Playtech Finalto Gopher

Der Vorstand von Playtech empfiehlt nun doch den Verkauf der eigenen Tochter Finalto für rund 250 Millionen US-Dollar an Gopher Investment. (Bildquelle: finalto.com)

Nicht immer müssen der Vorstand und die Aktionäre eines Unternehmens auf einer Linie liegen, was die strategische Ausrichtung des Konzerns betrifft oder wer den Zuschlag für den auf einer Tochterfirma erhalten soll. In Bezug auf letzteres Beispiel gab es bei Playtech in den vergangenen Monaten eine solch ernsthafte Meinungsverschiedenheit über den Verkauf der eigenen Finanztochter Finalto, die die Aktionäre lieber an Gopher Investment verkaufen wollten. Der Vorstand hingegen hatte zuvor die Veräußerung an ein israelisches Konsortium unter der Führung von Barinboim befürwortet. Der eklatante Preisunterschied zwischen beiden Angeboten machte jedoch am Ende den Unterschied und ließ die Anteilseigner erfolgreich gegenüber dem Vorstand rebellieren, den nun einknickte.

Playtech verkauft Finalto an Gopher Investment für 250 Millionen US-Dollar

250 oder nur 210 Millionen US-Dollar in der Tasche! Auf diesen einfachen Satz lässt sich der Disput zwischen dem Vorstand des Spielautomatenherstellers und seinen eigenen Aktionären herunterbrechen. Tatsächlich ging es nämlich rein um die Höhe des Erlöses, warum die Anteilseigner von Playtech das eigene Management mehr oder weniger zum Verkauf der Tochter Finalto an Gopher Investment gezwungen haben. Die zuvor gebotenen rund 210 Millionen US-Dollar durch das israelische Konsortium unter der Führung der Firma Barinboim erschien ihnen deutlich zu wenig. Auf der letzten Hauptversammlung Mitte August zu diesem Thema verweigerten sie dem Vorstand von Playtech die Zustimmung zum Verkauf von Finalto mit großer Mehrheit und forderten ihn auf, das Angebot von Gopher Investment zu prüfen. Spätestens an diesem Tag war klar, dass sich die Aktionäre von der Offerte über 210 Millionen US-Dollar bereits verabschiedet hatten. Hierbei half dem Management auch nicht der Hinweis, dass es bei Gopher Investment damals noch einige ungeklärte Frage über deren Verbindung nach China sowie über deren Eigentümer gab. Wie nun jedoch der Vorstand von Playtech vermeldete, sollen sämtlich Ungereimtheiten mittlerweile ausgeräumt worden sein, weshalb nun der Verkauf von Finalto an Gopher Investment favorisiert würde. Weiterhin gab der Spielautomatenhersteller und Betreiber einiger Playtech Casinos bekannt, dass der Deal im zweiten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden soll. Stichtag ist hierbei der 28. März 2022, denn für jeden weiteren Tag, der bis zur Finalisierung ins Land geht, muss Gopher Investment jeweils weitere 24.000 US-Dollar zahlen. Gelingt jedoch bis zum 29. Juni nächsten Jahres kein Abschluss aufgrund von Widerständen durch Regulierungsbehörden oder wegen einem Nein durch die Aktionäre von Playtech, könnte der Verkauf noch platzen. Dieses Szenario gilt jedoch als extrem unwahrscheinlich.

Der Vorstand folgt seinen Aktionären und hat nun den Verkauf von Finalto an Gopher Investment in Höhe von 250 Millionen US-Dollar beschlossen. Die Einnahmen sollen vorerst unangetastet bleiben solange die Coronapandemie für Unsicherheit sorgt. Danach soll das Geld zum Teil für den Schuldenabbau und für Investitionen verwendet werden. Ebenfalls ist eine mögliche Ausschüttung eines Teils der Summe an die Aktionäre im Gespräch. Im Detail dürfte dies jedoch erst bei der nächsten Hauptversammlung zu diesem Thema feststehen, wenn die Aktionäre dem Verkauf zustimmen müssen.

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