Casino Boom in Liechtenstein

Auch in 2019 hielt der Casino Boom in Liechtenstein weiter an und die Bruttospielerträge konnten um 50 Prozent exorbitant gesteigert werden. (Bildquelle: pixabay by David_Peterson)

Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass das kleine Fürstentum zwischen Österreich und der Schweiz nach über 170 Jahren das Glücksspielverbot aufhob. Seitdem brach ein regelrechter Casino Boom in Liechtenstein aus, der sich auch in 2019 ungebremst fortsetzte. Um unglaubliche fast 50 Prozent konnten die Bruttospielerträge gegenüber 2018 zulegen und sowohl Novomatic wie auch die Casinos Austria AG verdienten sich eine goldene Nase. Werden die Zahlen aus dem vergangenen Jahr den Werten aus Österreich und der Schweiz gegenübergestellt, wuchsen die Spielbanken im Fürstentum nicht nur viel stärker, sie erwirtschaften zudem im Verhältnis deutlich mehr.

Vom Casino Boom in Liechtenstein profitieren Novomatic und CASAG

Um extrem starke fast 50 Prozent konnten die Casinos in Liechtenstein im vergangenen Jahr ihre Bruttospielerträge verbessern und der seit 2017 anhaltende Boom scheint noch lange nicht beendet. Standen hier Ende 2018 noch 53,5 Millionen Schweizer Franken auf der Habenseite, explodierten die Einnahmen in 2019 auf nun 80 Millionen Schweizer Franken. Nur zum Vergleich lagen die Bruttospielerträge im ersten Jahr in 2017 bei gerade einmal rund 14,3 Millionen Schweizer Franken. Diese Entwicklung ist bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass die beiden neuen Spielbanken, der nun insgesamt vier Etablissements erst gegen Endes des vergangenen Jahres ihre Pforten für die Gäste öffneten und kaum zur Steigerung beitragen konnten. Das zweite Novoline Casino im Fürstentum in Triesen nahm beispielsweise am 20. November seine Arbeit auf und die auf Poker spezialisierte Spielbank Grand Casino Bendern erst am 11. Dezember. Somit war der anhaltende Casino Boom in Liechtenstein vor allem auf die zwei bereits etablierten Etablissements der österreichischen Glücksspielkonzerne zurückzuführen.

Nicht nur die CASAG und Novomatic durften vom anhaltenden Casino Boom in 2019 profitieren, sondern ebenso Liechtenstein selbst. Nahm das Fürstentum noch 2018 rund 20 Millionen Steuern und Abgaben ein, so landeten in 2019 bereits rund 30,4 Millionen Schweizer Franken im Staatssäckel. Ein nicht zu unterschätzender Betrag im Staatshaushalt des nur gut 39.000 Einwohner zählenden kleinen Landes zwischen Österreich und der Schweiz.

Novomatic war der große Motor für das Wachstum

Schon kurz nachdem sich in Liechtenstein der Casino Boom abzeichnete, begann Novomatic nicht nur die Planung für ein zweites Novoline Casino in Triesen, sondern baute zudem den ersten Standort kräftig aus. Aus zu Beginn 5 Tischen und 98 Geldspielgeräten wurden Ende 2018 gleich 15 Tische und 251 Spielautomaten. Diese Verdopplung des eigenen Angebots schlug sich positiv auf die Geschäftsentwicklung für Novomatic aus. Dem Konzern gelang es die Bruttospielerträge von zuvor 20 Millionen Schweizer Franken in 2018 auf starke 55,1 Millionen Schweizer Franken ebenfalls mehr als zu Verdoppeln. Hierbei sei noch einmal erinnert, dass die neue Spielbank in Triesen gerade einmal nur 6 Wochen an Einnahmen generieren konnte und so der Löwenanteil der Steigerung auf das erste Novoline Casino in Rugell entfiel. Zum Vergleich: 2017 standen die Bruttospielerträge gerade einmal bei 11,6 Millionen Schweizer Franken.

Deutlich kleinere Brötchen musste die CASAG über ihre Auslandstochter Casinos Austria International in Liechtenstein im vergangenen Jahr backen und konnte nur geringfügig vom Casino Boom profitieren. Die Bruttospielerträge für die Spielbank im Schaanwald stiegen von zuvor 18,7 Millionen Schweizer Franken auf nun 22,2 Millionen Schweizer Franken in 2019.

Zwei Spielbanken erwirtschaften im Fürstentum fast ein Viertel der Bruttospielerträge von Österreich

Bei der Entwicklung des terrestrischen Glücksspiels in Liechtenstein kann wahrlich von einem Casino Boom gesprochen werden, dies beweisen vor allem Vergleiche mit den Nachbarländern Österreich und Schweiz. Während im Fürstentum in 2019 die Bruttospielerträge um fast 50 Prozent anzogen, vermeldete die CASAG mit ihren 12 Spielbanken in Österreich gerade einmal rund 2,4 Prozent Wachstum. Die Schweizer Spielbanken konnten zwar mit 5,5 Prozent mehr Einnahmen glänzen, blieben jedoch ebenfalls weit hinter dem Casino Boom in Liechtenstein zurück. Zudem zeigt sich für Österreich, dass es nur zwei Glücksspieltempeln im kleinen Grenzstaat mit 80 Millionen Schweizer Franken gelang, mit rund 23 Prozent fast ein Viertel der Bruttospielerträge von ganz Österreich zu erzielen. Hier schafften es die 12 Spielbanken der CASAG gerade einmal umgerechnet auf zusammen rund 346 Millionen Schweizer Franken, obwohl der Konzern ein Monopol hält und keine Konkurrenten hat.

In der Schweiz ein ähnliches Bild, denn hier nahmen die insgesamt 21 Spielbanken im terrestrischen Sektor ohne Online Casinos rund 743 Millionen Schweizer Franken ein. Dies bedeutete für die zwei Etablissements in Liechtenstein, dass diese bereits auf rund 11 Prozent der gesamten Bruttospielerträge der gesamten Alpenrepublik kamen. Nach nur zwei Jahren in Betrieb ließ allein das Novoline Casino in Rugell mit fast 55 Millionen Schweizer Franken sämtliche Schweizer Spielbanken mit B-Lizenz hinter sich. Zudem stieß es in die Dimension der größten Casinos mit A-Lizenz vor. Luzern, Bern und St. Gallen konnte es schon hinter sich lassen und das Casino in Lugano ist bereits in Schlagdistanz. Sollte der Casino Boom in Liechtenstein die nächsten Jahr weiter anhalten, werden sich auch die anderen Glücksspieltempel in der Schweiz wohl warm anziehen müssen.

Trotz der wochenlangen Schließungen wegen der Coronapandemie dürften sich die Bruttospielerträge aller Spielbanken im Fürstentum auch in diesem Jahr sehen lassen. Mit dem Casino 96 in Balzers kommt ein weiterer Glücksspieltempel der CASAG im September hinzu und wird den Boom in Liechtenstein weiter anfeuern. Spätestens im nächsten Jahr, wenn auch die 6. Spielbank von psmtech an den Start geht, wird dann erstmals die magische Grenze von 100 Millionen Schweizer Franken bei den Bruttospielerträgen überschritten.

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