deutscher sportwettenverband dswv strenge gluecksspielregulierung

Deutscher Sportwettenverband (DSWV) kritisiert überregulierten Markt für Sportwetten und Glücksspiel und verweist auf einen überufernden Schwarzmarkt in Deutschland! (Bildquelle: viarami auf Pixabay)

Nach Ansicht des Dachverbands für Sportwettenanbieter (DSWV) lenken die strengen Vorschriften und Werbebeschränkungen die Leute in Deutschland auf den Schwarzmarkt. Nach wie vor wird der Markt trotzt Legalisierung von Wettanbietern und Online Casinos ohne deutsche Lizenz beherrscht, was zu geringeren Einnahmen in den regulierten Sektoren des Glücksspiels führt. Dies ist ein ernsthaftes Problem, mit dem sich die zuständigen Behörden und Markteilnehmer seit einiger Zeit zu kämpfen hat. In einer jährlichen Bestandsaufnahme hat der Interessenverband überaus deutlich klar gemacht, dass der aktuelle Markt so nicht funktionieren kann. Dabei sind die vorgestellten Zahlen im Grunde auch für den Bereich legale Online Casinos Deutschland repräsentativ, da die Wettanbieter schon länger zugelassen sind bieten die Zahlen einen aufschlussreichen Einblick in die Entwicklugen. Dabei sind die vorgestellten Zahlen im Grunde auch für den Bereich legale Online Casinos Deutschland repräsentativ, da die Wettanbieter schon länger zugelassen sind bieten die Zahlen einen aufschlussreichen Einblick in die Entwicklungen.

DSWV fordert Bekämpfung des Schwarzmarktes in Deutschland

Laut dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) gingen die legalen Sportwetten im Jahr 2022 trotz der Fußballweltmeisterschaft, die die Einnahmen der Anbieter in anderen Märkten erhöhte, zurück. Im Gegenteil, die deutschen Unternehmen mussten einen Umsatzeinbruch hinnehmen, was ernsthafte Sorgen um die Zukunft des legalen Glücksspiels im Lande hervorruft. Die deutschen Sportwettenanbieter verdienten im Jahr 2022 insgesamt 8,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber den 9,4 Milliarden Euro des Vorjahres entspricht. Entsprechend sanken auch die staatlichen Einnahmen aus der Sportwettensteuer auf rund 433 Millionen Euro.

Der DSWV führt das unterdurchschnittliche Jahresergebnis auf das frühe Ausscheiden Deutschlands bei der Fußballweltmeisterschaft und die repressive Marktregulierung zurück. In seinem Bemühen, die Kunden vor Schäden durch Glücksspiele zu schützen, hat Deutschland ein Regelwerk geschaffen, das es den Glücksspielbetreibern schwer macht, nachhaltig zu bleiben. Einschränkungen bei Wettgutscheinen und Casino Bonus Aktionen sind die eine Seite. Die andere geht mit einem weniger attraktiven Funktionsumfang im Angebot einher.

Im Zuge der Marktliberalisierung einen Einbruch von 13 Prozent zu verzeichnen, wo weltweit in der Branche die Einnahmen gestiegen sind, sollte zum Umdenken anregen. Auf diese Art scheint der Kanalisierungsauftrag in Gefahr zu geraten und die Anbieter am Schwarzmarkt verdienen Milliarden!

Strenge Vorschriften sind schuld am Umsatzeinbruch

Darüber hinaus haben die Vorschriften einige Spieler auf den Schwarzmarkt gelenkt. Nach Ansicht des DSWV helfen die Vorschriften den Leuten nicht, ihre Ausgaben zu senken. Stattdessen werden die gleichen Beträge anderswo verspielt. Dies wird durch aktuelle Studien bestätigt, die einen steilen Anstieg des illegalen Glücksspiels um 65 Prozent belegen. Ein weiteres Problem ist, dass der legale deutsche Markt nicht für seine Produktvielfalt bekannt ist. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Anbieter für Online-Sportwetten sowie auch deutsche Online Casino mit Lizenz, aber die meisten von ihnen bieten nur eine begrenzte Anzahl von Wettmöglichkeiten oder Spielen an.

Die Problematik ist somit spielformübergreifend bei Spielautomaten und Poker ebenfalls vorhanden. Zuletzt hat hierzu casinoplusbonus.com über die schleppende Spielfreigabe für Online-Spielotheken berichtet. Durch einen manuellen Prozess hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde immer noch rund 3.000 Online Slots zu prüfen. Hingegen sind bei den Wettveranstaltern die Tippangebote durch den Glücksspielvertrag limitiert wurden. Insbesondere die Livewetten sind stark regelmentiert in Deutschland. Ob das Sinn macht, wo doch ohnehin das monatliche Budget auf maximal 1.000 Euro festgesetzt wurde bleibt offen.

Der Präsident des Deutschen Sportwettenverbands Mathias Dahms erklärt: „Leider ist 2022 genau das Szenario eingetreten, vor dem wir immer wieder gewarnt haben: Der legale Markt muss sich gegen die unzähligen Schwarzmarkt-Anbieter, die sich an keinerlei Vorgaben und Regeln halten, behaupten. Für die meisten Kunden ist zweitrangig, ob ein Anbieter über eine Erlaubnis aus Deutschland verfügt. Sie suchen nach dem umfangreichsten Angebot, den besten Quoten, unkomplizierten Zahlungsvorgängen und interessanten Boni. Da haben die legalen Angebote einen schweren Stand.”

Mit Lizenz oder ohne ist für deutsche Spieler zweitrangig

Für die meisten Kunden ist die Frage, ob ein Anbieter eine Zulassung in Deutschland hat, von untergeordneter Bedeutung. Gesucht wird vorrangig nach den umfangreichsten Angeboten, den besten Quoten, unkomplizierte Zahlungsabläufe und interessante Prämien. Da haben es die legalen Sportwetten- und Glücksspielangebote schwer. Ein weiteres Hindernis für den Erfolg des legalen Marktes sind die strengen Werberegelungen für Glücksspiel in Deutschland. Glücksspielwerbung ist eines der heißesten Themen der globalen regulierten Glücksspielindustrie, da viele Regionen versuchen, Jugendliche und gefährdete Personen davor zu schützen, mit Glücksspielinhalten bombardiert zu werden.

Die Einschränkung der Werbung wirkt sich jedoch nachteilig auf den bestehenden Kundenkreis aus. Diese bringen Erfahrungen mit Online Casino und Wettportalen mit und haben gegenüber den damit verbundenen Risiken keine Vorbehalte, sich für einen ohne Lizenz operierenden Glücksspielbetreiber zu entscheiden. Der DSWV verweist bei diesem brisanten Thema in seiner Pressemitteilung auf die Entwicklungen in anderen Ländern, wo es teilweise ein wenig freizügiger bei der Glücksspielwerbung zugeht. Prinzipiell gehen wohl viele Menschen fälschlicherweise davon aus, dass mehr Werbung gleichbedeutend mit mehr Glücksspielern und entsprechenden Suchtfällen ist. Bestimmte Märkte wie das Vereinigte Königreich und Dänemark haben jedoch bewiesen, dass diese Annahme falsch ist.

SPD-Hardliner heizt Debatte um Werbung im Kampf gegen Spielsucht an

(Bildquelle: senatspressestelle.bremen.de)

Die deutsche Politik ist sich in der Werbefrage lange nicht einig. Zuletzt machte der Bundesdrogenbeauftragte Bielert und Bremens Senator Mäurer unmissverständlich klar, dass Werbung im Zusammenhang mit Glücksspiel besser komplett zu verbieten ist. Lesen Sie in diesem Beitrag mehr dazu.

Nach Ansicht des DSWV braucht Deutschland ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz seiner Verbraucher und der Verhinderung der Vorherrschaft des Schwarzmarktes. Im Hinblick auf das Scheitern von ersten Vollzugsmaßnahmen der GGL mit IP-Blocking unerlaubte Gaming-Portale auszuschließen, sieht der Verband als Anlass für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu werben. Den Marktteilnehmern muss der Rücken gestärkt werden, um ihren Beitrag zur Kanalisierung leisten zu können. Die aktuellen Rahmenbedingungen sind entsprechend zu hinterfragen. Doch müssten etwaige Änderungen im Glücksspielstaatsvertrag verankert werden und ein Evaluierungsbericht ist erst für Ende des Jahres 2026 vorgesehen. Blicken wird auf 10 Jahren Verhandlungen zurück, die es brauchte, um die Bundesländer überhaupt zu einer Online-Öffnung für das Glücksspiel zu bringen, so erscheint es fast schon aussichtslos, ein neues Regelwerk zu installieren.

Der Hauptgeschäftsführer vom DSWV Luka Andric betont: „Werbung dient dazu, all diejenigen, die sich ohnehin bereits für Sportwetten interessieren, in den staatlich beaufsichtigten und damit sicheren Markt zu lenken. Um in Deutschland eine Sportwettenerlaubnis zu bekommen, müssen Anbieter zahlreiche Spielerschutz-Kriterien erfüllen. Den illegalen Anbietern aus Drittstaaten sind die deutschen Regelungen völlig egal. Viele werben sogar im Internet gezielt damit, auch gesperrte Spieler spielen zu lassen. Diese Art der Werbung muss dringend unterbunden, die Werbemöglichkeiten der legalen Anbieter gestärkt werden.”

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