Schwanengesang für Novoline Casinos

Nachdem Gauselmann (Merkur Magie) vor einigen Wochen seinen Rückzug aus dem deutschen Markt vollzogen hat, scheint es heute so als würde Novomatic mit seinen Novoline Spielen den gleichen Schritt machen. Gauselmann war im Zuge der Paradise Paper Recherchen in die negativen Schlagzeilen geraten und hatte, um das landgebundene Spielotheken Geschäft nicht zu gefährden, sowohl die eigenen online Casinos als auch den Vertrieb der Spielautomaten online in Deutschland eingestellt.

Wie sieht es mit den einzelnen Novoline Casinos im Detail aus?

Was man so hört, wird es einen Kahlschlag geben, denn einige online Casinos basieren praktisch ihren gesamten Umsatz auf die Novoline Spiele. Als interessanter Seiteneffekt wird vielleicht diesmal auch klar, welche online Casinos direkt oder indirekt zu Novomatic (Greentube) gehören. Es ist bis heute ein gut gehütetes Geheimnis, dass die meisten der Casino- Anbieter mit dem vollen Sortiment von Novoline Spielen direkt im Besitz von Novomatic sind oder zumindest durch sehr enge Verträge unter der Kontrolle des Unternehmens im österreichischen Gumpoldskichen stehen.

Das ist der heutige Stand der nicht von uns verifizierbaren Informationen: Das online Casino Supergaminator sperrt zu. Stargames, das Schlachtschiff der Novoline Games und am längsten am Markt, könnte mit Hilfe der hauseigenen Plattform Funstage zu einem Social Gaming Portal umgebaut werden. Mit dieser Positionierung (ähnlich wie Gametwist) hat Novomatic bisher Erfolg gehabt und alle möglichen Glückspielgesetze (man spielt um virtuelles Geld und kann dieses auch nicht in echtes Geld umwandeln) umgangen.

Quasar Gaming und Ovo Casino haben nicht nur die Novoline Slots sondern auch Spiele von NetEnt (Net Entertainment) und EGT (European Gaming Technology) im Sortiment. Damit kann man zwar die Book of Ra und Sizzling Hot Enthusiasten nicht bei der Stange halten aber doch unter Hinzunahme von weiteren Gaming Providern den Casino Betrieb aufrechterhalten und suzzessive weitere Gaming Provider einbauen. Man hört auch, dass Quasar Gaming nun nur noch in Russland tätig sein wird.

Am wenigsten betroffen von denjenigen, die schon länger Novoline Spiele haben sind wahrscheinlich LvBet und das Energy Casino. Beide haben ein grosses Sortiment von Casino Spielen anderer Anbieter und sind schon länger auf dem gesamteuropäischen Markt tätig. Ironie an der Sache ist allerdings, dass in der Vergangenheit das Energy Casino schon mal die Novoline Spiele in Polen vom Netz nehmen musste, weil Novomatic dies im Zuge der Akquisition von Ainsworth in den UK so verlangt hatte. Schon damals, hatte das Energy Casino wegen dieser strategischen Entscheidung des Lieferanten einen enormen Umsatzeinbruch und es wird dieses mal auch nicht anders sein. No risk no fun!

Dann wären da noch die Anbieter, die nicht im Dunstkreis von Novomatic stehen und erst in letzter Zeit (endlich) Novoline Spiele für deutsche Spieler zur Verfügung gestellt bekamen. Da ist mal zuerst Bwin, die sich wenige Wochen der langweiligen, jedoch berühmten Spielautomaten erfreuen konnten. Denn erst am 15. Dezember 2017 konnte Bwin sein Novoline Sortiment dem Markt vorstellen, wenn das nicht weh tut. Dann wäre auch noch das nordische Casumo Casino, das auch ein paar Wochen den Schwänen von Novomatic folgen durfte und die Spiele nun runternehmen muss. Das ebenfalls nordische Viks Casino hatte Novoline Spiele schon länger, aber jetzt auch bald nicht mehr. Alle diese online Casinos sind weltweit tätig und haben neben mannigfaltigen Software Anbietern auch Sportwetten im Programm und werden das anzunehmenderweise überleben.

Warum haben Gauselmann und Graf in diesem Fall keine (Schwanen) Eier?

Man kann natürlich nur spekulieren, wie die internen Prozesse in diesen Unternehmen funktionieren. Bei Gauselmann war das online Geschäft sicher kein großer Bestandteil des Umsatzes (schon gar nicht des Gewinns), deswegen war die Entscheidung, die Merkur online Casinos und die Edict Gaming Plattform zu schließen, wahrscheinlich vorerst keine große Tragödie. Merkur und Bally Wulff sind vergleichsweise spät in den online Markt gestartet und befanden sich eigentlich noch in der Aufbauphase. Interessant auch zu sehen, wie es mit den Angestellten in der Edict Gaming aussieht, in deren Haut möchte wohl derzeit niemand stecken, denn Liebhaberei ist keine gute Basis für ein Unternehmen. Allerdings schon verwunderlich, da Gauselmann bei der Paradise Papers Geschichte eigentlich im Recht ist, denn wenn es keine deutsche Casino Lizenz gibt, dann muss man wohl eine Firma in einem europäischen Land aufmachen, die Casino Lizenzen anbietet, und das ist nun mal Gibraltar.

Anders sieht dies Sache schon bei Novomatic aus. Das Unternehmen hat schon in der Vergangenheit österreichische Spieler blockiert, beziehungsweise blockieren lassen, um das österreichische Casino Monopol nicht gegen sich aufzubringen und das landbasierte Geschäft mit den Spielotheken (Admiral, etc.) nicht zu gefährden. Wieder mal amüsant dabei, dass nun Novomatic als Co-Eigentümer der Casinos Austria nun sehr nahe an einer echten Monopolstellung in der Alpenrepublik ist.

In der Novomatic gibt es zwei Entscheidungsträger (no offense, Harald Neumann!): der eine ist Johann Graf, Ex-Fleischer und Gründer des Weltunternehmens. Der andere ist Thomas J. Graf, der Sohn des Unternehmers und seines Zeichens CEO von Greentube und Chief Technology Officer von Novomatic. Nun muss man sich ein fiktives Gespräch der beiden, vielleicht in einem kuscheligen Cafe im Wiener Prater, vorstellen.

J.G.: “Schee oasch, wos se do in Deitschlond ohspühlt”

T.J.G.: “Oida, des is net so wüld. Mia ham den Schaas doch de gonze Zeit. Imma dessöbe. A Richta sogt a Soch, da andare a andare. Und donn kumman die Wappla von da EU und haun eana in de Goschn”

J.G: “Na, Bua, desmoi is des ondas. Sogoa des Zniachtal Paule brunzt se in de Hosn. Wegen de Schurnalistn, de Gfrasta, die hom eam urdentlich paniert.

T.J.G.: Geeeeh, bitte. Da Paul is a Schneebrunza, a Woamduscha, a Becknrondschwimma. Der hot no imma net gschnoit, des des Intanet de Zukunft is. Glaubst du de Deppn, wern fia imma de Schuelling in de Kastln einedruckn? Olle Jungan hom heitzutog a Handi, das wiad net imma so weidagehn.”

J.G.: “Des is ma wuascht. Heit is heit und mia kennan nix riskirn. Wonn de Piefke des Feitl auseziagn, wiads happig. Mia spean zua, aus is aus. Un wann de Gschissanen den Moakt regulirn, spea ma wida auf.

T.J.G.: “Heast, Papa, des geht so net. Mia kennan net olle Ongstödn in da Grintub den Weisl gebn. Und wos mochma mit de Kundn? A poa wean sche ongfressn san wamma uns iba de Häusa haun.

J.G.: “Wia redst du mit dein Vata? Hoits zamm. I koa mi net um ollas kimman. Loss des den Harald mochn. De is so guat beim Mist wegrama.

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