Unlautere Werbung Online CasinosWarum es richtig ist, den Markt der Online Casinos und Sportwetten zu liberalisieren und zu regulieren, können deutsche Politiker am Beispiel Großbritanniens erleben, gerade wenn es ums Thema unlautere Werbung geht. Denn gleich drei Behörden, die UKGC als Glücksspielbehörde, die CMA als Wettbewerbshüter und die ASA als Werbeaufsicht, sorgen auf der Insel für ein Höchstmaß an Spieler- und Verbraucherschutz. Während in Deutschland seit Jahren über einfachste Dinge, wie die Lizenzierung von Online Casinos, endlos gestritten wird, machen die Behörden in Großbritannien Nägel mit Köpfen. Dabei scheuen sie nicht davor zurück, selbst die bekanntesten Anbieter von Spielautomaten, Live Casino oder Sportwetten in Netz mit saftigen Strafen auf den rechten Weg zurückzuführen. Von diesem restriktiven Vorgehen profitieren vor allem wir Spieler, denn so ist sichergestellt, dass wir nicht mit fadenscheinigen oder zweideutigen Angeboten für einen Casino Bonus aufs Kreuz gelegt werden. Wie wichtig dabei die Arbeit der UKGC, der CMA und der ASA wirklich ist, zeigen gleich zwei neue Fälle, die wohl wieder saftige Strafen nach sich ziehen werden.

In unserem Artikel „Geht es dem Online Casino Bonus an den Kragen?“ hatten wir uns schon einmal mit diesem heißen Thema beschäftigt. Ende Juni hatte die UKGC angekündigt gehabt, zahlreiche Betreiber von Online Casinos wegen unlauterer Werbung und  uneindeutigen Angeboten zum Online Casino Bonus abzustrafen. Damals jedoch gab die Aufsichtsbehörde noch keine Namen preis.

SkyBet und seine Partner heftig in der Kritik

Der erste Fall mit dem sich nun die UKGC, die CMA und ASA beschäftigten dürften, betrifft den englischen Online Casino Anbieter SkyBet, der in den nächsten Monaten vorhat den deutschen Glücksspielmarkt zu betreten. Die renommierte britische Zeitung „The Guardian“ deckte auf, dass Affiliates von Skybet mit unlauteren Mitteln kräftig an den Verlusten der Zocker verdienten, die sie dem Online Casino als Kunden selbst verschafften. Dabei empfahlen die Partner auf ihren eigenen Seiten oder in den Sozialen Medien den Kunden bei Skybet, bestimmte Langzeitwetten abzuschließen, bei denen die Gewinnwahrscheinlichkeit äußert gering sind. Durch die ausgehandelten Verträge zwischen dem Betreiber des Online Casinos und Anbieter von Sportwetten, bekamen die Partner bis zu 30 Prozent an Provision von den eingetretenen Verlusten der Spieler. Somit teilten sich Skybet und seine Kundenlieferanten den Kuchen 70 zu 30. Eine klassischen Win-Win-Situation sozusagen. Solche Partnerprogramme sind an sich nichts besonderes, doch in diesem Fall haben die Affiliates das Vertrauen von uns Spielern schamlos ausgenutzt und Wetten gepriesen, die für Verluste sorgen und an denen sie dann verdienen. SkyBet hat mittlerweile auf diesen Fall reagiert und sich von den entsprechenden Partner getrennt. Zudem machte das Unternehmen deutlich: “Um in einer konformen Weise zu operieren, denken wir, dass der Betrieb des Affiliate-Programms nicht mehr lebensfähig ist und dass die Inanspruchnahme dieser Leistungen von Affiliates ein erhebliches Risiko für unser Geschäft aus einer regulatorischen Perspektive darstellt.”

Zu diesem Themenkomplex äußerte sich ebenfalls ein Vertreter von Ladbrokes. So sagte der Geschäftsführer, Jim Mullen: “Wir werden unsere Partner sehr viel näher an unsere eigene Gruppenpolitik bringen, bevor sie uns vertreten dürfen. Das ist eine der Verbesserungen, die Sie zukünftig sehen werden. Während wir immer bemüht waren wettbewerbsfähig zu bleiben, haben wir gleichzeitig nie versucht, über die Rote Linie zu steigen. Wir sind uns weiterhin klar darüber, dass wir bei jeder Lektion lernen werden.”

Unlautere Werbung durch Partner von 888, Ladbrokes, Casumo und SkyBet

Um seiner krebskranken Frau die Behandlung zu bezahlen, unternahm ihr Mann William alles. Er verkauft sogar das gemeinsame Haus und trotzdem fraßen ihm die Kosten immer größere Löcher in den Geldbeutel. Am Ende standen 130.000 Pfund Schulden zu Buche. Doch zum Glück stolperte der liebende Ehemann über eine Promotion von Sky Vegas, dem Online Casino von SkyBet. Ein fantastische Angebot eines Online Casino Bonus wartete hier auf ihn, nämlich ein Bonus ohne Einzahlung von 10 Pfund, die dann am Spielautomaten JACKPOT 7 eingesetzt werden dürfen. Und wie es der Zufall so wollte, räumte William tatsächlich den 700.000 Pfund schweren Jackpot ab. Damit waren die Schulden auf einen Schlag weg und die eigene Frau gerettet. Das dumme an der ganzen Sache ist nur, dass die ganze Geschichte eine glatte Fake-News ist und komplett frei erfunden wurde, so berichtet es ebenfalls die Zeitung „The Guardian“. Der ganze Schwindel wurde nämlich nicht nur zur Bewerbung von Sky Vegas benutzt, sondern zeitgleich, mit wenig verändertem Text, ebenso bei 888, Ladbrokes und Casumo. Und wieder betraf es dabei die Partner-Seiten dieser großen Online Casinos. Die Werbeaufsicht ASA erhielt mehrere Beschwerden zu diesem Vorfall, denn hier werden gleich zwei wichtige Grundregeln verletzt. Zum einen wird hier eine echte News vorgegaukelt, um uns Spieler in ein bestimmtest Internetcasino zu locken. Zum anderen werden, wie Watchdog mitteilte, gezielt anfällige Menschen angesprochen und suggeriert, dass Glücksspiele eine Flucht oder Lösung bei Depressionen oder finanziellen Schwierigkeiten darstellen können.

Betroffene Online Casinos nehmen Stellung

Für einige der betroffenen Online Casino Betreiber kommt diese neuste Enthüllung, über das Gebaren einiger Partner dieser Unternehmen, zur Unzeit. So steht beispielsweise die Strafe bei Ladbrokes, über die auf der Straße vor einem eigenen Wettshop aufgefunden Kundendaten, noch aus. Zudem trennte sich der Englische Fußballverband FA vorzeitig vom Unternehmen als Sponsor. 888 wiederum wurde erst vor wenigen Wochen wegen Verstößen gegen den Spielerschutz zu einer Rekordstrafe von knapp über 10 Millionen Euro verdonnert. Das Unternehmen hatte es versäumt gesperrte Zocker ebenfalls für die eigenen Bingo-Plattfomen ebenfalls zu sperren. Das gesamte Ausmaß der beiden Fälle rief sofort den stellvertretenden Chef der Labor-Partei auf den Plan. Er äußert sich dazu folgendermaßen: “Der schändliche Zynismus dieser Anzeigen ist atemberaubend. Zwar wurden diese Anzeigen von einem Affiliate produziert, doch sind letztlich die Betreiber der Online Casinos ebenfalls in der Verantwortung, da diese Partner deren Produkte verkaufen. Die Glücksspielbehörde muss hart gegen die Begünstigten dieser ekelerregenden Anzeigen vorgehen, um klar zu machen, dass so etwas nicht mehr passieren darf.” Wenn sich ein so hochrangiger Politiker einer der größten Parteien in Großbritannien so scharf zu diesen Vorfällen äußert, kann davon ausgegangen werden, dass die ohnehin schon recht engen Daumenschrauben weiter angezogen werden. Und so lies die Antwort durch die UKGC nicht lange auf sich warten. Sie ließ mitteilen: „Wir erwarten, dass die Betreiber Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sie eine klare Vorstellung davon haben, was ihre Partner in ihrem Namen tun. Wenn die Betreiber dies nicht  bewerkstelligen wollen, werden wir nicht zögern, unsere Kräfte zu nutzen, um sie zur Rechenschaft zu ziehen.”

Mittlerweile haben sich zu diesem Thema ebenfalls die Vertreter der involvierten Online Casinos von 888, Ladbrokes, Casumo und Sky Vegas (SkyBet) dazu geäußert:

Ladbrokes: “Wir nehmen das sehr ernst und arbeiten daran, die Arten von Werbung und Marketing der Affiliates zu verbessern. Niemand bei Ladbrokes Coral glaubt, dass diese Art von “Fake News”-Marketing einen Platz in der gesamten Branche hat. Wir haben die Anzahl der Partner-Seiten, mit denen wir zusammenarbeiten, bereits verkleinert. Zudem werden wir gegen Jedermann hart vorgehen, der unseren Namen ohne unser Wissen benutzt, um diese Art von Werbeaktivität zu betreiben.”

888: “Das Unternehmen hat diese Art der Werbung, die echte Nachrichten imitieren sofort entfernt, sobald wir davon Kenntnis erhalten haben. Zudem haben wir unsere Geschäftsbeziehung mit dieser Affiliate-Marketing-Agentur beendet. Weiterhin haben wir weitere Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass diese Art von Vorfall nicht wieder auftritt”.

Sky Vegas von SkyBet erklärte, dass diese Vorfälle ihnen nicht bewusst waren, und hat die Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Werbepartner ebenfalls sofort beendet. Zudem hat das Unternehmen sein gesamtes Affiliates-Programm eingestellt.

Das Casumo Online Casino wiederum beschuldigte einen externen „Medienkäufer“ für den Vorfall verantwortlich zu sein. Ob dies jedoch in Zukunft Einfluss auf das gesamte Partner-Programm haben wird, dazu äußerte sich Casumo bislang noch nicht.

Sein Sie also bitte wachsam, wenn Sie Casino Werbung auf Ihrem Laptop, PC, Tablet oder Smartphone sehen, welche davon handelt, dass Spieler Millionen gewonnen haben. Es handelt sich hierbei um reine Fake-News und es wird versucht mit unlauteren Mitteln Sie dazu zu bewegen sich in diesem Online Casino anzumelden. Jackpot-Spiele sind in der Regeln vom Spiel mit einem Casino Bonus ausgeschlossen. Auch lassen die Bonusbedingungen es nicht zu, dass Sie mit Bonusgeld oder Freispielen Millionen aus einem Online Casino herausziehen!

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