Nachdem das Board of Directors von William Hill der Übernahme durch Caesars zustimmte, droht nun die Zerschlagung des Buchmachers. (Bildquelle: pixabay by rdelarosa0)
Erst vor wenigen Tagen gab der US-amerikanische Betreiber gigantischer Casino Resorts Caesars Entertainment bekannt, den renommierten Buchmacher und Online Casino Betreiber William Hill übernehmen zu wollen. Das Angebot beläuft sich auf 272 Pence pro Aktie, was einem Gesamtbetrag von umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro entspricht. Wie das Board of Directors von William Hill mitteilte, will der Online Casino Betreiber das Angebot annehmen und somit die zweite Offerte von Apollo Global Management in den Wind schlagen. Allerdings droht zugleich nach der erfolgten Übernahme durch Caesars Entertainment die Zerschlagung des altehrwürdigen Glücksspielunternehmens William Hill.
Caesars Entertainment gibt die Zerschlagung von William Hill nach geglückter Übernahme bekannt
Obwohl Apollo Global Management anscheinend ein etwas lukrativeres Angebot für William Hill unterbreitet hat, empfahl das Board of Directors des Buchmachers den eigenen Aktionären die Annahme der Offerte von Caesars Entertainment. Dies dürfte daran liegen, dass der US-amerikanische Casino Betreiber bereits 20 Prozent von William Hill US und damit ein nicht zu unterschätzendes Druckmittel besitzt. Für die 20 Prozent hatte der britischen Buchmacher nämlich einen Exklusivvertrag über 25 Jahre zum Anbieten von Sportwetten in den Casinos von Caesars Entertainment erhalten. Bei einer Annahme der Offerte von Apollo Global Management, so Caesars, würde der Deal aufgelöst und William Hill würde seine hervorragende Stellung in den USA auf einen Schlag eingebüßen. Mit dieser Androhung im Rücken verwundert es nicht, dass sich Caesars schließlich durchsetzte, obwohl einige Analysten den Kaufpreis von umgerechnet 3,2 Milliarden Euro als zu gering einschätzen.
Was jedoch noch viel schwerer wiegen dürfte als das Angebot in Höhe von 272 Pence, mittlerweile steht die Aktie deutlich über diesem Kurs, ist eine andere Ankündigung der US-Amerikaner. Caesars erklärte nämlich kürzlich, nur an der Übernahme des US-Geschäfts von William Hill interessiert zu sein und so droht dem altehrwürdigen Buchmacher und Online Casino Betreiber die Zerschlagung. Die Pläne des Casino Betreibers sehen vor, nach erfolgtem Kauf definitiv das Geschäft mit den stationären Wettshops in Großbritannien und Europa zu veräußern. Hierbei geht es um rund 7.000 Wettbüros und Tausende Arbeitsplätze. Gleichzeitig hat Caesars jedoch angekündigt, egal wie schnell ein Verkauf über die Bühne gehen würde, die Verträge mit den Mitarbeitern bis mindestens Ende 2022 fortführen zu wollen. Etwas weniger klar ist die Absicht von Caesars Entertainment in Bezug auf das Geschäftsfeld im Internet, das Kronjuwel von William Hill und welche Teile nach Meinung des zukünftigen Eigentümers für das US-Geschäft interessant sein könnten. Würde hier Caesars Entertainment tatsächlich rein auf die USA schauen, ständen die Online Casinos William Hill in Europa, Mr Green, Euro Grand oder Redbet alle zum Verkauf. Die würde nichts anderes als die völlige Zerschlagung von William Hill nach der Übernahme bedeuten und womöglich würde der Name nur noch als eine Marke unter vielen weiterexistieren. Interessanterweise könnte Caesars durch den günstigen Gesamtpreis bei einem Verkauf des europäischen Online-Geschäfts sowie der Wettbüros womöglich fast den gesamten Kauf von William Hill refinanzieren.
Schon kurz nach der Ankündigung der geplanten Zerschlagung von William Hill nach der Übernahme durch Caesars Entertainment gab es bereits die ersten Spekulationen über potenzielle Käufer der Geschäftsteile in Europa. Für die stationären Wettbüros wurde bislang Konkurrent Bedfred ins Feld geworfen und für die Online Casinos und Buchmacher im Internet die 888 Holdings. Während ersteres Unternehmen sich bislang zu solchen Spekulationen bedeckt hielt, erklärte Itai Patzner, der CEO von 888, sich die potenziell zum Verkauf stehenden Vermögenswerte genau anschauen zu wollen. Sollte sich hier eine überzeugende Chance bieten, wäre eine Übernahme des Mr Green Casinos, William Hill sowie Redbet und dem Euro Grand Casino durch die 888 Holdings nicht ausgeschlossen, erklärte er weiter.
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