Nationalratsabgeordneter Rudolf Taschner (V)

Am Rednerpult Nationalratsabgeordneter Rudolf Taschner (V) © Parlamentsdirektion / Thomas Topf

Sebastian Kurz, Politiker der Österreichischen Volkspartei und seit Juli 2017 deren Bundesparteiobmann, stellt gerade seine Mannschaft für die nächste Nationalratswahl in Österreich zusammen. Auf Platz sieben, der mit allergrößter Wahrscheinlichkeit einen Sitz im Parlament garantiert, wird nun Rudolf Taschner einsteigen, der gestern von Kurz im “Café Science” der Aula der Wissenschaften als neues Listen-Mitglied vorgestellt wurde.

Rudolf Taschner ist Mathematiker und Physiker, Journalist, ordentlicher Professor an der Technischen Universität in Wien und wurde im Jahre 2004 “Wissenschaftler des Jahres” in Österreich. Er hat auch eine Reihe von Büchern geschrieben, mit vielsagenden Titeln wie “Woran glauben: 10 Angebote für aufgeklärte Menschen” oder “Rechnen mit Gott und der Welt: Betrachtung von allem plus eins” die den Wissenschaftler als Menschen darstellen, der Glauben und Wissenschaft zu vereinen versucht. Sonst fiel er durch sein löbliches Bestreben, jungen Menschen Interesse an mathematischem Denken beizubringen (siehe Math Space) aber auch durch markante Sprüche, vor allem in seiner wöchentlichen DiePresse-Kolumne auf. Er soll im Team Kurz den Posten des Bildungs- beziehungsweise Wissenschaftssprechers einnehmen.

Wie steht er zur Novomatic?

In einigen Internetforen in Österreich wird das Verhältnis Taschners zum österreichischen Glückspielunternehmen Novomatic thematisiert und wir haben etwas recherchiert. Am 10. Oktober 2016 nahm Rudolf Taschner an einem Symposium der Novomatic in Gumpoldskirchen Thema „Responsible Entertainment – kein Widerspruch in sich“ teil. Dabei gestaltete Taschner einen Workshop mit dem Titel „Von Glück und Zufall“ und dieses “auf sehr unterhaltsame Weise”, wie uns die Novomatic Presseausendung wissen lässt. Daraus entstand eine Serie von Artikeln (Advertorials, gesponsort von Novomatic), die in der Presse publiziert wurden und für uns als an der Materie Interessierte durchaus lesenswert sind.

Viel mehr ist über Taschner und Novomatic nicht herauszufinden. Interessantes Detail für Verschwörungstheoretiker ist, wenn man auf Google “rudolf taschner +novomatic” sucht.

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Reiht er sich in die lange Liste von Novomatic Protegees ein?

Von der roten und grünen Reichshälfte hagelt es Kommentare und Verrisse ob dieser Entscheidung. Dabei wird vor allem allerdings das Image Taschners als “Klimawandel-Leugner” kritisiert. Seine Novomatic Verbindung steht dabei derzeit nicht zur Diskussion, denn es scheint sich um eine einmalige Aktivität gehandelt zu haben. Es ist allerdings in Österreich als Politiker, Person des öffentlichen Lebens oder mit Einfluss, schon sehr schwer sein ganzes Leben lang nicht an der Novomatic in irgendeiner Form anzustreifen. Denn auch der sozialistische Ex-Bundeskanzler Gusenbauer wurde nach seiner Tätigkeit in der Politk sogar in den Aufsichtsrat der Novomatic berufen. Jedenfalls scheint Taschner (noch?) nicht auf der Gehaltsliste der Novomatic zu stehen.

Update 2021.

Harald Neumann, damals noch CEO der Novomatic hat in einem SMS an Gernot Blümel, den Finanzminister Österreichs folgendes zu Rudolf Taschner zu sagen:

“Hello Gernot, nach der Opernball Lady (Maria Großbauer, Anm.) jetzt auch (Rudolf, Anm.) Taschner. Der ist wirklich kein Gewinn. Haben den eine Zeitlang beschäftigt und der ist ein echter Opportunist! Das sind doch keine Experten!! Sorry für die offenen Worte aber der Oktober ist zu wichtig! lg Harald”, schreibt Neumann laut Berichten des “Standard” und der “Oberösterreichischen Nachrichten”.

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