Truebt sich die Stimmung schon in der KW 37 wieder ein

Gaming Innovation Group macht uns glücklich, Playtech verwendet billiges Geld zum Aktienkauf, NetEnt profitiert von Red Tiger und Bet-at-home hat den Ösi-Fiskus an der Kehle…. (c) Bild von Free-Photos auf Pixabay

In unserer Watchlist scheinen die ersten Wolken aufzuziehen. Allerdings müssen es nicht gleich Gewitterwolken sein. Im Vergleich zur Vorwoche drehten zwei weitere Casino-Unternehmen ins Minus. Auf der anderen Seite erzielten drei Aktien jeweils Kursgewinne von um die 20 %. Damit werden die Bandbreiten größer und damit spannender.

Die Gaming Innovation Group beglückt die Aktionäre

Bereits in der letzten Woche gewann die GIG zehn Prozent an Wert. Der schwedische Spieleentwickler nahm Änderungen in der Führungsriege vor, die an der Börse gefeiert wurden. Diese Reaktion setzte sich auch in dieser Woche fort. Die Aktie gewann weitere 27 % an Wert und notiert damit bei 1,05 Euro.

Dieser Höhenflug war neben der Personalie getragen von einem neuen Kunden: Betfred hat sich für das Online Compliance Tool von GIG entschieden. Das Programm erlaubt es Betfred nun, seine Marketingaktivitäten auf fremden Webseiten zu überwachen. Damit sinkt das Risiko, dass Werbung auf Seiten geschaltet wird, die nicht für bestimmte Zielgruppen bestimmt ist. Das ist besonders wichtig, da die Regularien sich in den letzten Jahren immer mehr verschärft haben – besonders, wenn es um Glücksspielwerbung geht.

Der neue CEO Richard Brown freute sich über den neuen Kunden: “Wir sind begeistert über die technische Partnerschaft mit dem großen Plattformbetreiber Betfred. Es ist ein klares Zeichen dafür, dass Betfred sich das Thema der Affiliate Compliance ernsthaft widmet. Wir freuen uns, sie dabei unterstützen zu dürfen.”

Playtech deckt sich mit eigenen Aktien ein

Die auf der Isle of Man ansässige Spieleschmiede deckte sich von Mittwoch bis Freitag mit eigenen Aktien ein. Am Mittwoch und Donnerstag waren es jeweils 200.000 und 220.000 Anteilsscheine, die sie an der Börse zurückkauften. Am Freitag umfasste das Paket weitere 200.550 Stück. Das Gesamtvolumen der Rückkaufaktion betrug umgerechnet 2,3 Millionen Euro.

Aktiengesellschaften haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, ihre Investoren an der Geschäftsentwicklung zu beteiligen: Erstens, über die Dividende. Zweitens, über den Kurs. Mit Aktienrückkaufprogrammen steigt der Börsenkurs der Unternehmensanteile beinahe zwangsläufig. Die Anleger können den Kursgewinn in der Folge entweder realisieren oder sich für die Fortführung des Investments entscheiden.

Neben den finanziellen Neuigkeiten lieferte Playtech am Freitag eine weitere erfreuliche Nachricht. Das Unternehmen präsentierte das neue Live Casino-Spiel Quantum Roulette. Dank der hohen Interaktivität hat der Kunde ein hervorragendes Spiele-Erlebnis. Mit dem neusten Produkt unterstreicht Playtech, wie wichtig der Konzern die Casino-Sparte bewertet. Tatsächlich möchte Playtech mit innovativen Entwicklungen zum Marktführer für Live-Spiele aufsteigen.

Auf Wochensicht gewann die Playtech-Aktie 19,7 % an Wert und steht nun bei 4,66 Euro. Schon in der Vorwoche beglückte der Spieleentwickler seine Anleger mit einem Kursplus von 7 %. Auf Jahressicht ist dennoch Luft nach oben: Der Höchststand lag bei 6,23 Euro. Morgan Stanley legt das aktuelle Kursziel für das Papier auf 5,50 Euro und belässt es auf “Halten”.

NetEnt im Höhenflug

In der KW 36/2019 sicherte sich NetEnt mit einer Wochenperformance von 22,8 % die grüne Laterne. Auch in dieser Woche setzte sich das beinahe explosive Kurswachstum fort. Die Aktie des schwedischen Spielelieferanten legte um weitere 16 % zu. Zum überwiegenden Teil spiegelt sich in der jüngsten Kursentwicklung die Begeisterung über die erste Übernahme des Konzerns.

Auf diesem Erfolg ruht sich das Unternehmen jedoch nicht aus. Am Donnerstag stellte es der Öffentlichkeit die neuste Spieleentwicklung vor: Twin Happiness. Es handelt sich dabei um ein Slot-Spiel mit asiatischem Design.

Bryan Upton, Leiter der Spieleabteilung bei NetEnt, kommentierte das neue Produkt: “Bei Twin Happiness handelt es sich um unser erstes Spiel mit asiatischer Aufmachung – wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Mechanismus verbundener Spulen bildet weiterhin den Kern des Spiels. Die asiatisch angehauchte Grafik und Musik werden alten und neuen Slot-Fans gleichermaßen gefallen. Wir erwarten, dass es ein Must-Play für viele Kunden werden wird.”

Bet-at-Home: Der Fiskus ruiniert die Performance

Der deutsche Wett-Primus Bet-at-Home hat offensichtlich seine Steuer-Hausaufgaben nicht gemacht. Wie am Montag bekannt wurde, fordert das zuständige Finanzamt für die österreichische Tochter für die vergangenen fünf Jahre eine Steuernachzahlung ein. Die Steuerschuld wurde im Rahmen einer Betriebsprüfung aufgedeckt. Der Fiskus erkennt die bisherige Praxis der Steuerverrechnung innerhalb der Konzernstruktur nicht mehr an. Allein für das Österreich-Geschäft soll das Unternehmen nun eine Summe von 11,6 Mio. Euro an Körperschaftssteuer ausgleichen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Bet-at-Home mit einer Mehrbelastung durch Steuern in Höhe von zusätzlichen 5,5 Mio. Euro. Das sind mehr als 17 Mio. Euro an Ausgaben, die die Geschäftsleitung bisher noch nicht einkalkuliert hatte.

Auf dem Börsenparkett kam die Nachricht nicht gut an. Auf der einen Seite wirken Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oftmals etwas unprofessionell. Auf der anderen Seite könnten durch die weiteren ausländischen Töchter in Gibraltar und Malta ebenfalls Steuerschulden entstanden sein – die letzte Betriebsprüfung fand ausschließlich in Österreich statt. Die Aktionäre schickten die Bet-at-home-Aktie mit 8,6 % ins Minus. Damit notiert sie nun bei 47,78 Euro.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.