Korruptionsermittlungen gegen Novomatic

Novomatic kann an der Gerichtsfront einen weiteren Sieg feiern. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen den Konzern ein.

Wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich jetzt bekannt gab, wurden die Korruptionsermittlungen gegen Novomatic sowie gegen Peter Westenthaler eingestellt. Damit wird ein weiteres Kapitel der Causa um angebliche Schmiergeldzahlungen und versteckte Parteienfinanzierung rund um Novomatic und dem Lobbyisten und Ex-Politiker der FPÖ und BZÖ geschlossen. Nach der Wende im Fall des Ex-Torhüters von Rapid Wien, Peter Barthold, war eine Einstellung der Ermittlungen gegen den Novoline Spielautomatenhersteller erwartet worden.

Aus angeblichen Schmiergeldzahlungen wurde am Ende eine mögliche Erpressung gegen Novomatic

Über viele Jahre machten Novomatic und Peter Barthold gemeinsam gute Geschäfte. Der Ex-Torhüter von Rapid Wien betrieb einige Glücksspieltempel und verdiente sein Geld mit den beliebten Novoline Spielautomaten und Sportwetten. Mit dem Verbot des „kleinen Glücksspiels“ in Wien jedoch begann diese Beziehung zu zerbröckeln und endete schließlich in einer ausgewachsenen Schlammschlacht, ausgetragen vor zahlreichen Gerichten in Österreich. Barthold behauptete damals, dass ihm Novomatic noch Geld schulden würde, da es eine persönliche Abmachung zwischen ihm und dem damaligen CEO des Glücksspielkonzerns Franz Wohlfahrt gegeben hätte. Durch diese sollte Peter Wohlfahrt bei der nun erzwungenen Aufgabe seines Geschäfts in Wien schadlos gehalten werden. Ob es diese Abmachung tatsächlich jemals gegeben hatte, lässt sich nicht belegen. Die Weigerung von Novomatic, vom Ex-Torhüter geforderte Gelder zu bezahlen führten am Ende sogar zu einer Selbstbeschuldigung von Peter Barthold. So behauptete er, jahrelang als Verbindungsmann zwischen Novomatic und dem Lobbyisten Peter Westenthaler fungiert zu haben. Für seine Dienste flossen angeblich monatlich 4.000, später sogar 4.500 Euro vonseiten des Glücksspielkonzerns. Zusätzlich sollen noch Scheinrechnungen im Spiel gewesen sein.

Die Staatsanwaltschaft hält Peter Barthold für „unglaubwürdig“ und findet keine Beweise gegen Novomatic

Was zuerst wie ein typische Geschichte aus dem Korruptionssumpf einer Bananenrepublik klang, schlug umgehend hohe Wellen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft schaltete sich ein und nahm Ermittlungen gegen Novomatic und Peter Westenthaler auf. Da Letzterer bereits in Korruptionsvorwürfe sowie Ermittlungen in Zusammenhang mit Betrug verstrickt war, schien dies nur ein weiterer Beleg für die illegalen Machenschaften zu sein. Nun jedoch gab die Ermittlungsbehörde bekannt, dass keine Beweise gegen Novomatic und Westenthaler in diesem Fall gefunden werden konnten. Barthold verstrickte sich in diversen Prozessen vor Gericht in Widersprüche und zudem kam noch zusätzlich ein möglicher Erpressungsversuch des Ex-Torhüters gegen Novomatic ans Licht. Durch all diese Wendungen und Sachverhalte kam die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu der Einschätzung, dass Peter Barthold „unglaubwürdig“ ist und seine getätigten Vorwürfe „in relevanten Teilbereichen durch objektive Beweisergebnisse widerlegt“ sind. Damit ist die gesamte Causa um Novomatic und Westenthaler auf der einen Seite und dem Ex-Fußballprofi auf der anderen so gut wie vom Tisch. Allerdings dürfte es zumindest noch für Peter Barthold vor Gericht weitergehen, denn dieser muss sich nun für seine vorgebrachten Anschuldigungen vor Gericht verantworten. Zudem hat er noch ein Ermittlungsverfahren wegen einer möglichen Erpressung von Novomatic am Hals.

Für Peter Westenthaler stellt die Einstellung der Ermittlungen einen großen Erfolg dar. Immerhin hätte eine mögliche Verurteilung ihm sicherlich eine lange Haftstrafe eingebracht. Denn Westenthaler wurde bereits in der Vergangenheit zu 8 Monaten Freiheitsentzug mit anschließender Bewährung verurteilt. Der Ex-Politiker machte sich im Zusammenhang mit Geldzahlungen zwischen den Österreichischen Lotterien der CASAG und der BZÖ sowie bei Fördergeldern für die Fußball-Bundesliga des schweren Betrugs schuldig.

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