Online Glücksspiel

Suchtbeauftragter der Bundesregierung schlägt Alarm wegen steigender Zahlen an Spielersperren. (Bildquelle: ksandrphoto auf Freepik)

Der Suchtbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert meldet sich erneut zu Wort. In diesem Falle handelt es sich jedoch nicht um die Forderung des Werbeverbots für Glücksspiel, sondern er bemängelt die steigende Zahl der Spielersperren. Nach eigenen Aussagen sprächen diese Zahlen Bände. Damit erzielt der Suchtbeauftragte der Bundesregierung erneut eine Diskussion, welche unter anderem die Berechtigung des Sponsorings und der Werbemittel im Sportsektor betrifft. Zuletzt meldete sich Blienert genau in diesem Themenbereich und erhielt jedoch erstmals Gegenwind aus den Bundesländern. In einer Pressemeldung des Stern geht hervor, dass sich der Beauftragte der Bundesregierung sorgt, da sich zahlreiche Spieler wohl selbst sperren würde, wodurch die Anzeichen des Leidensdrucks dieser Personen deutlich werden würde. Was steckt nun wirklich hinter dieser Meldung?

Spielersperren im Glücksspiel steigen an

„Die hohe Zahl an Spielersperren spricht Bände“, sagte der Suchtbeauftragte der Bundesregierung gegenüber dem RND. Blienert macht deutlich, dass die steigende Zahl der Spielersperren verdeutlichen würde, dass die Spielsucht an die Substanz geht.  Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 sind zahlreiche Neuerungen für die Glücksspielindustrie entstanden. Viele bekannte Unternehmen wie die Gauselmann Gruppe mit den Merkur Casinos oder Novomatic mit den Novoline Spielautomaten mussten sich vollkommen neu lizenzieren lassen. Immer unter der Berücksichtigung der strengen Auflagen, die den Spieler- und Jugendschutz beinhaltet. Mittlerweile sind die genannten Glücksspielunternehmen und zahlreiche weitere durch die GGL lizenziert und dürfen ganz offiziell in Deutschland virtuelle Spielautomaten anbieten. Möglich war diesen Unternehmen ein Lizenzerhalt nur, wenn sie sich unter anderem mit der OASIS-Sperrdatei anfreundeten.

Die OASIS-Sperrdatei ist der zentrale Ort, an dem die Daten der gefährdeten Spieler zusammenlaufen. Jeder Besucher eines seriösen Online Casinos oder einer Spielhalle kann sich selbst sperren, wenn er den Verdacht hegt, an Spielsucht zu erkranken. Natürlich sind Spielersperren auch durch Dritte möglich. Ist ein Spieler einmal in dieser Datei, dann wird ihm der Zutritt zu Spielhallen und Online Casinos untersagt. Somit sind alle Glücksspielanbieter wie zum Beispiel die Merkur Casinos dazu verpflichtet, eine Prüfung der Spielerdaten vorzunehmen.

Blienert sieht Anzahl an Sperren kritisch

Das die OASI Sperrdateien funktionieren ist deutlich, vor allem weil die Zahlen laut den Daten der OASIS Datei steigen. Somit wird also auch verdeutlicht, dass der Spieler- und Jugendschutz von den iGaming Anbietern der Glücksspielbranche ernst genommen wird. Trotzdem meldet sich der Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, zu Wort und schlägt Alarm. Was ihm Sorgen bereitet sind nicht die steigenden Zahlen an sich, sondern dass die Zahl der Eigensperren steigt.

Laut den Daten der Oasis-Sperrdatei, welche der RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) übermittelte, sollen Anfang Mai 2023 192.600 Personen eingetragen gewesen sein. Davon mehr als 9000 die auf Antrag Dritter dort registriert wurden. Im Vergleich dazu gibt der RND an, dass Ende 2020 nur 47.000 Sperren erfolgte. Jetzt stellt sich die Frage, ob man diese Zahlen wirklich miteinander vergleichen kann. Immerhin gilt der aktuelle Staatsvertrag seit 2021, wodurch auch die OASIS-Sperrdate zu einer Verpflichtung wurde. Zusätzlich darf man bedenken, dass die Glücksspielindustrie und vor allem die Spielhallen durch die Pandemie teilweise von Schließungen betroffen waren. Ob die aktuellen Zahlen nun bald eine neue Forderung nach einem Verbot für Glücksspielwerbung aufleben lässt, das lässt sich nur abwarten.

Burkhard Blienert, Suchtbeauftragte der Bundesregierung, sagt dazu: „Da die überwiegende Mehrheit sich selbst sperren lässt, muss der Leidensdruck bei sehr vielen Menschen erheblich sein und auch die Einsicht, selbst etwas unternehmen zu müssen.“

Immer mehr Spieler sperren sich selber.

Tobias Krull, Mitglied der Arbeitsgruppe Inneres und Sport der CDU-Landtagsfraktion, sagt zum Vorschlag des Verbots für Glücksspielwerbung im Sport: „Darüber hinaus schließt Blienerts Vorstoß auch Sportwettenanbieter mit ein, die bei einem Totalverbot nicht mehr mit Sportvereinen und -veranstaltern zusammenarbeiten dürften. Die ausbleibenden Werbeeinnahmen würden eine gravierende Finanzierungslücke reißen und damit zulasten des Sports gehen. Das werden wir nicht zulassen.“ (Bildquelle: John Schnobrich auf Unsplash)

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