CASAG-Mitarbeiter

Nachdem die Pläne zu massiven Entlassungen bei den Casinos Austria bekannt wurden, steht nun fest, dass 27 Prozent der CASAG-Mitarbeiter gehen sollen. (Bildquelle: pixababy by falellorente)

Erst vor wenigen Tagen sickerten Pläne der Casinos Austria an die österreichischen Medien über geplante Entlassungen beim teilstaatlichen Glücksspielkonzern durch. Der Betriebsrat zeigt sich darüber empört, dass dieser erst über die Presse von den Plänen erfahren habe, obwohl das Sanierungskonzept ReFIT bereits seit Anfang April dem Vorstand bekannt ist. Vor allem die CASAG-Mitarbeiter in den 12 heimischen Casinos in Österreich müssen jetzt um ihre Arbeitsplätze bangen. Nach neusten Informationen sollen rund ein Viertel der Angestellten das Unternehmen verlassen müssen.

Für die CASAG-Mitarbeiter der Casinos kommen schwere Zeit zu

Fast drei Monate mussten die 12 Casinos der CASAG in Österreich wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Pforten für Gäste schließen. Obwohl diese mittlerweile wieder geöffnet haben, fehlen jedoch weiterhin gerade die spielfreudigen Besucher aus dem Ausland und die Beschränkungen limitieren die Gästezahlen. All dies wird zusammen mit dem generellen Rauchverbot wohl zu einem Jahresverlust zwischen 47 und 60 Millionen Euro in dieser Sparte führen. Trotz dessen sich die Situation in den nächsten beiden Jahren entspannen dürfte und das Lottogeschäft sowie das eigenen Online Casino einen Teil der Verlust ausgleichen wird, soll der große Kahlschlag bei den CASAG-Mitarbeitern her. Dieser wird es in sich haben und alle Angestellte in irgendeiner Form negativ betreffen. So sollen beispielsweise rund 27 Prozent der Vollzeitäquivalente abgebaut werden, was mehr als 400 Stellen im Bereich Vollzeit sowie Teilzeit bedeutet. Der Rest der verbleibenden CASAG-Mitarbeiter wird ebenfalls nicht ungeschoren davon kommen. Hier sollen nämlich die Angestellten in Zukunft zwischen 15 bis 20 Prozent ihrer Löhne und Gehälter verzichten. Schon jetzt dürfte davon auszugehen sein, dass der Betriebsrat sich den Plänen vehement entgegenstellen wird, immerhin sollen der Stellenabbau und die Gehaltskürzungen noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Von der großen Entlassungswelle werden die 12 Casinos unterschiedlich betroffen sein. Vor allem die Standorte, die sich in tiefroten Zahlen befinden, könnten bis zu 55 Prozent der Angestellten verlieren. Ebenfalls sollen in der Führungsebene ein Drittel der CASAG-Mitarbeiter sowie rund 41 Prozent im Hauptbüro gehen.

Hängt der Stellenabbau mit der Übernahme der Kontrolle durch die Sazka Gruppe zusammen?

Obwohl die monatelange Schließung und das generelle Rauchverbot sicherlich betriebswirtschaftliche Gründe für einen massiven Stellenabbau darstellen, ist der ganze Vorgang, zumindest für die Casinos Austria, äußerst ungewöhnlich. Als teilstaatliches Glücksspielunternehmen wurden über viele Jahre selbst horrende Verluste bei den Spielbanken im Ausland immer wieder durch andere Geschäftsbereiche ausgeglichen. Seit vergangenem Jahr jedoch war klar, dass die tschechische Sazka Gruppe durch den Kauf der Anteile von Novomatic die volle Kontrolle über den Konzern übernehmen wird. Aus der Ankündigung wurde nun Gewissheit, wie die Zeitung „Trend“ berichtet. Am 27.06. wechselten die rund 17,2 Prozent vom österreichischen Novoline Spielautomatenhersteller zu den Tschechen, die damit nun über 50 Prozent der Anteile halten. Zuvor hatten sämtliche relevanten Glücksspiel- und Wettbewerbsbehörden ihren Segen erteilt. Anders als jedoch der Staat Österreich über die ÖBAG, arbeitet die Sazka Gruppe nach privatwirtschaftlichen Prinzipien und möchte selbstverständlich so viele Profit wie möglich aus dem Konzern schlagen, was nun auch auf Kosten der CASAG-Mitarbeiter passieren könnte. Immerhin wollen die Tschechen immer noch mit der Sazka Gruppe an die Börsen, was Milliarden an Euro in die Kassen spülen dürfte. Hierbei machten die Tschechen nie einen Hehl daraus, dass die Casinos Austria und die eigene Kontrolle über das Unternehmen, den Schlüsselbaustein hierfür darstellen.

Im Zuge der abgeschlossenen Übernahme der Anteile von Novomatic an den Casinos Austria wurde ebenfalls bekannt, das bis heute der ausgehandelt Syndikatsvertrag zwischen der ÖBAG und Sazka noch nicht unterschrieben wurde. Dieser sollte eigentlich ein gemeinsames, zukünftiges Vorgehen der beiden größten Aktionäre bei strategischen Entscheidungen sicherstellen und somit auch dem Staat Österreich weiterhin Einfluss garantieren. Da dieser jedoch immer noch nicht unterschrieben wurde, hält nun die Sazka Gruppe bis dahin alle Fäden in den eigenen Händen, was der Hauptgrund für den nun geplanten Kahlschlag bei den CASAG-Mitarbeitern sein dürfte.

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