In dieser Woche waren Aktionäre mit einem glücklichen Händchen gefragt. Mithilfe guter Intuition waren bis zu 4,3 % Gewinnzuwachs möglich. Weniger begnadete Anleger fuhren ein Minus von 6 % ein. Wir haben uns die Sieger, Verlierer und die Werte dazwischen genauer angeschaut.
Evolution Gaming mausert sich zum Aktionärsliebling
Immer wieder beobachten wir, dass sich selbst hervorragende Meldungen zu unseren Echtgeld-Casino-Betreibern kaum oder gar negativ auf deren Aktien auswirken. Genau den gegenteiligen Effekt erzielt derzeit Evolution Gaming. Der schwedische Anbieter für Live Casinos, der seine Spiele an andere Gaming-Plattformen verkauft, erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Auf Sicht von einem Jahr gewann das Unternehmen mehr als 57 % an Wert und notiert bei 69,15 Euro. Damit stellen die Skandinavier eine willkommene Abwechslung zu zahlreichen anderen Spielekonzernen dar, die innerhalb eines Jahres eher mit saftigen Wertverlust glänzten.
In dieser Woche kamen zum Kursgewinn nochmals 4,3 % dazu. Grund dafür war erneut eine Meldung zu einer geglückten Kooperation. Die Casino-Plattform BOSS.Gaming Solution verkündete stolz, ab sofort mit der Integration der Live Casinos von Evolution Gaming zu beginnen.
Evolution Gaming CEO Sebastian Johannisson zeigte sich ebenfalls zufrieden über die neue Vereinbarung: “Evolution Gaming erfindet das Live Casino in diesem Jahr neu. Wir sind glücklich darüber, BOSS.Gaming in unser Netzwerk aufzunehmen.”
LeoVegas bietet das Kontrastprogramm
Können sich Evolution Gaming-Anleger schon seit Monaten über einen stetigen Aufwärtstrend freuen, sieht die Lage bei Aktionären von LeoVegas gegenteilig aus. Schon kurz nach dem Börsengang im November 2017 begab sich die Aktie auf Talfahrt. Diesen Trend konnte das Unternehmen hinter den gleichnamigen LeoVegas-Casinos nie wieder verlassen. Im letzten Jahr verbrannte die Geschäftsführung einen Börsenwert in Höhe von 61 %. In dieser Woche kamen weitere 6 % dazu.
Beim erneuten Kursverlust dürfte es sich um eine Nachholbewegung handeln. Beunruhigende Meldungen über ein heftiges Stühlerücken in der Führungsetage wurden schon vor Wochen laut. Die Aktie verhielt sich in den folgenden Tagen dennoch überraschend ruhig. Ausgerechnet in dieser Woche, in der LeoVegas sein neuestes GoGo-Casino vorstellte, rauschte die Aktie ab.
Ein derart großes Zeitfenster zwischen Negativschlagzeilen und Kursverlusten ist selten. Bei LeoVegas könnte der Versatz unter anderem an der geringen Bekanntheit der Aktie liegen. Möglicherweise verlieren Anleger im Angesicht des nachhaltigen Negativtrends jedoch auch nun endgültig die Geduld. Damit könnte die rote Laterne in dieser Woche ein Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf sein.
GVC berappelt sich
Der britische Mutterkonzern hinter Spielmarken wie bwin, Ladbrokes und Casino Club hangelt sich von einer Negativschlagzeile zur nächsten: von Betrugsvorwürfen bis hin zum großen Aktienausverkauf der Geschäftsführung vor drei Wochen. In Bezug auf den zweiten Punkt bemüht sich das Management ganz besonders um Schadensbegrenzung – zumindest teilweise. Einerseits steht fest, dass Vorstandsmitglied Lee Feldmann sich vorzeitig von dem Unternehmen verabschieden wird. CEO Keith Alexander, der die guten Jahreszahlen ebenfalls nutzte, um die Hälfte seines GVC-Aktienbestands abzubauen, zeigt sich hingegen geläutert. Dabei ergriff er die Chance, die ihm die Veröffentlichung seines Jahresbonus bot.
Die Bonuszahlung beinhaltet unter anderem ein großzügiges Aktienpaket. Dazu Alexander: “Ich fühle mich der GVC weiterhin langfristig absolut verpflichtet. Aus diesem Grund werde ich keine weiteren Aktien verkaufen, solange ich CEO bin.”
Die Aktionäre bedankten sich mit Zukäufen für die klare Stellungnahme. Die GVC-Aktie gewann in dieser Woche 2,2 % an Wert und steht nun bei 6,37 Euro.
Bet-at-Home lädt zur Hauptversammlung
Dividendenjäger haben derzeit beim deutschen Wettanbieter Bet-at-Home ganz besondere Chancen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, setzt der Konzern seine Hauptversammlung auf den 22. Mai dieses Jahres fest. Besonders interessant an der insgesamt recht trockenen Pressemeldung ist jedoch die geplante Dividendenausschüttung für die Aktionäre. Insgesamt sollen die Anteilseigner mit einer Zahlung von mehr als 45 Millionen Euro bedacht werden. Auf Einzelaktien heruntergerechnet bedeutet das eine Regelausschüttung von 3,50 Euro zuzüglich einer Sonderdividende in Höhe von 3,00 Euro. Insgesamt erhalten Anleger somit für jede Bet-at-Home-Aktie eine Ausschüttung von 6,50 Euro. Aktuell beträgt der Aktienkurs 58,00 Euro – die voraussichtliche Dividendenrendite liegt damit bei sagenhaften 11,21 %!
Gemessen an den bisherigen Dividendenausschüttungen von Bet-at-Home ist die Höhe für das Jahr 2018 sogar ein Rückschritt. Für das vorangegangene Jahr 2017 flossen den Aktionären gar 7,50 Euro je Anteilsschein zu. Betrachtet man die Dividendenzahlungen bei anderen Unternehmen, ist die zweistellige Dividendenrendite von Bet-at-Home außergewöhnlich.
Die Börse reagierte mit verhaltenen Kurssteigerungen auf die Dividendenankündigung. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass das Papier auf Wochensicht mit 2,9 % ins Minus rutschte.
Paddy Power betfair: Überzeugende Jahresbilanz
Letzte Woche war Paddy Power unser Wochensieger. Die irische Gesellschaft hinter Marken wie betfair und FanDuel setzte auch in dieser Woche ihren Aufwärtstrend fort. Grund für den Wertzuwachs in Höhe von 2,2 % waren die guten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Konzernumsatz stieg um 7 % auf 1,87 Milliarden britische Pfund. Daraus verblieb Paddy Power betfair ein EBITDA in Höhe von 360,5 Millionen Pfund. Einem weiteren Kursanstieg steht somit nichts im Wege.
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