William HillBei der britischen Glücksspielbehörde, der UKGC, rollen mal wieder Köpfe oder besser ausgedrückt, es rollt der Rubel. Denn mit William Hill hat es nun innerhalb von wenigen Monaten bereits den zweiten Online Casinos Betreiber getroffen, der wegen gravierenden Verstößen zu einer millionenschweren Strafzahlung verdonnert wurde. Insgesamt 6,2 Millionen Pfund muss William Hill an die UKGC bezahlen und muss zusätzlich noch einige Auflagen der Glücksspielbehörde erfüllen. Vor allem sehr hohe Einzahlungen und der nur sehr gering greifende Spielerschutz waren die beiden Hauptmängel, die zur dieser saftigen Strafe gegen den Online Casino Betreiber führten.

William Hill hat laut UKGC zu wenig gegen Geldwäsche und Spielsucht getan

Die UKGC lässt ihren Worten weiterhin Taten folgen, wie nun auch der Online Casinos Betreiber und einer der größten Sportwettenanbieter in Großbritannien nun erfahren musste. Denn nach der etwas mehr als anderthalbjährigen Überprüfung diverser Transaktionen und dem Verhalten von William Hill in Bezug auf den Spielerschutz, kam die UKGC zum Ergebnis, dass hier eine saftige Strafe nötig ist. Laut der Glücksspielbehörde hat es der Online Casino Betreiber versäumt, die Risiken der Spielsucht und der möglichen Geldwäsche zu mindern und zur Erfüllung der Vorgaben ausreichend Personal zur Verfügung zu stellen. Dabei geht es hauptsächlich um rund 10 Kunden von William Hill, die große Geldsummen auf ihre Spielkonten im Online Casinos einzahlten, bei denen William Hill nicht nachprüfte, ob diese möglicherweise aus Straftaten resultierten. Weiterhin hat das Unternehmen anscheinend nicht ernsthaft genug nachgeprüft, ob derartig hohe Einzahlungen und die daraus möglicherweise resultierenden Verluste, mit einem problematischen Spielverhalten in Zusammenhang stehen könnten. Immerhin beläuft sich hierbei der Gewinn für William Hill aus diesen Geldern auf rund 1,2 Millionen Pfund, die allerdings nun wieder zurückerstattet werden müssen, so wie es die UKGC verlangt. Zusätzlich zu diesen 1,2 Millionen Pfund, muss der Online Casinos Betreiber noch 5 Millionen Pfund direkt an die Glücksspielbehörde in Großbritannien zahlen.

Erst im vergangenen September wurde der Konkurrent, die 888holdings Plc wegen ähnlicher Vorfälle zu einer Rekordstrafe in Höhe von 7, Millionen Pfund verurteilt. Die nun ausgesprochenen, harten Strafen gegen diverse Online Casinos sind Teil einer deutlich härteren Durchsetzung von Richtlinien zum Spielerschutz für alle Lizenznehmer.

William Hill muss außerdem externe Prüfer zulassen

Neben der saftigen Geldstrafe in Höhe von 6,2 Millionen Pfund, die auch ein so großer Online Casino Anbieter nicht gerade aus der Portokasse bezahlen kann, kommt noch ein weiteres Instrument der UKGC zum Einsatz. Denn die britische Glücksspielbehörde machte William Hill zur Auflage, sich von nun an von externen Prüfern bei den Themen Spielerschutz und Kampf gegen die Geldwäsche über die Schultern schauen zu lassen. Hier könnte sogar darüber spekuliert werde, ob die UKGC dem Management des Online Casino Betreibers, die notwendigen Verbesserungen wohl nicht allein zu traut. Und dass dies nicht ganz unbegründet wäre, zeigen die aufgeführten Fälle bei William Hill, die als Verstöße gegen die Richtlinien gewertet wurden. In fast allen Fällen war das Problem weniger das Erkennen von Ungereimtheiten, denn diese wurden fast immer durch Algorithmen aufgedeckt, sondern der daraus resultierende Umgang. So durfte ein Kunde im William Hill Online Casinos in nur 9 Monaten rund 654.000 Pfund einzahlen, obwohl er als Buchhalter beschäftigt nur rund 30.000 Pfund im Jahr verdient. Ein weiterer Kunde zahlte in 14 Monaten circa 541.000 Pfund ein, obwohl dieser ebenfalls über ein Jahresgehalt von 30.000 Pfund nicht hinauskam. Zwar fragte William Hill seinen potenten Spieler nach seinem Jahreseinkommen, welches dieser mit 365.000 Pfund nicht wahrheitsgemäß angab, doch ein tatsächliche Überprüfung fand hier nicht statt. In einem weiteren Fall zahlte ein Kunde in nur 18 Monaten rund 653.000 Pfund ein und tatsächlich schlug hier auch der Alarm in Bezug auf mögliche Geldwäsche an. Nur leider nutzte es wenig, wenn das System zwar Alarm schlug und den betreffenden Kunden zur Vorlage beim Management markierte, nur ein Systemfehler dann das Erscheinen dieser Meldung beim betreffenden Mitarbeiter verhinderte. Den weiteren Fällen, die die UKGC anführte wiederum ist gemein, dass zwar die schwierigen oder suspekten Einzahlungen und Spielkonten identifiziert wurden, nur dem Sachverhalt einfach nicht wirklich auf den Grund gegangen wurde. Vielmehr begnügte sich William Hill damit, standardisierte Email zu versenden und nach freiwilligen Angaben, ohne jeglichen Beweis, die Aussagen einfach für bare Münze zu nehmen. Hierzu äußerte sich auch der neue Chef der UKGC, Neil McArthur, der Sarah Harrison erst vor wenigen Tagen beerbte. Er sagte zu dem Vorfall: „Wir werden die volle Bandbreite unserer Durchsetzungsbefugnisse nutzen, um das Glücksspiel fairer und sicherer zu machen. Dies war ein systemischer Fehler bei William Hill, der fast zwei Jahre andauerte und das heutige Strafpaket – das 6,2 Millionen Pfund umfasst – spiegelt die Schwere der Verstöße wider. Die Glücksspielunternehmen sind dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass sie Straftaten vom Glücksspiel fernhalten und problematische Glücksspiele angehen – und als Teil davon müssen sie ständig daran interessiert zu sein, woher das Geld kommt, dass sie erhalten.“

Der Online Casino Betreiber William Hill äußerte sich ebenfalls in einer Pressemitteilung zur angekündigten Strafe gegen das Unternehmen durch die UKGC. Philip Bowcock, der CEO von William Hill, kommentierte den Sachverhalt mit den Worten: “William Hill hat während des gesamten Prozesses mit der Kommission zusammengearbeitet und neue und verbesserte Richtlinien eingeführt sowie die Ressourcenausstattung erhöht. Wir haben uns außerdem zu einer unabhängigen Prozessüberprüfung verpflichtet und werden daran arbeiten, alle Empfehlungen umzusetzen, die sich aus dieser Überprüfung ergeben. Wir sind fest entschlossen, ein nachhaltiges Geschäft zu betreiben, das Risiken richtig identifiziert und Kunden besser schützt. Wir werden die Kommission weiterhin unterstützen und mit anderen Betreibern zusammenarbeiten, um die Verfahren in den ermittelten Bereichen zu verbessern.”

 

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