Online Casino-Aktien KW 31 2019Schon die Vorwoche war eine Tortur für Anlegernerven. In dieser Woche konnten Einzelne wieder aufatmen. Zwei unserer Online Casino Aktien drehten wieder ins Plus – einer der beiden sogar deutlich. Der Vorwochensieger baute seine Gewinne nochmals aus. Und der Rest? Strapaziert weiterhin die Investoren.

Kindred Group: viele Grüße von der Vola

Die Kindred Group (Marken unter anderem: Unibet und Roxy Palace) versenkte in der Vorwoche ein Drittel ihres Marktwerts. Schuld waren in erster Linie sehr schlechte Halbjahreszahlen, auf die die Anleger nicht vorbereitet waren. Nun scheint sich das Papier wieder zu berappeln. In dieser Woche drehte die Kindred-Aktie wieder ins Plus und gewann sogar 3,5 %. Auf zwei Wochen betrachtet schwankte Kindred somit um fast 40 % – selbst unter erfahrenen Aktionären eine Seltenheit im Depot.

Nachrichtenseitig blieb es ruhig um Kindred. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass der Kursgewinn auf einen übertriebenen Kursverlust hindeutet. Möglicherweise half auch die Einstufung als “unter Druck geratenes Papier” dabei, Ruhe in den aufgeregten Kursverlauf zu bringen.

Aktien spiegeln idealerweise den “echten Wert” eines Unternehmens wider. So schwanken sich die Kurse nach dem Börsenstart um einen bestimmten Wert ein. Über die Handelsdauer passt sich der Aktienkurs immer wieder der Entwicklung des Unternehmens an. Eine ebenfalls wichtige Rolle für den fairen Aktienpreis spielt die zukünftige Perspektive der Aktiengesellschaft. Kommt es, wie bei Kindred, nach herben Gewinneinbrüchen zu Panik auf dem Börsenparkett, bedeutet das eins: Die Anleger haben Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Die Gaming Innovation Group auf Expansionskurs

Die GIG (Gaming Innovation Group) ist ein B2B-Lieferant allerlei technischer Lösungen für Online-Spieleplattformen und der Newcomer auf unserer Watchlist. Darüber hinaus etabliert die GIG aktuell eine eigene Plattform für Endkunden. In dieser Woche gab es am Montag erfreuliche Nachrichten von unserem Küken. Die GIG schloss eine Kooperation mit dem Vollservice-Marketing-Dienstleister Mediacle Group. Ziel der Zusammenarbeit ist die Expansion der GIG in Schwellenländern – ein Vorhaben, bei dem die Mediacle Group gut bewandert ist.

Ross Parkhill, verantwortlicher Direktor für die Casinosparte, kommentierte das Geschäft: “Wir sind zufrieden mit der neuen Zusammenarbeit mit Mediacle. Wir freuen uns darauf, dass sie uns bei unserer Marketingstrategie und Expansion in neue Märkte unterstützen werden.”

Die Investoren reagierten begeistert auf die Expansionspläne der Gaming Innovation Group. Immerhin gelten die Schwellenländer als besonders aussichtsreich für den Markteintritt von Glücksspielunternehmen. Die Gesetze sind oftmals weniger streng als in Europa und ganz besonders als in Schweden – dem Heimatland der Gaming Innovation Group. Die Aktie schoss zum Wochenende um 12,6 % in die Höhe und ist nun 1,15 Euro wert.

GVC: Die Tochter sorgt für Ärger

Der britische Glücksspielkonzern ist regelmäßig in den Nachrichten – oftmals jedoch leider nicht im positiven Sinne. Wie am Mittwoch bekannt wurde, sorgt die Buchmachertochter Ladbrokes Coral erneut für Strafzahlungen in Millionenhöhe. Die Glücksspielaufsicht verdonnerte das Unternehmen zu einer Strafe in Höhe von 5,9 Millionen britischen Pfund – umgerechnet 6,5 Millionen Euro. Hintergrund war die Klage eines Spielers gewesen, der auf einer der Plattformen 98.000 Pfund (107.000 Euro) verloren hatte. Er war sich seiner Spielproblematik bewusst und hatte das Unternehmen mehrfach gebeten, ihm keine weiteren Werbemails mehr zuzuschicken. Darauf hatte der Plattformbetreiber nicht reagiert.

In der Urteilsbegründung stellte die Wettaufsicht fest, dass die GVC in den drei Jahren, nachdem sie Ladbrokes Coral übernommen hatte, keine ausreichenden Maßnahmen zum Spielerschutz ergriffen habe. GVC wird nun 4,8 Millionen Pfund direkt an die Aufsicht überweisen. Die restlichen 1,1 Millionen sollen an Spieler ausgeschüttet werden, die unter dem mangelhaften Spielerschutz zu leiden hatten.

Am Freitag ging die GVC Holding noch einen Schritt weiter. Sie spendete ihre Werberechte aus Fußball-Sponsorenverträgen an den gemeinnützigen Verein GambleAware. Dieser setzt sich für die Suchtprävention ein und bietet Hilfe bei Spielsucht. Im Zuge der Spende werden alle Werbeplätze, die für Marken der GVC reserviert waren, mit dem Logo der “Bet Regret”-Kampagne ersetzt. Das betrifft unter anderem Stellwände für Interviews sowie Bannerwerbung in den Stadien.

Patrick Kerr, Direktor der Abteilung “Sicheres Glücksspiel” erklärte diesen Schritt: “Wir möchten, dass Fußballfans ihre Wette genießen können. Dazu brauchen sie sichere und verantwortungsvolle Möglichkeiten. Wir freuen uns darauf, die Bet Regret-Kampagne auch zukünftig zu unterstützen um die Aufmerksamkeit für sicheres Glücksspiel zu erhöhen.”

Die GVC schlägt mit diesem Schritt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie zeigt sich einerseits von der Aufsicht geläutert. Andererseits liegt Suchtprävention in der Spielbranche sehr im Trend. Erst vor Kurzem hatte Flutter (ehemals Paddy Power betfair) eine eigene Kampagne mit dem Motto “Save our Shirt” gestartet. Ziel der Aktion ist, künftig nicht mehr auf Spielertrikots für Glücksspiel zu werben.

An der Börse kam die Strafzahlung nicht gut an. Die GVC-Aktie gab um mehr als 11 % nach und steht nun bei 6,34 Euro. Auf Jahressicht hat sich der Wert des Titels damit mehr als halbiert.

 

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