Novomatic-Tochter Ainsworth

Die Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technologies steckt weiter tief im Abwärtsstrudel. Jetzt soll es Ex-CEO Harald Neumann richten. (Bildquelle: novomatic.com)

Welch Kuckucksei hat sich Novomatic in 2017 da nur ins eigene Nest gelegt. Die australische Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technologies will einfach nicht auf die Beine kommen. Wie das neuste Finanzupdate für das zweite Halbjahr in 2020 zeigt, befinden sich die Umsätze weiter im Sinkflug. Zwar gab es gegenüber den sechs Monaten zuvor eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen, doch war diese nicht wirklich dem Management zu verdanken. Vielmehr brachen im ersten Halbjahr in 2020 die Verkäufe der eigenen Spielautomaten weltweit wegen den Corona-Lockdowns so extrem stark ein, dass es zwischen Anfang Juli und Ende Dezember nur besser werden konnte.

Novomatic-Tochter Ainsworth erwartet erneut einen Verlust

Im neusten Finanzupdate versucht die angeschlagene Novomatic Tochter Ainsworth Game Technologies wieder einmal so etwas wie einen kleines Fünkchen Hoffnung auf besser Zeiten zu verbreiten. So wird freudig berichtet, dass der Umsatz des Spielautomatenherstellers im zweiten Halbjahr in 2020 gegenüber den ersten 6 Monaten um 71 Prozent von zuvor 42 Millionen auf jetzt 72 Millionen Australische Dollar gesteigert werden konnte. Dies mag im ersten Augenblick wie eine Erfolgsgeschichte klingen, ist es aber leider ganz und gar nicht. Der gewaltige Sprung rührt einzig und allein daher, dass die ersten 6 Monaten aufgrund von weltweiten Lockdowns wegen Corona extrem schlecht liefen. Wird hier nämlich auf Jahresbasis der Umsatz verglichen, steht wieder einmal ein dickes Minus in den Büchern. Gegenüber dem zweiten Halbjahr in 2019, als noch rund 107 Millionen Australische Dollar umgesetzt werden konnten, ging es gleich um rund 33 Prozent nach unten. Ein Turnaround lässt somit trotz aller bislang getroffenen Maßnahmen bei der Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technologies weiter auf sich warten. Beim EBITDA sieht es etwas freundlicher aus, denn hier erwarten die Australier ein Plus in Höhe von 6 Millionen australischen Dollar. Allerdings ist der Wert mit Vorsicht zu genießen, da bislang Währungsschwankungen im Finanzupdate noch nicht eingerechnet wurden. Einen Gewinn wird es genau wie voriges Jahr auch im zweiten Halbjahr in 2020 nicht geben, denn bislang rechnet der Spielautomatenhersteller mit einem Verlust in Höhe von 14 Millionen australischen Dollar.

Tatsächlich könnte der Verlust für die Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technologies noch deutlich höher ausfallen. Zusätzlich kann nämlich noch ein Währungsumrechnungsverlust in Höhe von 14 Millionen australischen Dollar hinzukommen, der durch die enorme Stärke der Heimatwährung gegenüber dem US-Dollar herrührt. Wie hoch der Verlust tatsächlich ausfallen wird, wird spätestens in einigen Tagen deutlich, wenn der Konzern seine kompletten und geprüften Halbjahreszahlen vorlegt.

Ex-CEO Harald Neumann soll es richten

Vor fast genau einem Jahr verkündende Harald Neumann, der langjährige CEO von Novomatic, seinen Rücktritt. Angeblich bewogen ihn rein private Gründe zu diesem Schritt, obwohl zur gleichen Zeit der Ibiza-Skandal rund um FPÖ und den Spielautomatenhersteller gerade so richtig an Fahrt aufnahm. Harald Neumann wird bis heute als Beschuldigter bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geführt. Diese vermutet noch immer einen Deal zwischen dem Glücksspielkonzern und Politikern über Hilfe bei der Erlangung einer Online Casino Lizenz in Österreich. Nun jedoch vermelden österreichischen Medien, dass Harald Neumann keineswegs dem Hersteller der bekannten Novoline Spielautomaten den Rücken gekehrt hat. Tatsächlich befindet sich dieser nämlich seit einiger Zeit in Australien und soll die Novomatic-Tochter Ainsworth wieder auf Vordermann bringen. Dem erst in 2019 eingesetzten neuen CEO Lawrence Levy scheinen die Verantwortlichen im Konzern wohl die Kehrtwende allein nicht mehr zuzutrauen. Welche genaue Funktion Harald Neumann in Australien innehat, ist bislang unklar, da sich das Unternehmen hierzu nur kryptisch äußert. Sein Engagement sei Teil der Auflösungsvereinbarung, laut der er bei internationalen Angelegenheiten als Unterstützer tätig ist, heißt es von Konzernseite. Zugleich betont Novomatic, dass er keinen Beratervertrag besitzt, weshalb sich die Frage stellt, wie und ob er für seine Tätigkeit für Ainsworth Game Technologies bezahlt wird. In Zusammenhang mit den millionenschweren Schenkungen, die er in der Vergangenheit von Novomatic-Gründer Johann Graf erhalten hat, durchaus eine Frage, die auch die WKStA interessieren könnte.

Die Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technologies entwickelt sich für die Österreicher zu einem Millionengrab. Seit der Übernahme hat sich der Umsatz nahezu halbiert und anstatt hoher zweistelliger Millionengewinne hagelt es mittlerweile Verluste. All dies führte in der Vergangenheit bereits zu enormen negativen Wertberichtigungen in der Bilanz des Novoline Spielautomatenherstellers.

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