Laut dem israelischen Nachrichtenmagazin „Calcalistech“ steht die TradeTech Group vom bekannten Spielautomatenhersteller Playtech zum Verkauf. Hierbei bezieht sich die Zeitung auf eine anonym bleiben wollende Quelle, die noch weitere Details offenlegte. Dass Playtech mit einem Verkauf von TradTech liebäugelt, ist kein Geheimnis, schließlich verkündete der Glücksspielkonzern im vorigen Jahr, sämtliche Zukunftsoptionen für die Tochtergesellschaft prüfen zu wollen. Ob es jedoch noch in diesem Jahr zur Veräußerung kommen wird, dürfte wohl vor allem an den Preisvorstellungen liegen, die angeblich nicht gerade gering ausfallen.
Der Verkauf von TradeTech könnte wohl bis zu 250 Millionen US-Dollar für Playtech bringen
Playtech ist vor allem bekannt für seine herausragenden Spielautomaten sowie für seine Software, mit der ganze Online Casinos betrieben werden können. Dies stellt das Kerngeschäft des einstmals in Israel gegründeten Konzerns dar. Was jedoch viele nicht wissen ist, dass Playtech ebenso eine große Nummer im Bereich Trading mit CFD’s ist, Differenzkontrakte aus dem Bereich Währungen, Rohstoffe oder Indizes wie dem DAX. Dieses Geschäftsfeld beackert innerhalb von Playtech die Tochter TradeTech Group, die nun mehr oder weniger zum Verkauf steht. Laut der anonymen Quelle von „Calcalistech“ hat der Spielautomatenhersteller bereits die UBS Investment Bank damit beauftragt, einen potenziellen Käufer zu finden. Angepeilt soll ein Preis zwischen 200 und 250 Millionen US-Dollar werden. Playtech selbst äußerte sich zu diesen Infos nur mit dem Verweis, dass sich die Verhandlungen über den Verkauf von TradeTech noch in einem sehr frühen Stadium befinden würden. Ob es überhaupt dazu kommen wird, ist zudem davon abhängig, ob eine Firma oder ein Investor bereit ist, den Wunschvorstellungen des Spielautomatenherstellers zu entsprechen.
Noch im vergangenen Jahr, als Playtech öffentlich über einen Verkauf von TradeTech sinnierte, galt die Tochter als großes Sorgenkind innerhalb des Konzerns. Gerade einmal auf 9,2 Millionen US-Dollar kam TradeTech beim EBITDA im letzten Jahr. In diesem Jahr hingegen gab es nach nur vier Monaten bereits ein EBITDA in Höhe von 53 Millionen US-Dollar, was vor allem dem explodierenden Handel an den Börsen aufgrund der Coronapandemie zu verdanken war. Womöglich könnte diese Entwicklung den Verkaufspreis sogar noch deutlich nach oben befördern.
Angeblich gibt es bereits zwei hoch interessierte Käufer
Wie „Calcalistech“ weiter ausführt, soll es sogar bereits ein Duo an Investoren aus Israel geben, die starkes Interesse an einer Übernahme zeigen. Zum einen ist dies Fortissimo Capital, eine Fondsgesellschaft, die von Yuval Cohen geleitet wird und seit 15 Jahren in Unternehmensanteile und Aktien investiert. Der Zweite im Bunde ist Zvika Barenboim, der ebenfalls seit Jahren als Investor auftritt, hier jedoch hauptsächlich in vielversprechenden Startups. Den Preis für den Verkauf von TradTech, den Playtech mutmaßlich veranschlagt, können jedoch beide wohl nicht allein aufbringen, warum noch weitere, nicht näher benannte Investoren im Boot sitzen sollen. Gelingt die Übernahme, würden schließlich 60 Prozent der Anteile zu Yuval Cohen und Zvika Barenboim fließen und der Rest an die unbekannten Personen oder Gesellschaften. Das letzte Wort in der Sache hat jedoch Playtech selbst und ob der Verkauf noch in diesem Jahr zustande kommt, ist nicht sicher, denn gerade jetzt entwickelt sich TradeTech hervorragend. Als Lieferant für vielfältige technische Lösungen zum Betrieb eigener Trandingplattformen für CFD’s und anderen Derivaten profitierte die Tochter von der Coronakrise enorm. Zudem besitzt das Unternehmen auch selbst eigene Handelsplattformen für gut betuchte Kundschaft. Die stark angestiegene Volatilität an den Börsen mit extrem schwankenden Kursen beflügelten das Geschäft in diesem ersten Halbjahr wie noch nie zuvor.
Im Jahr 2016 übernahm der Spielautomatenhersteller Playtech TradFX Limited und legte den Startschuss für die TradTech Group. Später folgten noch weitere Zukäufe wie die Consolidated Financial Holding A/S, ebenfalls in 2016 sowie die ACM Group in 2017, die alle in die eigene Tochter integriert wurden.
Hinterlasse einen Kommentar