Der bekannte Wettanbieter und Betreiber des Online Casino Österreich unter der Marke bet-at-home hat mit seiner Gesellschaft auf Malta die Arbeit eingestellt. Hierbei handelt es sich um die bet-at-home.com Entertainment Ltd., die vorrangig für den Betrieb des Glücksspielangebots im Alpenland eingesetzt wurde. Die Entscheidung geht auf anhaltende Gerichtsverfahren zurück, die Kanzleien gezielt als Sammelklagen gegen Online Casinos ohne Lizenz im Land führen. Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe werden vor österreichischen Gerichten verhandelt unter der Maßgabe, dass bet-at-home Echtgeld Spielangebote mit Gewinnmöglichkeit ohne Konzession im Internet an Kunden in Österreich vermittelt. Aufgrund horrender Rückzahlungen, die im Raum stehen, hat das Risikomanagement des Unternehmens für den aus ökonomischer Sicht einzig vertretbaren Weg entschieden, nicht nur das Angebot einzustellen, sondern auch die Anteile der Gesellschaft im Rahmen einer gerichtlichen Abwicklung vom Mutterkonzern zu veräußern.
Österreichische Lotterien halten das Monopol
Nach den ersten Entlassungen in Österreich, wie im Dezember 2021 bekannt wurde, schließt sich der Kreis jetzt schnell. Letztendlich zwingt die Rechtslage in Österreich die bet-at-home.com AG vorerst zum Rückzug aus dem Glücksspielgeschäft im Internet. Diese Entscheidung hat die Gesellschaft bereits im Oktober 2021 bekannt gegeben. Hintergrund ist die brisante Situation vor den Gerichten, wo es zunehmend zu Klagen gegenüber Online Casinos Österreich kommt, da diese weitgehend mit einer Malta Lizenz agieren.
Im Alpenland hält jedoch die Casinos Austria AG (CASAG) das Monopol als einziger Online-Glücksspielanbieter mit Lizenz für das win2day Casino. Eine regelrechte Klagewelle hat den Wettanbieter und Online Casino Betreiber daher eingeholt, wobei Forderungen im zweistelligen Millionenbereich zu Buche stehen. Hierfür wurden bereits im Geschäftsjahr Rücklagen gebildet, die sich selbstredend einstweilen negativ auf die Bilanz auswirken. Demzufolge ist klar, dass auch in naher Zukunft kein Online Casino Echtgeld Angebot für österreichische Spieler durch bet-at-home mehr verfügbar sein wird.
Unter dieser Maßgabe haben die Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder der Konzerngesellschaft in einem Analyseverfahren gemeinsam mit Beratern die aktuelle Situation in Österreich neu bewertet. Da keine Prognosen eine schnelle Rückkehr von bet-at-home unter der gegenwärtigen Gesetzeslage zulassen, gibt es keine wirtschaftlichen Aspekte, die dafür sprechen, dass die Gesellschaft weiter arbeitet. Insbesondere unter der schwebenden Klagewelle, Spielerverluste im Millionenbereich per gerichtlicher Anordnung zurückzahlen zu müssen.
Die bet-at-home.com Entertainment Ltd. ist nicht das einzige Unternehmen, welches sich vor Gericht mit Klagen wegen Schadensersatz herumschlagen muss. Nicht ohne Grund hat das tipico Casino bereits im Frühjahr dichtgemacht und auch Betreiber wie William Hill, Mr Green und bwin stehen als konzessionslose Betreiber von Online-Glücksspielen am Pranger.
Das große Geschäft der Prozessfinanzierer
So lange sich mit Sammelklagen Geld verdienen lässt, wird es in Österreich Online Casinos brisant bleiben. Kanzleien wie Advofin aus Wien führen Klagen im Namen Tausender Spieler, um deren Verluste zurückzufordern. In Anbetracht dieser vielen Verfahren hat bet-at-home bereits über 24 Millionen Euro an Rücklagen gebildet. Im Grunde genommen haben die Casino Anbieter in Österreich keine Chance, vor Gericht zu gewinnen, da Lizenzen ausschließlich den Bereich der Sportwetten abdecken. Es gibt keine Österreich Lizenz für Online Casinos und der einzige Lizenzinhaber CASAG, an dem eine Staatsholding beteiligt ist, ist selbstverständlich nicht bereit, die Monopolstellung aufzugeben.
Demzufolge sind seriöse Online Casinos mit Malta Lizenz nicht erlaubt und haben wenig Chancen vor österreichischen Gerichten die Rückforderungen abzuschmettern. Da keine Besserung in Sicht ist, wird die auf Malta ansässige bet-at-home.com Entertainment Ltd. ein Abwicklungsverfahren durchlaufen. Ziel ist es einen ordentlichen Abschluss zu bekommen, da laut bet-at-home Pressenachricht, die Gesellschaft ihre bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr in Eigenregie bedienen kann. Durch eine gerichtlich begleitete Entkonsolidierung wird das bestehende Geschäft in Deutschland, Großbritannien und Irland nicht beeinträchtigt.
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