William Hill hat ein Angebot für das Mr Green Casino beziehungsweise die MRG Group abgegeben.
Eine weitere millionenschwere Übernahme bei den Betreibern von Online Casinos bahnt sich an. Wie jetzt bekannt wurde, liegt der Mr Green Group, die mittlerweile als MRG firmiert, ein Übernahmeangebot vor, welches die Eigenständigkeit des schwedischen Glücksspielunternehmens beenden dürfte. Der britische Buchmacher William Hill ist bereit eine ganze Stange Geld in die Hand zu nehmen, um mit dem Mr. Green Casino und Redbet das eigene Portfolio im Internet deutlich auszubauen.
Rund 270 Millionen Euro will William Hill für MRG und das Mr Green Casino berappen
Gerade erst feierte das Mr. Green Casino sein 10-jähriges Jubiläum und so wie es momentan aussieht, dürfte dies auch das letzte große Jubiläum als eigenständiges Unternehmen gewesen sein. Denn das nun unterbreitete Angebot des britischen Buchmachers William Hill scheint so üppig auszufallen, dass eine baldige Übernahme von MRG wohl schon bereits so gut wie feststeht. Insgesamt rund 270 Millionen Euro, je nach Wechselkurs zu Schwedischen Krone, ist William Hill nach eigenen Aussagen bereit für die Online Casinos der Schweden auf den Tisch zu legen. Finanziert werden soll der Deal zum einen über Barmittel innerhalb des Konzerns sowie zum anderen über Kredite. Letztere sind nötig, um den Großteil der Aktien von MRG zu erwerben und somit auch die Kontrolle über den noch schwedischen Konzern zu erhalten. Damit möglichst viele Besitzer der Wertpapiere der angestrebten Übernahme zustimmen, versüßt William Hill jedem Besitzer die eigene Aktie beim Kauf mit einem Zuschlag von fast 50 Prozent auf den am 30. Oktober zuletzt ermittelten Schlusskurs.
Seit der Bekanntmachung der Übernahmepläne von William Hill erfreute sich die Aktie der MRG einem sehr großen Interesse. Gleich um fast 50 Prozent konnte das Wertpapier in den letzten beiden Tagen zulegen und steht nun bei fast 69,5 SEK, umgerechnet 6,55 Euro, was ziemlich genau dem bisher unterbreiteten Angebotspreis durch William Hill entspricht. Sollte der Kurs weiterhin so rasant zulegen, könnte der bislang angestrebte Kaufpreis in Höhe von rund 270 Millionen Euro für MRG und das Mr Green Casino sogar noch deutlich höher ausfallen.
Der Vorstand von MRG unterstützt die Übernahme durch William Hill
Nachdem das Übernahmeangebot am 30. Oktober in die Zentrale von MRG flatterte, vergingen nur wenige Stunden, bis sich der Betreiber des bekannten Mr. Green Casinos dazu offiziell äußerste. In einer Stellungnahme plädierte das Board of Directors, im angelsächsischen Raum ähnliche einem Mix aus Vorstand und Verwaltungsrat, zu Annahme der Offerte. Die Unterstützung der Übernahmepläne durch William Hill durch die Führungsetage hat dabei deutlich höheres Gewicht, als nur eine reine Empfehlung für die Aktienbesitzer zu sein. Denn die 7 Vorstandsmitglieder Henrik Bergquist, Hans Fajerson, Fredrik Sidfalk, Martin Trollborg, Karl Trollborg, Tommy Trollborg und Anita Trollborg, verfügen gemeinsam über mehr als 40 Prozent sämtlicher Wertpapiere. Zusammen mit ihren Empfehlungen, die eigenen Anteile an William Hill zu veräußern, dürfte der relativ hohe Kaufpreis für das Wertpapier wohl den Übernahmedeal letztendlich zustande kommen lassen.
Zwischen dem 10. Dezember 2018 und dem 11. Januar 2019 sollen Aktienbesitzer von MRG die Möglichkeit erhalten, ihre Wertpapiere an William Hill für den vorher festgelegten Kaufpreis zu veräußern. Sollte alles nach Plan verlaufen und weder Aufsichtsbehörden noch die Eigner von MRG gegen eine Übernahme stimmen, wird der Deal bereits Anfang nächsten Jahres perfekt sein.
William Hill will mit dem Mr Green Casino endlich im Internet eine große Rolle spielen
Vor wenigen Tagen erst präsentierte MRG formidable Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Das Mr Green Casino konnte zusammen mit Redbet den eigenen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um gewaltige 50 Prozent steigern, was überdeutlich zeigt, wie stark noch immer die Online Casinos von MRG im Wachstum begriffen sind. Genau auf dieses hat es William Hill mit seinen Übernahmeplänen abgesehen, denn bislang gelang es dem britischen Buchmacher in der Vergangenheit nur unzureichend im Internet ähnlich stark aufzutreten wie im Bereich der stationären Wettshops. Zwar verfügt der Konzern mit dem William Hill Casino über eine eigene virtuelle Spielhalle, doch konnte diese nie das Wachstum oder die Ausstrahlungskraft des Mr. Green Casinos erreichen. Mit dem Aufkauf von MRG würden jedoch nicht nur zwei herausragenden Online Casinos ihren Weg zum Buchmacher finden, sondern ebenso das technologische Know-How. Denn zu den Schweden gehört mittlerweile auch mit Green Jade ein eigener Entwickler für Spielautomaten, dessen Slots anders werden sollen als alles bislang verfügbare in den Online Casinos. Außerdem besitzt MRG mit Live Beyond Live ein gemeinschaftliches Projekt mit NetEnt, welches eine revolutionäre Lobby im Bereich des Live Casinos anbietet. Diese herausragende Technik, zusammen mit den sehr gute laufenden Online Casinos, würden William Hill das Rüstzeug geben, in Zukunft deutlich besser im Internet auf dem stark wachsenden Markt zu agieren.
Ebenfalls eine Rolle in den Übernahmeplänen von William Hill spielt der kommende Brexit, der in seinem Fahrwasser ebenso die Zukunft von Gibraltar als Hotspot der Online Casino in Europa infrage stellt. Wie William Hill selbst erklärt, würde der Buchmacher mit MRG ein stark aufgestelltes Zentrum in Malta erhalten, von wo aus deutlich einfacher die internationale Expansion fortgesetzt werden könnte. So äußerte sich hierzu Philip Bowcock, der Chief Executive Officer von William Hill: “Diese geplante Übernahme beschleunigt die Diversifizierung von William Hill und macht uns sofort zu einem digitaleren und internationaleren Anbieter. Die MRG wird William Hill ein internationales Zentrum in Malta bieten, mit hoher Expertise in Sachen Markteintritt und starkem Wachstum in einer ganzen Reihe europäischer Länder. William Hill wird dadurch von einem Anbieter mit einer einzigen Marke zu einem Konzern mit mehreren Standbeinen, was wiederum Chance für starkes Wachstum in bereits existierenden oder neuen Märkten schafft.”
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