ladbrokes coralSo hatte sich dies der größte britische Buchmacher und Anbieter von Online Casinos Ladbrokes Coral wohl nicht gedacht. Eigentlich sollte das Engagement beim englischen Fußballverband FA insgesamt vier Jahr andauern. Die Marke Ladbrokes (u. a. Ladrokes Online Casino) sollte dabei als Sponsor in den unteren Ligen und beim renommierten FA-Cup auftreten und von der ungebrochenen Beliebtheit des Fußball profitieren. Aufmerksamkeit sollte generiert und möglichst viele Zocker in das eigene Online Casino von Ladbrokes angelockt werden. Sogar das Anbieten von exklusive Wetten innerhalb des berühmten Wembley Stadions gehörten zum Umfang des Deals zwischen dem Online Casino Betreiber und der Football Association auf der Insel der vergangenes Jahr ausgehandelt wurde. Insgesamt 4 Millionen Pfund war Ladbrokes bereit für diese Möglichkeiten des Sponsorings pro Jahr zu überweisen. Nun jedoch wird bereits nach nur einem Jahr Schluss sein und der Buchmacher darf sich schon einmal nach einem anderen Partner für seine Werbeoffensive umschauen. Denn wie jetzt die FA bekannt gab, wird der englische Fußballverband alle Verträge mit Wettanbietern aufkündigen, darunter eben auch Ladbrokes. Pikanterweise geht diese Entscheidung des Verbandes nicht darauf zurück, dass Ladbrokes irgendetwas unanständiges getan hätte. Vielmehr sorgte ein ausgewachsener Skandal eines Fußballprofis für das Umdenken.

Eigentlich sollte der Vertrag zwischen dem Englischen Fußballverband und Ladbrokes noch drei weitere Jahre laufen. Zum Beginn der letzten Saison wurde noch von allen Seiten der Deal zwischen dem Online Casino Betreiber und dem Verband gepriesen. So verkündete Martin Glenn, der Chef der FA, damals: „Ladbrokes schließt sich einem hervorragenden Portfolio von offiziellen FA-Partnern an und bietet Unterstützung die englische Nationalmannschaft und dem berühmtesten Cup-Wettbewerb der Welt, dem Emirates FA Cup, an. Wir freuen uns, sie an Bord begrüßen zu dürfen.“

Der Fall Joey Barton

David Beckham oder Rio Ferdinand sind Namen, die dem geneigten Fußballfan recht schnell in den Sinn kommen, wenn nach bekannten Größen dieses Sports auf der Insel gefragt wird. Doch merkwürdigerweise sind es gerade eher die Profis aus der zweiten oder dritten Reihe, die hin und wieder für gravierende Veränderungen sorgen. Der bedeutendste Fall war hier sicherlich das bekannte Bosmann-Urteil. Mit ihm wurde nicht nur die Ablösesumme nach Vertragsende abgeschafft, es führte auch dazu, dass Spieler aus EU-Ländern nicht mehr unter die Ausländerregeln der Verbände fallen. Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union gilt nun einmal ebenso für Fußballprofis. Die Dimension des Falles Joey Barton sind zwar weitaus geringer, doch ebenfalls mit Auswirkungen. Denn der ehemalige Nationalspieler Englands wurde nun zu einer 18-monatigen Sperre verurteilt, weil er selbst über Jahre aktiv Sportwetten getätigt hat. Dies ist jedoch nach den Statuten der FA verboten. Über 1.200 Wetten auf Spiele zwischen dem 26. März 2006 und 13. Mai 2016 soll Barton getätigt haben, darunter ebenfalls gegen das eigene Team. Zwar berief sich der Spieler bei der Anhörung darauf, immer nur dann gegen das eigene Team gewettet zu haben, wenn er nicht im Kader stand, doch macht dies die ganze Situation nicht besser. Sicherlich mögen 18 Monate Suspendierung von sämtlichen Fußballaktivitäten hart sein, doch bei dieser Sachlage durchaus verständlich. Allerdings ließ es sich Joey Barton nach dem Urteil nicht nehmen, auf einen eklatanten Widerspruch bei der FA selbst hinzuweisen. Denn auf der einen Seite  behandelt der Verband alle Profis, die Sportwetten abschließen, wie Verbrecher. Auf der anderen Seite wiederum ist sich die FA nicht zu schade, Millionen an Pfund von eben diesen Wettanbietern entgegenzunehmen und ihnen Werbemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Bei der Anhörung von Joey Barton durch die FA gab dieser offiziell bekannt an einer Spielsucht erkrankt zu sein. Diese soll er nun allerdings in den Griff bekommen haben, so zumindest nach den Unterlagen, die er vorbrachte. Allerdings lies sich davon die FA nicht erweichen. Zu den 18 Monaten Sperre kamen zudem noch eine Strafzahlung von 30.000 Pfund hinzu. Die lange Suspendierung dürfte zudem das Karriereende des mittlerweile 34- jährigen Spielers bedeuten. Hier finden Sie das offizielle Statment von Joey Barton zu diesem Fall.

Die FA sieht tatsächlich einen Interessenkonflikt

Nachdem Joey Barton nach dem harten Urteil sich über die doppelten Standards öffentlich beschwerte, wurde der englische Fußballverband gezwungen sich damit auseinanderzusetzen. Denn auf der einen Seite Spieler fürs Wetten bestrafen und selbst Millionen von Online Casino Anbietern kassieren, kamen in der Öffentlichkeit gar nicht gut an. Der Vorstand des englischen Fußballverbands sah sich daraufhin genötigt, sämtliche Verträge mit Wettanbietern und Online Casino Betreibern wie Ladbrokes zu überprüfen. Nach erfolgter Abwägung aller Interessen kam nun die endgültige Entscheidung, in Zukunft keinerlei Glücksspielunternehmen als Sponsor des Verbandes zuzulassen. Dies soll zum Beginn der neuen Saison in Kraft treten und zusätzlich werden obendrein noch alle bestehenden Verträge gekündigt. Allerdings werden die FA, Ladbrokes und andere Firmen der Branche in Zukunft in anderen Feldern weiterhin zusammenarbeiten. So bleibt das Melden von verdächtigen Wetten, die eine mögliche Spielmanipulation abbilden könnten, weiterhin unberührt. Unternehmen wie Ladbrokes Coral oder Bet365 werden somit in Zukunft weiterhin eng zusammenarbeiten, um Wettmanipulationen frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Trotz des nun geplatzten Deals ließ es sich die FA, vertreten durch ihren Chef Martin Glenn, nicht nehmen noch einmal auf die gute, aber recht kurze Zusammenarbeit mit dem Online Casino Betreiber hinzuweisen: „Wir danken Ladbrokes für zwei Dinge. Zum einen waren sie im vergangenen Jahr ein geschätzter Partner. Und zum anderen danken wir ihnen für ihr Professionalität und ihr Verständnis, welches sie uns bei der Änderung in Sachen Glücksspiel entgegenbrachten.“

Jim Mullen, Vorstandsvorsitzender von Ladbrokes Coral, war ebenfalls nicht daran gelegen, trotz des geplatzten Vertrages dreckige Wäsche zu waschen: „Wir verstehen die Entscheidung des FA über ihre kommerziellen Partnerschaften beim Glücksspiel. Fußball ist eine Leidenschaft von uns und unseren Kunden. Wir selbst sind weiterhin verpflichtet, mit der FA zu arbeiten, um sicherzustellen, dass die Integrität und das Vertrauen in den Sport für die Fans des Spiels und die Millionen von Kunden erhalten bleibt.“

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.