Stadtcasino Baden AGManchmal werden Träume Realität und manchmal platzen sie wie Seifenblasen! Wie eng in manchen Fällen Freude und Ärger beieinander liegen, zeigt ein Blick in die Glücksspiellandschaft in Österreich. Seit unzähligen Jahre schottet die Alpenrepublik, sehr zum Ärger der Europäischen Union, seinen Glücksspielmarkt nahezu hermetisch ab. Monopolisten wie die CASAG, die alle 12 lizenzierten Casino des Landes betreibt, bestimmen wo es langgeht. Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass sich an diesem Zustand etwas ändern sollte, denn der österreichische Staat vergab drei neue Konzessionen für den Betrieb von Spielbanken. Bei dem anschließenden Vergabeverfahren konnte sich der große Gegenspieler der CASAG, Novomatic, gleich zwei der begehrten Lizenzen sichern und eine ging an das Konsortium von Gauselmann und der Stadtcasino Baden AG. Endlich war der Weg frei, dass Monopol auf Casinos der CASAG zu brechen, doch dann kamen die österreichischen Gerichte und pulverisierten alle Pläne mit der Annullierung sämtlicher neuer Konzessionen. Mitte letzten Jahres entschied der Verwaltungsgerichtshof, dass die Vergabe vor Verfahrensfehlern strotze und zudem mangelnde Transparenz keinen faire Ausschreibung ermöglichte. Damit folgten die obersten Richter der Klage des Monopolisten CASAG, der nur ungern neue Konkurrenz auf seinem angestammten Betätigungsfeld dulden wollte. Bis zum Urteilsspruch jedoch flossen schon Millionen Euro in die Vorbereitungen, allein 4 Millionen durch das Konsortium aus Gauselmann und der Stadtcasino Baden AG für das Projekt Casino Palais Schwarzenberg. Aufgrund der Tatsache, dass hier eklatante Fehler des Finanzministeriums zum Entzug der gewährten Lizenz und so zu Verlusten in Millionenhöhe führten, prüft nun die Stadtcasino Baden AG eine Schadenersatzklage gegen Österreich.

Seit der Klage der CASAG ist bereit viel Wasser die Donau heruntergeflossen und einiges hat sich auf dem österreichischen Glücksspielmarkt geändert. Novomatic hält zusammen mit der tschechischen Sazka Group rund 51 Prozent am Konzern und sind somit Haupteigentümer. Dadurch hat Novomatic mittlerweile auch Zugriff auf das Geschäft mit den 12 Casinos in der Alpenrepublik.

Es wird wohl keine neue Ausschreibung mehr geben

Seit der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs im letzten Jahr sind bereits einige Monate ins Land gegangen und mittlerweile zeichnet sich immer deutlicher ab, dass es wohl zu keiner erneuten Ausschreibung kommen wird. Der österreichische Staat hatte zwei Möglichkeiten gehabt auf die Entscheidung der Richter zu reagieren. Entweder das ganze Verfahren der Konzessionsvergabe für die drei neuen Casinos wird von vorn beginnen oder komplett eingestampft. Da lange Zeit keine klaren Aussagen oder Signale von Seiten des Finanzministeriums ersichtlich wurden, haben die Betroffenen bisher die Füße still gehalten. Nun jedoch sieht es so aus, als ob der Stadtcasino Baden AG, an der auch der deutsche Merkur Spielautomaten Hersteller Gauselmann mit 25 Prozent beteiligt ist, nun so langsam der Geduldsfaden reißt. Gegenüber der Aargauer Zeitung äußerte sich das Unternehmen explizit zu der ganzen Problematik und lies verlauten: „Da voraussichtlich keine neue Ausschreibung erfolgen wird, bedeutet der Gerichtsentscheid vorerst das Ende für das erfolgversprechende Wiener Projekt.“ Aus diesem Grund wird ebenfalls, zusammen mit Gauselmann, die Einreichung einer Schadenersatzklage geprüft. Wie weit dieser Sachverhalt bereits fortgeschritten ist, fasste der Geschäftsführer der Stadtcasino Baden AG, Detlef Brose, zusammen: „Wir befinden uns zurzeit in Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium und unseren Anwälten.“ Die Chancen für einen Erfolg und wenigstens einen Teil der millionenschweren Investitionen zurückzuerhalten stehen nicht schlecht. Denn das Konsortium muss sich bei seinen Projekten auf Rechtssicherheit verlassen können, doch diese wurde aufgrund der gravierenden Fehler des Staates bei der Vergabe ad absurdum geführt.

Zudem könnte dieses Problem mit einer Neuausschreibung leicht aus der Welt geschafft werden, doch hier steht wohl eher die Aufrechterhaltung des Monopols der CASAG höher im Kurs, als der Verlust einiger Millionen Euro vor Gericht.

Gauselmann und die Stadtcasino Baden AG haben in Sachsen-Anhalt schon gezeigt was sie können

Sollt es zu der möglichen Schadenersatzklage gegen den Staat Österreich kommen, dürfte sich die Summer deutlich über den 4 Millionen Euro bewegen. Denn darin dürften nicht nur die bis jetzt getätigten Investitionen befinden, sondern zudem auch noch die entgangen Gewinne, die durch die Fehler des Finanzministerium ausbleiben werden. Mögliche Einnahmen sind zwar an sich immer relativ zu betrachten, doch hat das Konsortium aus der Stadtcasino Baden AG und dem Konzern Gauselmann bereits in Sachsen-Anhalt gezeigt, dass sie ihr Handwerk mit Casinos verstehen.Während die vormals drei staatlich betrieben Spielbanken im ländlich geprägten Bundesland aufgrund Roter Zahlen schließen mussten, läuft es für die beiden Standorte der Merkur Spielbanken hervorragend. Schon nach nur einem Jahr konnte das Casino in Leuna-Günthersdorf bereits Profite erwirtschaften und den Weg für die zweite Spielbank in Magdeburg ebenen. Mit der Merkur Spielbanken Sachsen-Anhalt GmbH & Co. KG, bei der wiederum die Stadtcasino Baden AG einen Anteil von 25 Prozent hält, konnte das Konsortium bereits unter Beweis stellen, dass ihre Casinos wirtschaftlich arbeiten. Moderne Konzepte, die vor allem jüngere Zocker als Zielgruppe im Augen haben, dazu die Abschaffung einer Kleiderordnung und die Konzentration auf Spielautomaten sind die Eckpfeiler des Erfolgs. All diese Faktoren dürfte ein Gericht bei der Frage nach Schadenersatz berücksichtigen und so könnten aus den 4 Millionen Euro recht schnell große zweistellige Millionenbeträge erwachsen.

Mit dem Engagement in Sachsen-Anhalt betrat der Merkur Spielautomaten Hersteller Gauselmann erstmals im größeren Rahmen den Markt der großen Casinos. Nach vielen Jahren erfolgreichen Betreibens von Spielotheken und dem geglückten Sprung in die Online Casinos, beackert der Konzern nun auch dieses lukrative Geschäftsfeld. Diese geglückte Erschließung zog mittlerweile auch die erfolgreiche Gründung der Tochter Merkur Casino Mare nach sich, die in Zukunft das Geschäft mit Schiffscasinos betreibt.

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