In der Kalenderwoche 50 zeichnete sich bereits eine Trendwende ab – nun ist diese da. Auf unserer Watchlist, die wir wöchtenlich zusammenstellen, machten beinahe alle börsennotierten Unternehmen der Glücksspielbranche mit ihren seriösen online Casinos den Anlegern Kursgeschenke. Diese fielen zwar nicht als besonders spektakulär, dafür aber als angenehm stabil auf. Nur die Anbieter Bet-at-Home und William Hill gaben beobachtbar nach.
Bet-at-Home kann nicht mithalten
Der deutsche Konzern hinter dem bekannten Online-Wettbüro und Casino Bet-at-Home kommt schon seit Monaten nicht mehr richtig in den Tritt. Vor zwei Wochen glänzte die Aktie kurzzeitig mit einem Kursplus von 9 %. Die Hoffnung auf noch mehr Gewinne erfüllte sich allerdings danach nicht. Nach einer Nullrunde in der Vorwoche gab die Aktie in den letzten Handelstagen spürbar um 2 % nach.
Bet-at-Home ist deutlich anzumerken, dass die geforderte Steuernachzahlung intern und extern noch nicht überwunden ist. Die nachlässige Buchhaltung bei der österreichischen Tochter hatte äusserst heftige Auswirkungen und halbierte den Konzerngewinn. Seitdem sind die Investoren in Hab-Acht-Stellung.
William Hill holt zur Gegenbewegung aus
Der britische Buchmacher William Hill hatte einen Lauf. Nach einem Vorwochen-Plus von mehr als 11 % brach der Kurs in dieser Handelswoche um 4 % ein. Dabei gab es keine Schlagzeilen, die die Korrektur gerechtfertigt hätten. Vielmehr stockte die französische Großbank Societé Général ihre Beteiligung leicht auf. Sie hält nun knapp mehr als 6 % an dem Glücksspielunternehmen.
Bei dem Kursminus handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Gegenbewegung. Der kürzliche Verlust muss nicht bedeuten, dass die Aktie auch in der nächsten Woche weiter abstürzt. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass der zweistellige Kursgewinn zu hoch war. Anleger haben Gewinne mitgenommen und ihre Schäfchen vor den Feiertagen noch ins Trockene gebracht.
Die Gaming Innovation Group holt sich mit guten Nachrichten den Wochensieg
Die Gaming Innovation Group ist ein Hybrid im Glücksspielgeschäft. Einerseits, betreibt das maltesische Unternehmen eigene Online-Casinos wie Rizk.com oder Superlenny. Andererseits, liefert es umfassende technische Lösungen für andere Unternehmen der Glücksspielindustrie. Interessant an dem Titel ist, dass die Aktie trotz des breiten Geschäftsmodells sehr stark schwankt. Wir haben in diesem Monat auf Wochensicht von einem Kursgewinn über 42 % bis zu einem Kursverlust von 12 % alles gesehen. Eine Bandbreite von 54 % und damit mitunter eine Tortur für die Nerven des durchschnittlichen Anlegers. Auf Jahressicht bewegte sich das Papier zielstrebig nach unten. Investoren, die im Dezember 2018 Unternehmensanteile der Gaming Innovation Group gekauft haben, haben Stand heute zwei Drittel ihres Geldes verloren. Auf kurze Sicht kann sich der Kitzel dennoch lohnen. In dieser Woche gewann die Gaming Innovation Group knapp 7 % an Wert und steht nun bei 0,84 Euro.
Ein Treiber des erfreulichen Aktienkurses waren die neusten Unternehmensnachrichten. Am Montag verkündete das Unternehmen stolz, dass es ein Wettbuch für seinen Partner Hard Rock International in Iowa / USA veröffentlicht hat. Das Besondere: Es ist geeignet für mobile Endgeräte. Damit ergänzt es das bestehende Angebot von stationären Wetten der Gaming Innovation Group. In New Jersey ist die Lösung bei Hard Rock International schon länger im Einsatz.
Chris Armes, Unternehmenssprecher der Gaming Innovation Group, ist stolz auf das Ergebnis: “Das Projekt ist ganz geschmeidig live gegangen, nachdem sowohl die Gaming Innovation Group als auch Hard Rock sehr viel harte Arbeit reingesteckt haben. Wir freuen uns darüber, unsere Kunden mit einer sicheren und exklusiven Multikanal-Sportwetten-Lösung zu unterhalten.”
NetEnt: im Schneckentempo vorwärts
Der schwedische Spieleentwickler NetEnt kämpft schon seit geraumer Zeit mit der Betriebswirtschaft. Bisher konnten die Unternehmensergebnisse noch nicht wirklich überzeugen. So ist es kein Wunder, dass das Papier an der Börse keine großen Sprünge macht. Innerhalb der letzten drei Monate gaben die Unternehmensanteile um 14 % nach. In der KW 51/2019 legten sie jedoch um 3,4 % zu.
Der Grund für die Kurssteigerung war die Vorstellung ihres neusten Spiels: Wings of Riches. Es handelt sich dabei um einen Slot, der im Stil einer Elfenwelt gestaltet ist. Neben hübschen und fantasievollen Grafiken glänzt das Spiel mit Freirunden und Multiplikatoren. Doch auch die Auszahlquote kann sich sehen lassen: Sie liegt bei 96,63 %.
Bryan Upton, Abteilungsleiter der Spielentwicklung bei NetEnt, zum neusten Wurf: “Wings of Riches ist ganz im klassischen Kunststil gehalten. Da wir bewährte Mechanismen und eine schöne Aufmachung gewählt haben, gehen wir davon aus, dass das Spiel weltweit auf eine solide Nachfrage treffen wird.”
Harte Strafe für Unibet
In Australien hat die Kindred-Tochter Unibet gegen das geltende Recht für Glücksspielwerbung verstoßen. So soll der Buchmacher eine “Kunden werben Freunde”-Aktion betrieben haben, im Rahmen derer Empfehlungen mit einmalig 50 Dollar belohnt wurden. Darüber hinaus gab es zeitweise Boni für Neukunden, die mit einer Einzahlung von 20 Dollar 100 Dollar Spielguthaben erhielten. Beide Werbemaßnahmen sind in Australien jedoch streng verboten. Unibet wurde nun zu einer Strafe von 25.000 Dollar verurteilt.
Auf den Aktienkurs hatte das rechtliche Missgeschick keine Auswirkung. Die Aktie des Mutterkonzerns Kindred Group gewann in den letzten fünf Handelstagen 3 % hinzu und notiert damit bei 5,35 Euro.
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