Skandal bei LadbrokesAller guten Dinge sind bekanntlich Drei. Doch leider scheint es so, dass diese geballte Häufung von Ereignissen ebenfalls für negative Auswirkungen gilt. Fast jeder hat dies schon einmal erlebt. Etwas negatives geschieht und wäre dies nicht schon genug, folgt darauf nicht selten gleich der nächste Nackenschlag. Diese mysteriöse Anhäufung scheint ebenfalls vor Unternehmen nicht halt zu machen, wie jetzt der britische Online Casino Betreiber Ladbrokes erfahren musste. Eigentlich schien das Jahr 2017 ebenso gut zu verlaufen wie das vorangegangene, nachdem die Fusion mit Coral endlich unter Dach und Fach war. Umsätze und Gewinn wuchsen und Synergieeffekte reduzierten zudem die Kosten. Doch mit dem Juni 2017 fing die Pechsträhne an. Nach nur einem Jahr Sponsoring mit dem Englischen Fußballverband, was sich Ladbrokes immerhin rund 4 Millionen Pfund pro Saison kosten lassen wollte, war schon wieder alles vorbei. Denn die FA wurde von einem handfesten Wettskandal um den ehemaligen Nationalspieler Joe Barton erschüttert. Dieser hatte nämlich nichts besseres zu tun, als zwischen 2006 und 2016 gleich mehr als 1.200 Wetten auf Fußballergebnisse zu platzieren. Dies ist jedoch nach den Regularien des englischen Verbandes verboten. Besonders brisant an diesem Fall war jedoch, dass Barton zudem ebenfalls gegen sein eigenes Team gewettet hatte. Zwar beteuerte der Spieler, dies nur dann getan zu haben, wenn er nicht im Kader stand, doch macht es dieses dubiose Verhalten dadurch nicht wirklich besser. Am Ende hagelte es eine 18-monatige Sperre für den 34-jährigen Profi und dürfte damit ebenfalls zum vorzeitigen Karriereende führen. Für Ladbrokes hatte dieser Vorfall um Sportwetten ebenfalls Konsequenzen, denn Barton warf der FA vor, mit zweierlei Maß zu messen. Auf der einen Seite den Spielern das Wetten verbieten, um auf der anderen Seite Millionen an Pfund von eben diesen Anbietern für Werbung zu kassieren. Als Konsequenz hieraus kündigte der Verband sämtliche Verträge mit Glücksspielanbieter, darunter Ladbrokes. Da bekanntlich negative Ereignisse ebenfalls gern geballt auftreten, wurden jetzt noch zusätzlich brisante Kundendaten mitten auf der Straße in Glasgow gefunden, die Ladbrokes in keinem guten Licht erstrahlen lassen.

Über insgesamt vier Jahre sollte der Vertrag zwischen dem Online Casino Anbieter Ladbrokes und dem englischen Fußballverband laufen. Für die 4 Millionen Pfund pro Jahr solle Ladbrokes nicht nur kräftig Werbung bei den Spielen der verschiedenen Ligen machen können, sondern zudem exklusive Wetten im Wembley Stadion anbieten dürfen.

Namen, Adressen und Fotos von Zockern landen im Müll

Vor wenigen Tagen stolperte ein Passant in der Nähe eines Wettbüros von Ladbrokes in Glasgow über einen Müllsack. Da der Mensch bekanntlich von Natur aus neugierig ist, lies es sich dieser selbstverständlich nicht nehmen, einen genaueren Blick in eben diesen Müllsack zu werfen. Und was er hierbei zu Tage förderte, sorgt nun für einen handfesten Skandal, der zudem noch die britische Glücksspielbehörde UKGC auf den Plan ruft. Denn in dem besagten Müllsack steckten zahlreiche Dokumente von Zockern, die Kunden bei Ladbrokes waren oder sind. Hierauf waren nicht nur Namen und Adressen vollständig angegeben, sondern zusätzlich noch die entsprechenden Fotos der betroffenen Personen zu sehen. Besonders pikant an der Sache war, dass es sich hierbei nicht um normale Kunden von Ladbrokes handelte, sondern um Zocker, die sich selbst Sperren ließen. Denn um eine Sperrung für sämtliche Wettbüros und Spielotheken in ganz Großbritannien durchsetzen zu können, müssen den Betreibern Name, Adresse und das Gesicht bekannt sein. Doch damit diese sensiblen Daten nicht in falsche Hände geraten, dürfen diese nur so lange gespeichert werden, wie die Sperre gilt und danach müsse diese vernichtet werden. Genau hierbei jedoch könnte der gravierende Fauxpas passiert sein. Wahrscheinlich wollte ein Mitarbeiter des betreffenden Wettbüros in Glasgow genau dieses Dokumente vernichten. Doch anstatt diese sensiblen Unterlagen, wie normalerweise üblich, per Aktenschredder zu vernichten, wurde diese kurzerhand einfach in eine Mülltüte gepackt. Wie dieser ominöse Müllbeutel dann allerdings auf der Straße landete, ist bis heute nicht geklärt. Allerdings hat Ladbrokes bereits angekündigt dies mit größter Akribie zu untersuchen. Eine schonungslose Aufklärung dieses Vorfalls dürfte das mindeste sein, was der Betreiber von Online Casinos hier zu erledigen hat. Denn die britische Glücksspielbehörde hat bereits angekündigt diesen Vorfall genau prüfen zu wollen. Gerade bei sensiblen Themen wie Spielerschutz oder dem Datenschutz kennt die UKGC keine Gnade. Eine gravierende Strafe für Ladbrokes aufgrund des Fundes, gilt deshalb als durchaus wahrscheinlich.

Tim Miller, Executive Director bei der UKGC, gab bereits bekannt, den Vorfall genau untersuchen zu wollen. Denn die Spieler müssen sicher sein können, dass ihre sensiblen Daten ausreichend geschützt werden. Weiterhin führte er aus: “Die Kunden vertrauen darauf, dass ihre persönlichen Daten sorgfältig gesammelt und dann richtig geschützt werden. Wir erwarten, dass die Glücksspielbetreiber alle Datenschutzgesetze oder -bestimmungen einhalten, die vom Büro der Informationskommissarin auferlegt werden. In solchen Fällen, in dem der Schutz der personenbezogenen Daten verletzt worden ist, erwarten wir von den Betreibern, dass sie alle in ihrer Macht unternehmen, um den Schaden zu begrenzen.”

 

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