
Bei den Nettospielerträgen der Casinos Austria International, die nach den anfallenden Steuern in den diversen Ländern in den das Unternehmen seine Casinos betreibt, hängen blieben, veränderte sich kaum etwas. Lag der Nettoumsatz hier in den ersten 6 Monaten des vorangegangenen Jahres noch bei 38,746 Millionen Euro, so lag er nun bei 38,544 Millionen Euro.
Die Entwicklung in Deutschland, Belgien und Kanada befeuern positiven Trend
Ein etwas tieferer Blick in die Bilanzahlen der CASAG-Tochter zeigte, dass vor allem drei Länder für den positiven Anstieg beim operativen Ergebnis der Casinos Austria International verantwortlich waren. So konnten die 10 Casino in Deutschland einen Anstieg von 1,51 Millionen Euro verzeichnen. Dies ist vor allem den erhöhten Nettospielerträgen aus dem Geschäft mit den Spielautomaten in Höhe von 1,32 Million Euro geschuldet, trotz leichtem Besucherrückgang. In Belgien konnte das operative Ergebnis ebenfalls um 0,65 Millionen Euro gesteigert werden. Dies war jedoch weniger einer höheren Besucherzahl oder einem dadurch resultierenden erhöhten Umsatz geschuldet. Denn beide Faktoren drehten deutlich ins Minus und wurden hauptsächlich von einer im Juni 2016 eingeführten Steuererleichterung auf Tischspiele mit Dealern kompensiert. Zusätzlich sorgte ein überwiegendes Verbot von Raucherbereichen für einen Rückgang beim Umsatz aus den Spielautomaten. Und so war es hier am Ende hauptsächlich die Steuererleichterung, die zu einem Anstieg der Nettospielerträge in Höhe von 1,12 Millionen Euro für die CAI in Belgien führte. In Kanada wiederum lief alles perfekt nach Plan, denn hier waren die so wichtigen Besucherzahlen der Hauptwachstumstreiber. So führten mehr Besucher im Casino zu deutlich höheren Nettospielerträgen, die um 0,71 Millionen Euro anstiegen. Dies führte ebenfalls zu einer Erhöhung des operativen Ergebnisses in Kanada von 0,65 Millionen Euro. Einen deutlichen Rückgang im operativen Ergebnis hingegen verzeichneten die Casinos in der Schweiz für die Casinos Austria International. Hier drückten vor allen gesunkene Besucherzahlen und damit einhergehende Umsätzrückgänge in Bern und Lugano mit einem Minus von -0,54 Millionen Euro aufs Ergebnis. Australien reihte sich ebenfalls in die Reihe der sich schlecht entwickelten Märkte mit Casinos für die CAI ein. Denn hier sorgten sinkende Besucherzahlen mit zurückgehenden Umsätzen für ein Minus von -0,48 Millionen Euro beim operativen Ergebnis.
In Tschechien wiederum ging es mit einem operativen Ergebnis von -0,73 Millionen Euro ebenfalls bergab. Verantwortlich hierfür war das im Dezember vom Stadtparlament in Brünn erlassene generelle Glücksspielverbot in der Stadt, woraufhin die CAI ihr Casino vorübergehend schließen musste. Allerdings erteilte im Juli diesen Jahres das tschechische Finanzministerium eine neue Konzession bis zum 15. Juli 2020 und das Casino konnte so eine Wiedereröffnung feiern. Die neue Konzession gilt jedoch nur noch für das sogenannte Lebendspiel, was alle Tischspiele von Roulette bis Baccara mit Dealern umfasst. Das lukrative Automatenspiel bleibt jedoch nach dem Beschluss des Stadtparlaments weiterhin verboten. Durch diese vorübergehende Schließung sanken die Nettospielerträge in Tschechien im 1. Halbjahr um -1,05 Millionen Euro.
Trotz leichtem Aufwind, könnte Casinos Austria International verkauft werden
Trotz der seit Jahren teils heftigen Kritik am Auslandsgeschäft der CASAG, sind die Planungen für ein neues Casino in Liechtenstein bereits weit fortgeschritten. Denn schon im 4. Quartal soll im Schaanwald das neue Schmuckstück der Casinos Austria International eröffnen. Dabei wird die neue Spielbank mit 7 Tischen und 107 Spielautomaten ein klein wenig größer ausfallen, als das bereits im Betrieb befindliche Casino vom Konkurrenten Novomatic. Zwar wurden bereits die Mietverträge für das neue Etablissement unterschrieben, doch müssen bis zur Eröffnung und zur Erteilung der offiziellen Lizenz, noch diverse Umbauarbeiten abgeschlossen werden. Doch so groß vielleicht die Freude über die baldige Neueröffnung in Liechtenstein in Teilen des Unternehmens auch sein sollte, so ist fraglich, wie lange das Schmuckstück überhaupt im Besitz der CAI sein wird. Denn auf der letzten Seite des Halbjahresberichts steht ein Satz der aufhorchen lässt. Hierin ist die Rede, dass die Muttergesellschaft, die CASAG, im Rahmen eines gruppenweiten strategischen Reviews Optionen für die Casinos Austria International evaluiert. Dies umfasst ausdrücklich den möglichen Verkauf eines Teils oder gar des gesamten derzeitigen internationalen Geschäfts. Dies bedeutet nichts geringeres, als das die CASAG sich von ihrer Tochter CAI komplett oder in Teilen trennen könnte. Überraschend ist dies nicht wirklich, denn zumeist sind es gerade Nebensätze von Führungskräften, die den wahren Sprengstoff in sich tragen. Bereits Ende März kritisierte Harald Neuman, der Chef von Novomatic und jetzt im Aufsichtsrat der CASAG, gegenüber dem Nachrichtenportal „Die Presse“ das internationale Geschäftsfeld unter der Federführung der CAI. So sagte er: „Man müsse sicher fragen, ob die internationalen Projekte der Casinos Austria AG sinnvoll waren. Ob man sich aus manchen Ländern zurückziehen soll, wird man sich anschauen müssen.“ Ein ernstzunehmender Hinweis, denn schließlich macht die CASAG rund 90 Prozent ihres Geschäftes in Österreich, wie Harald Neuman ausführte.
Mit der neuen Besitzstruktur innerhalb der CASAG könnte sich in den nächsten Monaten und Jahren einiges ändern, denn einige der Casinos könnte sich ebenfalls perfekt im Portfolio von Novomatic machen. Harald Neuman vertritt bekanntlich in erster Linie sein Unternehmen als Anteilseigner innerhalb der CASAG und die Sazka Gruppe ist nur am Geschäft mit den lukrativen Lotterien interessiert. Somit könnte ein Verkauf der CAI oder eine Zerschlagung für Novomatic die Möglichkeit eröffnen, sich die besten Rosinen herauszupicken.






























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