Lootboxen sind in der Kritik. Gehören sie nun zum Glücksspiel oder nicht? (Bildquelle: rupixen auf Unsplash)
Die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder aus Halle an der Saale setzt sich verstärkt für neue Regelungen zum Thema Lootboxen ein. Aktuell wird vermehrt darum gekämpft, dass eine Regulierung der Lootboxen erfolgt, um den Kinder- und Jugendschutz optimaler zu gestalten. Um hier Klarheit zu schaffen, wurde die Glücksspielbehörde aus Deutschland dazu veranlasst, eine rechtliche Bewertung zum Thema durchzuführen. Dabei soll vor allem die Frage geklärt werden, ob Phänomene wie Skin Betting als Glücksspiel einzuordnen sind. Um vor allem die aufkommenden Fragen zu beantworten, entschloss sich die GGL dazu, Ende Februar 2024 eine Informationsveranstaltung mit Experten zu vereinbaren. Vor Ort waren Prof. Martin Maties, Professor an der Universität Augsburg und Leiter der Forschungsstelle für eSport-Recht und Dr. Lennart Brüggemann.
Lootboxen – wirtschaftliche Bedeutung wächst
Die gesellschaftliche Wahrnehmung zum Thema wächst zunehmen, was auch immer mehr Kritiker zu Tage fördert. Getrieben werden diese Diskussionen vor allem durch die verstärkte Berichtserstattung in den Medien. Die wirtschaftliche Bedeutung der Boxen innerhalb der Glücksspielbranche lässt sich nicht mehr abstreiten, wie auch die GGL in der Pressemeldung verdeutlicht. Grund für die Beliebtheit in der Branche ist der wachsende Umsatz, der sich durch die Nutzung generiert. Der Fokus der Kritiker liegt vor allem auf den Kindern und Jugendlichen, die immer mehr mit glücksspielähnlichen Elementen und Lootboxen in Berührung kommen. Der richtige Umgang mit diesen Angeboten wir den Jugendlichen jedoch nicht mit an die Hand gegeben. Und auch Spieler, die bereits suchtgefährdet sind, kommen gelegentlich in den Online Casinos mit ähnlichen Angeboten in Verbindung.
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder wollte mit der Veranstaltung Ende Februar vor allem auf die Gefahren hinweisen. Jedoch betont sie auch, dass eine glücksspielrechtliche Einordnung der Boxen nur ein Teil der gesamten Diskussion darstellt.
Einige Kritiker argumentieren, dass Lootboxen Glücksspielelemente aufweisen können, da der Spieler nicht sicher sein kann, welche Belohnungen er erhält. Dies hat zu Debatten über die Regulierung von Lootboxen und deren potenzielle Auswirkungen auf die Spielsucht geführt. (Bildquelle: Wes Hicks)
In Deutschland gibt es keine rechtliche Einordnung
Ein Kritikpunkt in den Diskussionen um die Boxen ist definitiv, dass es in Deutschland keine einheitlich rechtlichen Einordnungen gibt. Auftreten können solche Boxen nicht nur in Videospielen, sondern auch Online Casinos könnten sie nutzen.
Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine Fraktion sieht die Lootboxen nicht als Glücksspiel, während andere die Boxen durchaus teilweise als Glücksspiel betrachten. Jedoch ist Deutschland mit dieser unterschiedlichen Einordnung und Meinung nicht ganz allein, denn auch andere Länder stehen vor einem ähnlichen Problem.
Mit dem Workshop, welcher erst kürzlich von der GGL abgehalten wurde, sollte eine solide Grundlage für das Thema geschaffen werden. Gleichzeitig sollte der Austausch den weiteren Entscheidungsprozess beeinflussen und gestalten. Da die Einordnung der Lootboxen nur ein Teil des gesamten Problems darstellen, muss nun auch nachfolgend herauskristallisiert werden, wie die Handlungsmöglichkeiten aussehen. Denn eines sollte definitiv klar sein, der Kinder – und Jugendschutz steht an erster Stelle. Da diese Zielgruppen am häufigsten durch Videospiele mit den Boxen in Verbindung kommen.
Das gemeinsame Ziel aller Workshop-Beteiligten ist klar. Es darf eine offizielle Regelung für die Boxen her. Deswegen appelliert die GGL auch an alle zuständigen Behörden, sich intensiv mit dem Thema zu befassen und in die Überlegungen alle relevanten Aspekte einfließen zu lassen. Dabei sollen vor allem auch alle Gefahren für die schützenswerte Zielgruppe mit einfließen. Was am Ende als Reglung für die Lootboxen gilt, wird die Zeit zeigen.
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