Caesars Übernahme William Hill

Für umgerechnet 3,3 Milliarden Euro plant der US-amerikanische Casino-Gigant Caesars die Übernahme von Online Casino Betreiber William Hill. (Bildquelle: caesars.com)

Krisen sind in der Wirtschaft oftmals Zeiten mit großen Chancen und so stellt eine Zunahme von Firmenzukäufen oder Fusionen keine Seltenheit dar. In der Glücksspielbranche ist dies in den letzten Monaten, seitdem die Coronapandemie die Welt in Atem hält, besonders eindrucksvoll zu sehen. Mit Caesars Entertainment aus den USA plant nämlich der nächste große Player die Übernahme des britischen Buchmachers und Online Casino Betreibers William Hill. Umgerechnet mehr als 3 Milliarden Euro will der Casino-Gigant auf den Tisch legen, um somit in den Zukunftsmarkt im Internet zu expandieren.

Caesars will rund 3,3 Milliarden Euro für die Übernahme von William Hill hinblättern

Vor Kurzem erst tauchten die ersten Gerüchte in den USA über ein mögliches Joint Venture zwischen William Hill und Caesars Entertainment, dem Betreiber zahlreicher Mega-Casinos auf. Im Raum stand, dass beide Unternehmen, die bereits als Partner zusammenarbeiten, in Zukunft eine gemeinsame Firma in den USA für Sportwetten und Online Casino gründen könnten. Bereits jetzt hält Caesars Entertainment 20 Prozent an William Hill US wofür der britische Buchmacher den Zuschlag erhielt, exklusiv für die nächsten 25 Jahre Sportwetten in den Casinos des Partners anbieten zu dürfen. Nun allerdings scheinen die Pläne zu einem Joint Venture vom Tisch zu sein, denn plötzlich will Caesars Entertainment eine komplette Übernahme von William Hill. Dabei geht es nicht um das reine US-Geschäft, sondern gleich um den gesamten Mutterkonzern in Großbritannien. 272 Pence will der US-amerikanische Casino Betreiber pro Aktie hinblättern, was einem Gesamtpreis von umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro entspricht. Somit bewegt sich das Angebot in einer ähnlichen Größenordnung wie die zwei letzten großen Übernahmen in der Online Casino Branche. Beispielsweise hatten die GVC Holdings für Ladbrokes Coral rund 3,1 Milliarden Pfund hingelegt und Flutter Entertainment durch einen Aktientausch die The Stars Group erworben.

Würde alle nach Plan verlaufen und die Aktionäre von Caesars Entertainment und William Hill sowie die Glücksspielaufsichtsbehörden der Übernahme zustimmen, könnte dies bereits in der zweiten Jahreshälfte in 2021 abgeschlossen sein. Allerdings ist der Casino Betreiber nicht das einzige Unternehmen, dass den britischen Online Casino Anbieter und Buchmacher erwerben möchte.

Apollo Global Management ist ebenfalls im Rennen

An sich ist es wenig überraschend, dass mit der Öffnung des US-amerikanischen Online-Glücksspielmarkts sich die Blicke der dortigen Konzerne nun auch auf die Buchmacher und Online Casino Betreiber aus Europa richten. Diese verfügen nämlich wie William Hill über die Expertise und das technische Know-how, welches den in den USA heimischen Betreibern von gigantischen Casinos bislang fehlt. Dafür besitzen diese jedoch jede Menge Geld, um sich wie im Falle von William Hill und Caesars Entertainment dieses Wissen und die dazugehörige Infrastruktur einfach über eine Übernahme einzuverleiben. Ob am Ende jedoch tatsächlich der bisherige Partner in der USA das Rennen um den Besitzer von Mr. Green oder dem Eurogrand Casino machen wird, ist nämlich noch lange nicht sicher.

Mit der Investmentfirma Apollo Global Management hat nämlich noch ein zweiter, äußerst finanzkräftiger Interessent ein Gebot abgegeben. Pikanterweise ist Apollo einer der ehemaligen Besitzer von Harrah’s Entertainment zu denen seit 2005 Caesars Entertainment Corporation gehörte. Das Unternehmen verschwand mit dem Verkauf von Harrah’s Entertainment und Caesars Entertainment Corporation in diesem Jahr an Eldorado Resorts für rund 17,3 Milliarden US-Dollar. Allerdings überlebte der Name Caesars Entertainment, da sich Eldorado Resorts nach der Übernahme umbenannte. Durch diesen Verkauf ist die Kriegskasse von Apollo Global Management mehr als gut gefüllt, um der geplanten Übernahme von William Hill durch Caesars womöglich noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Allerdings entscheiden schlussendlich die Aktionäre ders britischen Online Casino Betreibers, welche der zwei Offerten sie den Vorzug geben wollen und hier schient Caesars wohl der Favorit zu sein. Sollte jedoch tatsächlich Apollo Global Management den Zuschlag erhalten, träte ein Sonderkündigungsrecht bei Caesars Entertainment in Bezug auf William Hill in Kraft und 25 Jahre lang exklusiv die Sportwetten anbieten zu dürfen wären Geschichte.

Für Caesars Entertainment könnte die Übernahme von William Hill eine Vormachtstellung in den heimischen USA bedeuten. Dies wäre dann nämlich der erste US-amerikanischen Betreiber von gigantischen Casinos Resorts, der die technische Infratstruktur und die Expertise für das Online Glücksspiel selbst besitzt. Der Konzern könnte somit seine terrestrischen Spielbanken, Online Casinos und Sportwetten erstmals miteinander verbinden und den Kunden alles aus einer Hand anbieten.

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