UKGC

Das Casumo Casino wurde durch die britische Regulierungsbehörde UKGC zu einem Bußgeld von 6 Mio. £ verurteilt, wegen Missachtung diverser Auflagen für Glücksspielanbieter. (Bildquelle: casumo.com)

Ein Bußgeld in dieser Größenordnung ist selten und zeigt, wie ernst es der UK Gambling Commission (UKGC) inzwischen mit dem Spielerschutz ist. Nach Angaben der Glücksspielbehörde ist die Strafzahlung mit 6 Millionen Pfund beziffert und wird im Zusammenhang mit mehreren Versäumnissen bei der Kundenbetreuung von Ende 2019 bis Januar 2020 verhängt. Des Weiteren soll es Unstimmigkeiten in Bezug auf präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche gegeben haben, inwieweit diese durch den Anbieter Casumo Casino und Sportwetten begünstigt wurden, ist jedoch nicht im Detail bekannt. In der Höhe hält die britische Glücksspielkommission die Strafe von insgesamt 6 Millionen Pfund für angemessen, nachdem eine Reihe von Verstößen gegen die soziale Verantwortung und die regulatorische Umsetzung gegen mögliche Geldwäscheaktivitäten aufgedeckt wurden.

UKGC verhängt drakonische Strafe

Nach einer Prüfung der Aktivitäten von Casumo zwischen Oktober 2019 und dem 8. Januar 2020 stellte die Gambling Commission mehrere Verstöße gegen bestehende Auflagen mit Bezug auf Spielsucht fest. Der Betreiber hat es versäumt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen sowie sich an Richtlinien der Glücksspiellizenz zu halten, die mit der Konzession im Zusammenhang mit der Kundenbetreuung einhergehen. Durch das Versagen im Bereich des verantwortungsvollen Umgangs mit Kunden verlor ein Spieler im Casumo Casino über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt 1,1 Millionen Pfund.

Dabei verweist die UKGC auf das Fehlen entsprechender Informationen gegenüber dem Kunden, welche aufzeigen, was verantwortungsvolles Glücksspiel überhaupt ist. Konkret geht es darum, dass Casino Anbieter dazu verpflichtet sind, allen Mitgliedern einen einfachen Zugang zu Präventionsmaßnahmen zu gewähren und bei auffälligem Spielverhalten nochmals explizit darauf hinzuweisen. Die UK Gambling Commission hat aufgrund dieses akuten Mangels an sozialer Verantwortung regulatorische Maßnahmen gegen den maltesischen Anbieter von Casino Spielen und Sportwetten eingeleitet und demzufolge eine drakonische Geldstrafe verhängt.

Die Gambling Commission verlangt von seinen Konzessionsinhabern, dass diese bei größeren Spieleinsätzen und Verlusten einen Einkommensnachweis einholen. Das soll die Verhinderung von Geldwäsche sicherstellen und außerdem gewährleisten, dass Kunden nicht über ihren Verhältnissen spielen. Ein Abdriften in die Spielsucht gilt es so zu verhindern oder zumindest rechtzeitig zu erkennen. Diese Präventionsmaßnahmen hat Casumo nicht ergriffen und somit im Umgang mit Spielsüchtigen versagt.

Kein Einzelfall bei Casumo

Weitere Unstimmigkeiten führten dazu, dass ein Kunde innerhalb eines Monats 65.000 Pfund verspielte. Ein weiterer Fall konnte durch die Regulierungsbehörde aufgedeckt werden, indem ein Casumo Kunde über einen Zeitraum von sieben Monaten 76.000 Pfund verloren hat. In beiden Fällen wurden die Spieler nicht ansatzweise in irgendeiner Form durch den Kundenservice auf ihr problematische Spielverhalten hingewiesen oder eine Hilfestellung angeboten.

Wie die Glücksspielkommission ferner darlegt, führten die Missstände bei Casumo dazu, dass ein Kunde innerhalb von gerade einmal fünf Stunden einen Verlust in Höhe von 89.000 Pfund zu verzeichnen hatte. Ein weiterer Vorfall belegt, dass diese Verfehlungen scheinbar an Tagesordnung waren, denn ein Spielteilnehmer hat in einer Session von 90 Minuten nachweislich über 59.000 Pfund verloren. Die Lizenznehmer der UKGC müssen in solchen Situationen Warnungen an den betroffenen Spieler senden und haben sogar das Recht, aufgrund dieser enormen Verluste eine temporäre Sperrung zu veranlassen.

UKGC Richtlinien für Einkommensnachweise vernachlässigt

Dem Unternehmen Casumo wurden im Rahmen des Bußgeldverfahrens weitere gravierende Verstöße nachgewiesen. Hierbei kam es zu mehreren Missständen gegenüber den AML-Verpflichtungen beim Kunden. Im Leitsatz Source of Funds geht es darum, die Einkommensverhältnisse von Problemspielern zu klären. Der Vorwurf der UKGC, es wurden keine Liquiditätsnachweise eingeholt oder die Echtheit der Dokumente nicht ausreichend verifiziert.

Die Spielaufsicht stellte dahingehend fest, dass es zu systematischen Fehlern und unzureichenden Kontrollen bei der Nachweispflicht der Geldherkunft und Einkommensverhältnissen gekommen ist. Casumo kann nicht darlegen, wie viel ein Kunde basierend auf seinem Einkommen, Vermögen oder anderen Risikofaktoren ausgeben kann. Des Weiteren war die Glücksspielbehörde der Ansicht, dass der Betreiber nicht nachweisen kann, dass alle erforderlichen Maßnahmen in Sachen Einkommensnachweis und den empfohlenen Verfahren zur Kontrolle effektiv umgesetzt wurden.

Casumo CEO und UKGC arbeiten die Versäumnisse auf

Richard Watson hat als Executive Director der UKGC zum Thema folgende Erklärung abgegeben: „Dieser Fall wurde durch geplante Compliance-Aktivitäten herbeigeführt und jeder Betreiber da draußen sollte sich darüber im Klaren sein, dass wir weiterhin hart gegen diejenigen vorgehen werden, die die Standards nicht erhöhen.” Als Reaktion auf die Strafe erklärte Casumo in einer Pressemitteilung, „dass es voll und ganz mit der UKGC bei der eingehenden Überprüfung seiner Compliance-bezogenen Glücksspielverfahren kooperiert habe, die unter dem vorherigen Management bereits eingeleitet wurden. Das Unternehmen betonte auch, dass die Versäumnisse im Zusammenhang mit dem nicht zu erwartenden schnellen Wachstum zusammenhängen, das Casumo während seiner Start-up-Phase in Großbritannien erlebte.“

Die Betreiberfirma unternimmt nun Schritte, um die Fehler zu beheben. Diese wurden von der neuen starken Frau an der Unternehmensspitze, CEO Shelly Suter-Hadad, eingeleitet, die aufgrund ihrer Erfahrung im Aufbau von Compliance-geführten Glücksspielkonzernen ernannt wurde und seit Januar 2020 die operative Leitung innehat.

Shelly Suter-Hadad gab zur aktuellen Lage folgendes Statement ab: „Seit ich im letzten Jahr zu Casumo gekommen bin, lag mein Fokus darauf, eine neue Unternehmensführung aufzubauen. Hierzu gehören Personen, die über außerordentlich umfangreiche Branchenerfahrung und das Wissen und die Expertise verfügen, die notwendig sind, um sicherzustellen, dass wir in Zukunft ein Compliance-geführtes Unternehmen darstellen. Darüber hinaus habe ich erkannt, dass wichtige Prozesse in der Vergangenheit unzureichend waren, und habe sofort Maßnahmen ergriffen, um grundlegende operative Änderungen zu implementieren. Auf diese Weise ist Casumo nun ein Glücksspielkonzern, bei dem Compliance und verantwortungsvolles Glücksspiel im Mittelpunkt des Geschäfts und der Unternehmenskultur stehen. Diese Bemühungen, zusammen mit unserer umfassenden Zusammenarbeit wurden von der Gambling Commission bereits mehrfach formell anerkannt.“

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.