2018 gehörte für den österreichischen Glücksspielkonzern Novomatic sicherlich nicht gerade zu den besten Jahren in der mittlerweile 40 Jahre umfassenden Firmenhistorie. Obwohl der Umsatz leicht gesteigert werden konnte, verhagelte die erst zuvor übernommene neue Tochter Ainsworth Game Technologies aus Australien sowohl das EBITDA, EBIT wie auch den Gewinn. Eine gewaltige Wertminderung von 264,3 Millionen Euro, die aufgrund von extrem schlechten Verkäufen bei den Spielautomaten in Australien notwendig wurde, riss ein ziemlich großes Loch in die Bilanz. Zum Glück für die Novomatic Bilanz 2019 gab es dieses Mal kein solch negative Sonderereignis, welches die Zahlen ins Minus drücken konnte. Deshalb gelang wie erwartet auch der Sprung zurück in die Gewinnzone.
In der Novomatic Bilanz 2019 sind alle wichtigen Zahlen wieder im Plus
Während 2018 alles andere als überragend war, konnte sich die Novomatic Bilanz 2019 wieder sehen lassen. Die Gesamtumsätze kletterten gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent. In Zahlen ausgedrückt bedeutete dies einen Anstieg von rund 22 Millionen Euro von vormals 2.585,3 Millionen Euro auf nun 2.607,3 Millionen Euro. Die gute Performance verhalf ebenso dem EBITDA zu einem satten Plus gegenüber 2018 und so konnten dieses Mal in der Novomatic Bilanz 2019 insgesamt 685,3 Millionen Euro auf der Habenseite präsentiert werden. Im Jahr zuvor standen hier noch 548,5 Millionen Euro in den Büchern. Damit gelang dem Hersteller der bekannten Novoline Spielautomaten eine Steigerung von ordentlichen 24,9 Prozent.
Gegenüber dem Umsatz und dem EBITDA konnte sich das Betriebsergebnis, das EBIT noch deutlich famoser steigern und aus einem Verlust in 2018 nun wieder zurück ins Plus drehen. Schlug hier im Geschäftsjahr zuvor wegen Ainsworth Game Technologies noch ein dickes Minus von 138,6 Millionen Euro zu Buche, gelang es nun dem Konzern im letzten Jahr, das EBIT auf 167,4 Millionen Euro hochzuschrauben. Eine ähnlich gute Entwicklung zeigte sich ebenfalls beim Jahresergebnis, welches mit 97,3 Millionen Euro endlich wieder in die Gewinnzone trudelte. In 2018 galt es hier noch einen Verlust in Höhe von 154,9 Millionen Euro zu verkraften.
In der Novomatic Bilanz 2019 konnte der Glücksspielkonzern noch in zwei weiteren wichtigen Finanzkennzahlen eine positive Entwicklung vermelden. Zum einen konnte die Nettoverschuldung um 307,1 Millionen Euro auf nur noch 964,4 Millionen Euro gesenkt werden. Zum anderen gelang es ebenso die Eigenkapitalquote von vormals 30,1 auf jetzt 38,3 Prozent anzuheben.
Bei den Novoline Spielautomaten geht es weiter bergab
Auch in der Novomatic Bilanz 2019 hält der negative Trend bei den Novoline Spielautomaten, dem Hauptprodukt des österreichischen Glücksspielkonzerns weiter an. Die Zahl der verkauften Geldspielgeräte sank von ehemals 30.845 auf nur noch 29.670 Stück. Bei den vermieteten Exemplaren ein ähnliches Bild, denn auch hier schrumpfte die Anzahl von zuvor 158.004 Geldspielgeräten auf jetzt nur noch 152.137 Novoline Spielautomaten zusammen. Bei den Geldspielgeräten, die durch Novomatic selbst in den eigenen Etablissements betrieben werden, gab es hingegen ein leichtes Plus, welches vor allem diversen Zukäufen an Spielhallen zu verdanken war. Hier stieg der Bestand auf 63.770 Stück gegenüber den 63.319 Spielautomaten aus dem Jahr 2018.
Verantwortlich für den Rückgang bei den verkauften Geldspielgeräten waren vor allem Österreich und Italien sowie der Bereich „Übrige Märkte“ in den auch die USA und Australien fällt. Positiv hingegen in diesem Feld entwickelte sich die Situation in Spanien, Osteuropa sowie Großbritannien. In letzterem Land konnte der Verkauf sogar fast verdoppelt werden. Bei den vermieteten Novoline Spielautomaten sorgte vor allem Deutschland als absolute Kernmarkt für das dicke Minus, gefolgt wiederum von der Region „Übrige Märkte“. Spanien und Italien hatten ebenfalls laut der Novomatic Bilanz 2019 mit leichten Rückgängen zu kämpfen, während das Geschäft in Osteuropa stark anziehen konnte. Bei den selbst betriebenen Geldspielgeräten, vor allem in den Spielhallen der Marke Admiral, gab es eine deutlich erfreulichere Entwicklung. Hier ging es sowohl Italien, Großbritannien, Spanien zum Teil kräftig nach oben. Allerdings galt es demgegenüber kleine Einbußen in Deutschland sowie in Osteuropa hinzunehmen.
Mit dem Abschluss des Geschäftsjahrs 2019 konnte Novomatic in seiner Bilanz den Bestand von rund 1.900 Spielhallen vermelden, die der Glücksspielkonzern weltweit zu diesem Zeitpunkt betrieb. Zusätzlich kamen die Österreich auf einen Gesamtwert an vermieteten, verkauften und selbst betriebenen Novoline Spielautomaten in Höhe von rund 152.000 Stück.
Novoline Spielautomaten für Online Casinos beflügeln den Geschäftsbereich Gaming Technology
Die Geschäftsfelder von Novomatic lassen sich in zwei große Bereich innerhalb der Bilanz von 2019 unterteilen. Unter Game Technology wird dabei vor allem die Produktion und der Verkauf der Novoline Spielautomaten geführt sowie die Bereitstellung der eigenen virtuellen Automatenspiele für die Online Casinos und andere technologische System. Dieser Geschäftsbereich konnte sich im vergangenen Jahr weiter positiv entwickeln und so kletterte hier der Umsatz von vormals 939,9 Millionen Euro auf jetzt mittlerweile 955 Millionen Euro. Wichtigster Treiber war hierbei das Geschäft mit den Online Casinos, welche sich gegenüber 2018 gleich um 42,8 Millionen Euro verbessern konnte. Gab es hier für Novmatic noch im Jahr zuvor nur einen Umsatz in Höhe von 8,5 Millionen Euro zu vermelden, waren es in 2019 bereits 51,3 Millionen Euro.
Trotz einiger Schwierigkeiten bei der Anzahl an vermieteten Geldspielgeräten konnte Novomatic dank einer Erhöhung der Mieten in Deutschland ein kleines Plus von vormals 282,5 Millionen Euro auf nun 284,1 Millionen Euro einfahren. Nach eigenen Angaben beherrschten die Österreicher in der Bundesrepublik zum Stichtag 31.12.2019 rund 45 Prozent des Gesamtmarktes mit gewerblichen Geldspielgeräten. Erfreulich lief das Geschäft ebenfalls in Großbritannien. Hier gelang nahezu eine Verdopplung beim Umsatz von zuvor 10,7 Millionen Euro auf nun 20,6 Millionen Euro. Zu verdanken war diese Verbesserung der Schließung zahlreicher Wettshops in Großbritannien aufgrund der Reduzierung des maximalen Einsatzes pro Spin auf 2 Pfund an den Geldspielgeräten. Durch die daraufhin erfolgte Ausweichbewegung der Kundschaft in die Spielhallen konnte Novomatic profitieren. Neben Deutschland und Großbritannien war es noch Osteuropa, welches ebenso positiv zu Gesamtentwicklung beitragen konnte. Hier ging es dank Verbesserung in Serbien und Moldawien von zuvor 78,3 Millionen Euro auf nun 85,5 Millionen Euro ordentlich bergauf.
Neben den sich positiv entwickelnden Märkten hatte Novomatic natürlich auch einige Sorgenkinder in der Bilanz 2019 im Segment Gaming Technology zu vermelden. Italien belegte hier mit einem Rückgang beim Umsatz von ehemals 193,5 Millionen Euro auf nur noch 167,5 Millionen Euro den negativen Spitzenplatz. Allerdings war diese Verschlechterung nur zum Teil auf die gestiegenen Steuern bei den Geldspielgeräten zurückzuführen. Durch die Zusammenlegung zwei italienischer Tochterfirmen wird nämlich seit 2019 ein Teil der Umsätze im Bereich Gaming Technology aus dem Vorjahr nun im Bereich Gaming Operations ausgewiesen. Knapp hinter Italien reihte sich auch die Region „Übrige Märkte“ negativ ein und dies war vor allem wieder der schlechten Entwicklung von Ainsworth Game Technologies im heimischen Australien geschuldet. Das große Sorgenkind war mitverantwortlich dafür, dass es hier beim Umsatz von ehemals 210,7 Millionen Euro auf nur noch 198,6 Millionen Euro bergab ging. Zu guter Letzt gesellte sich noch Österreich hinzu und hier schmälerte sich der Umsatz in der Novomatic Bilanz 20149 gegenüber dem Vorjahr von zuvor 71,9 Millionen Euro auf jetzt noch 66,4 Millionen Euro.
Die gute Performance beim Geschäft mit Online Casinos im Bereich Game Technology war ebenfalls zum Teil einer Verlagerung aus dem Bereich Game Operations geschuldet. Die bekannte Tochter Greentube Malta Limited wird jetzt im Bereich Game Technology geführt und konnte den eigenen Umsatz gegenüber 2018 von vormals 33,4 Millionen Euro um ganze 20,4 Prozent auf 40,2 Millionen Euro steigern. Erstmalige Lieferungen der eigenen Novoline Spielautomaten an Online Casinos in Schweiz, Portugal, Armenien sowie Dänemark, Kroatien und Tschechien waren hier die Wachstumstreiber.
Der Bereich Gaming Operations zeigt sich in der Novomatic Bilanz 2019 gegenüber 2018 kaum verändert
Ähnlich wie der Bereich Gaming Technology konnte auch das Segment Gaming Operations innerhalb der Novomatic Bilanz 2019 mit einer deutlichen Verbesserung beim Umsatz glänzen. Durch selbst betriebene Spielhallen und eigene Novoline Casinos sowie Social Casino in Deutschland gelang hier ein Anstieg von vormals 1.643,6 Millionen Euro auf nun 1.650 Millionen Euro. Während jedoch das Geschäft mit der Lieferung der eigenen virtuellen Spielautomaten für die Online Casinos durch die Verschiebung der Tochter Greentube in Gaming Technology anstieg, ging es dafür jedoch bei Gaming Operations etwas nach unten. Standen hier in 2018 noch rund 101,7 Millionen Euro in den Büchern, konnte Novomatic in seiner Bilanz 2019 hier nur noch 78,1 Millionen Euro ausweisen. Allerdings fiel hier der Rückgang in Höhe von 23,6 Millionen Euro deutlich niedriger aus als der Anstieg mit 42,8 Millionen im Segment Gaming Technology, was darauf hindeutet, dass Greentube ein äußerst erfolgreiches Jahr 2019 hinlegte.
Im stationären Sektor mit den eigenen Spielhallen konnte vor allem der Glücksspielmarkt in Großbritannien enorm zulegen. Hier ging es gleich von 153,8 Millionen Euro auf jetzt 179,6 Millionen Euro kräftig bergauf. Getrieben wurde der starke Anstieg auf der Insel auch hier durch die vielen Schließungen klassischer Wettshops, was zu einer deutlichen Verlagerung von Kunden zu den Spielhallen führte. Ebenfalls hervorragend liefen in 2019 die Geschäfte in Italien. Trotz der Erhöhung der Steuern auf Geldspielgeräte konnte mit den eigenen Spielhallen ein Zuwachs in diesem Bereich von zuvor 207,6 Millionen Euro auf 217,2 Millionen Euro erzielt werden. Im heimischen Österreich liefen die Geschäfte trotz der weitergehenden Ermittlungen rund um die mögliche Korruption recht ansprechend. So konnte der Umsatz gegenüber 2018, als noch ein Wert von 280,6 Millionen Euro erzielt wurde, auf mittlerweile 289,9 Millionen Euro gesteigert werden. Sowohl die eigenen Wettshops wie auch die Erlöse aus den Novoline Spielautomaten konnten sich deutlich verbessern.
Während es im heimischen Österreich recht erfreulich im Bereich Gaming Operations für Novomatic lief, sah es im Nachbarland Deutschland laut der Bilanz 2019 deutlich schlechter aus. Aufgrund der weitergehenden Schließungen wegen Abstandsregeln und dem Verbot von Mehrfachkonzessionen ging es hier gleich um 17,6 Millionen beim Umsatz nach unten. Standen hier zuvor in 2018 441,5 Millionen Euro auf der Habenseite, gab es nun nur noch 423,9 Millionen Euro auszuweisen. Ebenso mit deutlichem Minus verabschiedet sich der Markt in Osteuropa. Hier ging es von vormals 297,3 Millionen Euro auf nur noch 290 Millionen in den Keller. Hauptverantwortlich war hier das Verbot von Glücksspielen in Albanien, welches dazu führte, dass Novomatic Wettbüros sowie seine eigenen Novoline Casinos im Internet schließen musste. Die anziehenden Umsätze in Serbien sowie in Mazedonien konnten wiederum den Verlust nicht ausreichend kompensieren.
Laut der Novomatic Bilanz 2019 gab es ebenfalls Veränderungen bei den Mitarbeitern. Deren Anzahl schrumpfte gegenüber 2018 auf nur noch 22.267 und lag damit deutlich unter den 23.189 aus dem Vorjahr. Interessanterweise stiegen jedoch trotz der Verringerung die Personalkosten von vormals 755,1 Millionen Euro auf jetzt 772,8 Millionen Euro, was an höheren Löhnen und Gehältern lag. Ende 2019 wurden 14.542 Mitarbeiter als Arbeiter und 7.725 Mitarbeiter als Angestellte innerhalb des Glücksspielkonzerns geführt.
Herbe Verluste für Novomatic in 2020 wahrscheinlich
Es bedarf wohl kaum die Künste eines Propheten, um schon jetzt voraussagen zu können, dass das Jahr 2020 für Novomatic sicherlich nicht mit einem tollen Ergebnis enden wird. In Österreich und im Rest von Europa herrscht in vielen Bereichen bei Novomatic Kurzarbeit und Home Office. Die Pandemie rund um das neue Coronavirus trifft dabei sämtliche Geschäftsbereiche gleichermaßen. Die Produktion ist aufgrund restriktiver Eindämmungsmaßnahmen und Problemen in den Lieferketten empfindlich gestört. Zugleich fehlen dem Hersteller der bekannten Novoline Spielautomaten jedoch ebenso die Abnehmer für ihre Geldspielgeräte. Fast überall in Europa sind Spielhallen, Wettshops und Casinos geschlossen, was sich sowohl im Segment Vermietung wie auch beim Verkauf negativ auswirkt. Erschwerend kommt hier zudem noch hinzu, dass auch der eigene Betrieb von Spielhallen empfindlich gestört ist. Wie Novomatic selbst in der eigenen Bilanz 2019 vermeldete, sind bereits jetzt rund 75 Prozent der eigenen Spielhallen geschlossen. Die Verluste dürften in jedem Monat ohne Erträge in zweistelliger Millionenhöhe liegen. Vor diesem Hintergrund sind Schwarze Zahlen für die nächsten Monate bei Novomatic kaum zu erwarten.
Bislang konnten die Österreich noch keine genau Prognose über die Auswirkungen der Pandemie auf das eigene Geschäft im Ausblick in der eigenen Bilanz 2019 geben. Zu unklar sind die nächsten Monate und wann der Spielbetrieb sowie die Produktion wieder aufgenommen werden kann. Zusätzlich gibt es ebenfalls enorme Unsicherheiten über die generelle Erholung des weltweiten Glücksspielmarktes in Asien sowie in Latein- und Nordamerika.
Hier die Novomatic Bilanz 2019 als PDF.
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