888 Geldbuße

Mit 9,4 Millionen Pfund hat die UKGC, die britische Glücksspielaufsicht, gegen 888 die höchste jemals verhängte Geldbuße ausgesprochen. (Bildquelle: pixabay by QuinceCreative)

Wieder einmal hat die britische Glücksspielaufsicht UKGC ihre Zähne gegenüber den Online Casinos im Land gezeigt und eine heftige Geldbuße gegen die 888 Holdings ausgesprochen. Mit 9,4 Millionen Pfund, umgerechnet etwas mehr als 11,2 Millionen Euro, hat zudem der Betreiber des bekannten 888casino die bislang höchste Geldbuße in der Geschichte der United Kingdom Gambling Commission kassiert. Als Grund für die enorme Höhe der Sanktion benannte die UKGC Verstöße gegen Richtlinien zur Geldwäschen sowie die ungenügenden Sicherheitsmaßnahmen von spielsuchtgefährdeten Kunden.

Die Geldbuße gegen die 888 Holdings ist ein neuer Rekord

Eigentlich fing das Jahr 2022 für die 888 Holdings, dem Besitzer und Betreiber des berühmten 888casino, hervorragend an. Zuerst wurde die Übernahme von William Hill außerhalb der USA in Höhe von rund 2,2 Milliarden Pfund abgeschlossen, dann folgte nur wenig später ein positives Trading Update für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2021. Nun jedoch muss die 888 Holdings erstmals in 2022 einen heftigen Rückschlag hinnehmen, denn der Betreiber von Online Casinos wurde mit einer Geldbuße in Höhe von 9,4 Millionen Pfund belegt. Die UKGC warf dem Glücksspielkonzern vor, sowohl gegen die Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche wie auch gegen seine soziale Verantwortung verstoßen zu haben. In ersterem Bereich konnten beispielsweise Kunden Einzahlungen von mehr als 40.000 Pfund auf ihre Spielkonten vornehmen, ohne dass die geforderte Prüfung über der Herkunft der Gelder vorgenommen wurde. Des Weiteren verließt sich die 888 Holdings auf mündliche Aussagen von Kunden über deren Vermögens- und Einkommensverhältnisse ohne diese wirklich zu prüfen. Grund für dieses Versagen dürfte die fehlenden Handlungsanweisungen für die Mitarbeiter sein, welche Dokumente überhaupt für eine Verifizierung von Einzahlungen in Online Casinos angefordert werden sollen. All diese Verstöße sind jedoch nur ein Bruchteil der aufgedeckten Probleme von 888 in Großbritannien, die zu der nun verhängten Geldbuße führten.

Andrew Rhodes, der Chief Executive der Glücksspielkommission, fasste noch einmal die zahlreichen Verstöße der 888 Holdings zusammen. Er erklärte: „Die Umstände der letzten Durchsetzungsmaßnahme mögen unterschiedlich sein, aber in beiden Fällen geht es um versagenden Verbraucherschutz – und das ist nicht akzeptabel. Das heutige Bußgeld ist eines unserer bisher höchsten, und es sollte klar sein, dass wir im Falle einer Wiederholung der Fehler bei 888 ernsthaft die Eignung des Betreibers in Betracht ziehen müssen, die Lizenzziele aufrechtzuerhalten und das Glücksspiel sicher und nicht kriminell zu halten. Verbraucher in Großbritannien verdienen es zu wissen, dass sie beim Spielen an einer Freizeitaktivität teilnehmen, bei der die Betreiber ihren Teil dazu beitragen, sie zu schützen, und Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass das Geld frei von Straftaten ist.“

888 ist in Großbritannien angezählt

Neben den Verstößen in Bezug auf die Richtlinien zur Geldwäsche machte die UKGC im Zuge der Verkündung der Geldbuße ebenfalls zahlreiche Verfehlungen bei der sozialen Verantwortung beim bekannten Online Casino Betreiber öffentlich. Potenzielle Risiken für Kunden wurden beispielsweise nur mangelhaft erkannt. So wurde mit einem Kunden, der in kürzester Zeit rund 37.000 Pfund einzahlte, nicht interagiert. Bei einem weiteren Kunden, von dem 888 wusste, dass es sich um einen Mitarbeiter des britischen Gesundheitssystems handelte, wurde ein monatliches Einzahlungslimit auf 1.300 Pfund eingerichtet. Dies, obwohl der Betreiber ebenfalls wusste, dass dieser nur über ein monatliches Einkommen in Höhe von 1.400 Pfund verfügt. Alles zusammengefasst scheint zudem nur die Spitze des Eisbergs zu sein. So fand die UKGC heraus, dass die Kundeninteraktion bei potenziellen Problemfällen oftmals nur aus E-Mails bestand, die nicht einmal eine Beantwortung benötigten. Bei dieser massiven Zahl an Verstößen verwundert es nicht, dass die UKGC gegen die 888 Holdings die bislang höchste Geldbuße in ihrer Geschichte verhängte. Ein weiterer Grund ist, dass es sich bei dem Betreiber um einen Wiederholungstäter handelt. In 2017 hatten bereits ähnliche Verstöße zu einer Geldbuße in Höhe von 7,8 Millionen Pfund gegen die 888 Holdings geführt. Auch damals handelte es sich um eine Rekordstrafe.

Wie die UKGC weiterhin mitteilte, wurde gegen die 888 Holdings neben der Geldbuße ebenfalls eine Verwarnung ausgesprochen. Sollte es weitere Verfehlungen durch den Online Casino Betreiber geben, wäre sogar die Lizenz in Großbritannien in Gefahr, da erhebliche Zweifel an der Eignung als Glücksspielanbieter aufkommen würden. Gerade letztere Aussage durch die UKGC führte dazu, dass sich die 888 Holdings dazu entschlossen hat, eine unabhängige Prüfung der internen Abläufe und Schutzmaßnahmen durchzuführen.

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