Deutschland verhagelt mit einem Umsatzrückgang von 83 Prozent massiv die dritte Quartalsbilanz für 2021 von Online Casino Betreiber LeoVegas. (Bildquelle: leovegasgroup.com)
LeoVegas, der Betreiber mehrerer Online Casinos wie Royal Panda, hat seine dritte Quartalsbilanz für das laufende Geschäftsjahr 2021 vorgelegt und diese fällt alles andere als stark aus. Während bereits viele andere Konkurrenten Schwächen beim Wachstum aufgrund der neuen Regeln in Deutschland zeigten, scheint dem Besitzer der beliebten virtuellen Spielhalle mit dem Löwen die Bundesrepublik noch deutlicher auf den Magen zu schlagen. Gleich um unglaubliche 83 Prozent hat sich der Umsatz im Land seit der Einführungen von Einsatz- und Einzahlungslimits sowie der Verlangsamung der Spins verringert.
Eine durchwachsene dritte Quartalsbilanz für 2021 von LeoVegas
Trotz eines ausgewiesenen Umsatzanstiegs in Höhe von rund 12 Prozent zwischen Anfang Juli und Ende September fiel die nun vorgelegte dritte Quartalsbilanz für 2021 von LeoVegas ziemlich durchwachsen aus. Denn bis auf den Zuwachs beim Umsatz von zuvor 88,9 Millionen Euro auf jetzt 99,4 Millionen Euro gab es in den restlichen Finanzkennzahlen wenig Grund zur Freude. Dies lag vor allem an Deutschland, dem großen Sorgenkind vieler Betreiber. Gleich um 83 Prozent gingen hier die Umsätze für den Glücksspielkonzern aus Schweden in nur einem Jahr zurück. Wie stark die Neuregulierung in der Bundesrepublik LeoVegas zusetzte, zeigt sich an einem einfachen Vergleich, den der Betreiber in der Quartalsbilanz für 2021 offenlegte. Ohne Deutschland als große Wachstumsbremse hätte der Zuwachs beim Gesamtumsatz nämlich stolze 31 Prozent betragen. Zum Glück für das Unternehmen müssen alle Konkurrenten ebenfalls mit den Schwierigkeiten klarkommen und sich auf die veränderte neue Situation einstellen. Für LeoVegas hieße dies, dass bereits bei den Zahlen für das EBITDA Schluss mit lustig war, denn hier ging es in den drei Monaten von zuvor noch 11,9 Millionen Euro um ganz 3 Prozent auf nur noch 11,5 Millionen Euro nach unten. Ein durchaus verschmerzbarer Rückgang, der allerdings auf Jahresbasis weitaus schlimmer aussah. Beim EBIT immerhin eine kleine Erleichterung, denn dieses konnte von ehemals 5,1 Millionen Euro auf 5,5 Millionen gesteigert werden. Dies waren insgesamt 8 Prozent mehr als noch in 2020 zum gleichen Zeitraum. Beim Gewinn nach Steuern gab es hingegen keine Veränderung. Dieser lag mit 4,1 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
Einige interessante Kundendaten aus der Quartalsbilanz 2021 von LeoVegas:
- Die Zahl der aktiven Kunden fiel gegenüber dem Vorjahr von 661.000 um 10 Prozent auf 598.000
- Die Zahl der Neukunden konnte gegenüber dem Vorjahr von 179.000 um 5 Prozent auf 188.000 gesteigert werden
- Die Zahl der zurückgekehrten Kunden stieg gegenüber dem Vorjahr von 260.000 um 8 Prozent auf 282.000
Auf Jahresbasis sehen die Zahlen weniger rosig aus
Neben der dritten Quartalsbilanz legte LeoVegas ebenfalls seine Zahlen für das gesamte bisherigen Geschäftsjahr von Anfang Januar bis Ende September 2021 vor und diese sahen insgesamt deutlich schlechter aus. Das Umsatzwachstum auf Jahresbasis fiel bislang mit einem Prozent recht mickrig aus und so ging es nur von zuvor 289,1 Millionen Euro auf jetzt 292,9 Millionen Euro nach oben. Wie bereits zuvor bei der Quartalsbilanz zuvor, ging es auch hier beim EBITDA in den ersten neun Monaten unter anderem auch aufgrund der Situation in Deutschland für LeoVegas in 2021 kräftig in den Keller. Gleich um 28 Prozent sackte das Ergebnis ab. Standen hier noch ein Jahr zuvor 43,9 Millionen Euro in den Büchern, waren es jetzt gerade einmal noch 31,8 Millionen Euro. Beim EBIT und beim Gewinn nach Steuern sah die Entwicklung sogar noch verheerender aus. So ging es bei ersterem Betriebsergebnis von ehemals 23,6 Millionen Euro auf nur noch 11,9 Millionen mit einem Minus in Höhe von 49 Prozent um fast die Hälfte nach unten. Beim Gewinn nach Steuern waren es sogar Minus 64 Prozent, ein unglaublicher Rückgang im Vergleich zu 2020. Unterm Strich fiel der Ertrag somit von zuvor noch 21,3 Millionen Euro auf nur noch 4,6 Millionen Euro. Sollte der Trend auch im letzten Quartal anhalten, dann dürfte LeoVegas wohl ein ziemliches mieses Jahr 2021 hinter sich haben und es bleibt abzuwarten ob 2022 wirklich besser laufen wird. Die Probleme in Deutschland, auf die wir noch näher eingehen werden, werden sich schließlich nicht in Luft auflösen und zu allem Ungemach kommen nun auch noch Schwierigkeiten in den Niederlanden hinzu. Hier musste sich der Glücksspielkonzern Anfang Oktober aus dem Land vorerst zurückziehen, um nicht die zukünftige Lizenz zu gefährden. Die Niederlande trägt normalerweise rund 6 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Anteil der Glücksspielgenre am Gesamtumsatz laut der Quartalsbilanz für 2021 von LeoVegas:
- Online Casino: 76 Prozent
- Live Casino: 14 Prozent
- Sportwetten: 10 Prozent
Wer sich an die Regeln in Deutschland hält verliert
83 Prozent Umsatzrückgang in Deutschland bei LeoVegas in nur einem Jahr laut der dritten Quartalsbilanz 2021 zeigen mehr als deutlich, welch fürchterlichen Einfluss die Neuregulierung in Deutschland auf die Online Casino Betreiber hat. Einsatzlimits von 1.000 Euro pro Monat, maximale Einsätze an den Spielautomaten von einem Euro, eine minimale Dauer von 5 Sekunden für jeden Spin sowie keine progressiven Jackpots und Live Casino Spiele mehr sind einfach verheerend. Die deutschen Kunden wandern in Massen zu den Betreibern ab, die sich weder bislang um eine der angedachten deutschen Lizenzen bewerben, noch geschweige denn überhaupt in Zukunft ein Interesse an diesen Restriktionen haben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ausgerechnet die großen Online Casino Betreiber, die sich an die neuen Regeln halten, auch noch eine Einsatzsteuer von 5,3 Prozent auf jeden Einsatz zahlen müssen, wenn sich die Walzen drehen. Die mit Abstand höchste Besteuerung auf den kläglichen Rest an Kunden, die noch verblieben sind und nicht ihr Glück im wachsenden Schwarzmarkt suchen.
Allerdings ist der enorme Rückgang von 83 Prozent in Deutschland nicht direkt allein den neuen Regeln in Deutschland geschuldet. LeoVegas musste als Anbieter von Sportwetten, für dies der Betreiber bereits eine Konzession in der Bundesrepublik besitzt, auch seine Werbung für Spielautomaten und damit den Casino Bonus als wichtigstes Werkzeug einstellen. Dies geschah bereits Ende März 2021. So lange das Unternehmen nämlich noch keine deutsche Online Casino Lizenz besitzt, wäre ein Angebot von Automatenspielen im Internet rein strafrechtlich immer noch verboten. Ein Verstoß gegen dieses Verbot, verwaltungstechnische Übergangsfrist hin oder her, wiederum könnte die Sportwettenkonzession gefährden. Ein Teufelskreis, der entsteht, weil es das Land auch nach fast fünf Monaten nicht hinbekommen hat, auch nur eine der lang erwarteten Online Casino Lizenzen auszugeben. Als letzter Faktor für die miese Entwicklung sei noch das Royal Panda Casino zu erwähnen. Dieses wurde ebenfalls im März 2021 vom deutschen Markt genommen und somit fehlen dessen Umsätze ebenfalls schmerzlichst in der dritten Quartalsbilanz von LeoVegas. Alles zusammengenommen führte in nur einem Jahr dazu, dass der Anteil der Bundesrepublik am Gesamtumsatz von LeoVegas gegenüber 2020 von noch 17 Prozent auf nun nur noch gerade einmal 3 Prozent in den Keller rauschte.
LeoVegas ist das beste Beispiel, wie eine völlig aus Rand und Band gerate Regulierung genau das Gegenteil erreicht und die eigenen Ziele konterkariert. Im Falle Deutschlands ein starker Spielerschutz. Anstatt die Kunden aus dem bislang Grauen Markt, der irgendwo zwischen illegal und legal angesiedelt war, in die Legalität zu überführen, werden nun die Kunden geradezu mit der Peitsche in den Schwarzmarkt getrieben. Die Dummen sind somit nicht nur die Betreiber, die sich den Regeln unterwerfen und enorme Einbußen hinnehmen, sondern auch die deutschen Verbraucher selbst. Eine Regulierung, die ein Angebot am Endverbraucher vorbeientwickelt, darf sich irgendwann nicht wundern, wenn sie auf beiden Seiten immer stärker umgangen wird.
Hier finden Sie die komplette dritte Quartalsbilanz von LeoVegas für 2021 als PDF zum Download!
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