Bruttospielertrag konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von vormals rund 104,2 Millionen Euro auf jetzt etwas mehr als 106,8 Millionen Euro gesteigert werden. Hauptmotor für das Wachstum war hier vor allem das bet-at-home Casino, welches in allen Bereichen im Vergleich zu den Sportwetten die Nase klar vorn hatte. Nicht nur, dass der deutsche Glücksspielkonzern mit Spielautomaten und Live Casino Spielen deutlich stärker wächst, auch beim Umsatz können die Sportwetten schon lange nicht mehr mit dem eigenen Online Casino mithalten. Während beispielsweise die Bruttospielerträge bei den Einsätzen auf Sportergebnisse rund 43,6 Millionen Euro in den ersten neuen Monaten beisteuerten, konnte das bet-at-home Casino hingegen knapp 63,2 Millionen Euro verbuchen. Dies zeigt eindrucksvoll, wie wichtige mittlerweile die Online Casino Spiele für die Buchmacher geworden sind und kaum noch wegzudenken sind. Vor diesem Hintergrund wird es spannend zu erfahren, ob sich bet-at-home tatsächlich Anfang nächsten Jahres um eine deutsche Sportwettenlizenz bewerben wird. Die damit verbundene Aufgabe des eigenen Online Casinos würde nur wenig Sinn ergeben, würde sie doch ein nicht gerade geringen Teil des Umsatzes, des EBITDA’s sowie des Gewinns kosten.

Entwicklung des bet-at-home Casino sowie der Sportwetten zu 2018:

  • das bet-at-home Casino konnte bei den Bruttospielerträgen um rund 6 Prozent zulegen
  • die Sportwetten hingegen machten einen Verlust bei den Bruttospielerträgen in Höhe von knapp -2,5 Prozent

Steuernachzahlung in Österreich kostet bet-at-home fast den gesamten Gewinn der letzten neun Monate

Anleger, die bereits wieder auf eine saftige Dividende im Mai nächsten Jahres gehofft haben, können sich diesen Wunsch bereits jetzt abschminken, denn aufgrund der Steuernachzahlung in Österreich wird hieraus definitiv nichts mehr. Zwar konnte der deutsche Online Casino Betreiber mit einem Anstieg von starken 12,8 Prozent von ehemals 23,9 Millionen Euro auf jetzt 27 Millionen Euro beim EBITDA glänzen, doch der Gewinn sackte dafür gewaltig ab. Durch die außerordentliche Belastung in Österreich ging der Ertrag nach Steuern gegenüber Ende September in 2018, als noch rund 14,4 Millionen Euro auf der Habenseite standen, auf jetzt nur noch 5,8 Millionen Euro runter.  Dies entsprach einem Rückgang von fast 60 Prozent. Die -11,5 Millionen Euro, die bet-at-home an den österreichischen Fiskus nachträglich überweisen musste, entsprachen somit fast zwei Quartalsgewinnen und diese werden sich definitiv nicht mehr bis Ende des Jahres kompensieren lassen.

Für die Anleger bedeutet dies, dass es entweder im nächsten Jahr nur eine sehr kleine Dividende geben wird oder, was noch wahrscheinlicher ist, überhaupt keine Gewinnbeteiligung ausgeschüttet werden dürfte. Hierbei spielt nicht nur die horrende Steuernachzahlung eine Rolle, sondern ebenso die exorbitante Dividende von 6,50 Euro pro Aktie, die erst im Mai an die Anleger ausgezahlt wurde. Zusammengerechnet überstiegen hier die 45,6 Millionen Euro den gesamten Gewinn aus dem Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 32,6 Millionen Euro um einiges. Die damals noch recht hohe Eigenkapitalquote veranlasste den Vorstand zu diesem Schritt und so sank das Eigenkapital von 69,3 Millionen Euro auf nur noch 29,5 Millionen Euro. Bei einem deutlich geringeren Gewinn am Ende des Jahres als prognostiziert und einem recht stark abgeschmolzenen Eigenkapital sollten sich deshalb Anleger keine großen Hoffnungen auf eine sonst gewohnt üppige Dividende machen.

Weitere Fakten zum bet-at-home Casino in den ersten neun Monaten des Jahres:

  • gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit der Fußballweltmeisterschaft blieben die Marketingkosten mit 29,3 Millionen Euro auf dem gleichen Level
  • während bet-at-home noch im Vorjahr rund 5 Millionen Kunden im Online Casinos und beiden sportwettenvorweisen konnte, waren es jetzt bereits rund 5,2 Millionen
  • da es sich bei der Steuernachzahlung in Österreich um einen einmaligen Sondereffekt handelt, dürften im nächsten Geschäftsjahr bei bet-at-home wieder in allen Bereich ein konstantes Wachstum zu verzeichnen sein

 

Quelle nur PDF für Viewer: Bet-at-home.ag

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