Aristocrat Halbjahreszahlen 2022: Es geht auch ohne Playtech aufwärts

In nahezu allen Bereichen können die Halbjahreszahlen für 2022 von Aristocrat trotz der gescheiterten Übernahme von Playtech überzeugen. (Bildquelle: aristocrat.com)

Etwas mehr als umgerechnet 3 Milliarden Euro waren den Anlegern von Playtech nicht genug und so wurde das Übernahmeangebot vonseiten Aristocrats vor einigen Wochen kurzerhand durch die Aktionäre zu Grabe getragen. Vor diesem Hintergrund wurden mit großer Spannung die Halbjahreszahlen für 2022 von Aristocrat erwartet, die einen Überblick über die bisherigen Kerngeschäfte mit Spielautomaten und der Entwicklung von Computerspielen liefern sollten. Insgesamt konnten die Zahlen mehr als überzeugen, was vor allem dem stark angezogenen Geschäft mit Geldspielgeräten in den USA zu verdanken war. Die sich immer weiter vollziehende Entwicklung von einer Pandemie in eine Endemie und der damit verbundene Abbau von Restriktionen sorgt für eine zunehmende Nachfrage, welche fast zwei Jahre brach lag.

Starke Halbjahreszahlen für 2022 von Aristocrat

Sollten sich beim australischen Glücksspielkonzern Aristocrat die strategischen Ziele trotz der Ablehnung zur Übernahme von Playtech durch deren Aktionäre nichts geändert haben, dürften die nächsten Monate spannend werden. Die Australier werden sicherlich andere potenzielle Online Casino Lieferanten für einen Zukauf in Betracht ziehen, um in Zukunft auch im Internet vom Boom des Online-Glücksspiels zu profitieren. Für Playtech war der Glücksspielkonzern aus Down Under immerhin bereit, mehr als 3 Milliarden Euro auf den Tisch zu legen. Der Aufbau einer eigenen wettbewerbsfähigen digitalen Abteilung würde zwar sicherlich etwas preiswerter realisierbar sein, doch spricht der Faktor Zeit eher gegen diese Alternative. Vor allem im neuen Eldorado USA profitieren vor allem bereits jetzt die Glücksspielunternehmen sowohl bei den Anbietern wie auch bei den Lieferanten, die bereits frühzeitig mit viel Geld in den Markt einsteigen. Eine Übernahme, wie mit Playtech bereits versucht, könnte zum jetzigen Zeitpunkt mit großen Investitionen noch jede Menge Möglichkeiten bieten, sich einen Teil des milliardenschweren Kuchens zu sichern. Ein erster Blick auf die gerade veröffentlichten guten Halbjahreszahlen für die ersten sechs Monate in 2022 könnte schnell zu der Einschätzung verleiten, auf Zukäufe wie Playtech womöglich verzichten zu können. Immerhin konnte der australische Glücksspielkonzern seinen Gesamtumsatz um starke 23 Prozent von vormals 2,230 Milliarden Australischen Dollar auf nun 2,745 Milliarden Australische Dollar verbessern. Dieser überzeugende Anstieg hat jedoch einen kleinen Haken, denn dieser geht hauptsächlich auf Nachholeffekte zurück, immerhin fuhren die großen Spielbanken in den letzten beiden Jahren ihre Investitionen massiv zurück. Wie groß dieser Investitionsstau bei Geldspielgeräten mittlerweile in der Glücksspielbranche ist, zeigen eindrucksvoll die Halbjahreszahlen für 2022 von Aristocrat. In Amerika zogen Umsätze aus Verkäufen und dem Austausch mit neueren Ersatzgeräten beispielsweise um rund 42 Prozent an, während im heimischen Australien und in Neuseeland ein Plus von rund 7 Prozent erzielt werden konnte. Spitzenreiter war jedoch das internationale Geschäft mit Asien, Afrika und Europa. Hier kletterten die Umsätze um gewaltige 444 Prozent, was ebenfalls an der Normalisierung der Auswirkungen der Coroanpandemie lag.

Die Umsatzentwicklung im Bereich Gaming:

• Amerika: +37 Prozent auf 83 Millionen Australische Dollar
• Australien/Neuseeland: +7 Prozent auf 223 Millionen Australische Dollar
• International: +279 Prozent auf 64 Millionen Australische Dollar