Playtech Übernahme JKO Play

Mit JKO Play Limited, einem Konsortium von Eddie Jordan und Keith O’Loughlin, plant der nächste Player eine mögliche Übernahme von Playtech. (Bildquelle: jkoplay.com)

Der Spielautomatenhersteller Playtech ist momentan gefragt wie nie zuvor. Seitdem Aristocrat aus Australien ein offizielles Angebot zur Übernahme veröffentlicht hatte, konnte sich die Aktie in der Spitze um fast 75 Prozent verbessern. Haupttreiber ist vor allem die Fantasie, dass es zu einer wahren Bieterschlacht kommt und der Kaufpreis pro Wertpapier in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin anzieht. Dass diese Hoffnung auf einen höheren Preis für die Übernahme von Playtech nicht ganz unbegründet ist, zeigt nun auch der mögliche Einstieg von JKO Play Limited ins Rennen um den Spielautomatenhersteller. Hinter dem Konsortium stehen mit Eddie Jordan, dem bekannten Formel-1-Teambesitzer und Keith O’Loughlin, dem ehemaligen Senior Vice President von Scientific Games zwei wahre Schwergewichte.

Nun liebäugelt auch JKO Play Limited mit einer Übernahme von Playtech

In Bezug auf die Pläne zur Übernahme von Playtech gab es in den vergangenen Tagen für Aristocrat gleich zwei wichtige Nachrichten mit Gopher Investment und JKO Play Limited als Hauptprotagonisten. Ersterer hat offiziell verkündet, von einem Kauf des Spielautomatenherstellers abzusehen und sich allein mit dem Erwerb der Finanztochter Finalto zufriedengeben zu wollen. Immerhin kostet diese allein rund 250 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig jedoch behielt sich das Unternehmen vor, doch noch in Zukunft ein mögliches Übernahmeangebot unterbreiten zu können, sollte noch ein weiterer Konzern eine offizielle Offerte für Playtech abgeben. Was zuerst recht vorteilhaft für Aristocrat klingt, könnte sich jedoch ganz schnell in Rauch auflösen, denn mit JKO Play Limited hat nun ein weiterer Player die Bühne für eine mögliche Übernahme von Playtech betreten. Das erst wenige Monate alte Konsortium will sich in den nächsten Tagen und Wochen erst einmal über eine Due-Diligence-Prüfung eine Übersicht über die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Spielautomatenherstellers verschaffen. Erst nach deren Abschluss wird sich zeigen, wie die Einschätzung über das zukünftige Potenzial ausfällt und ob Playtech einen höheren Kaufpreis rechtfertigt, sodass ein offizielles Angebot unterbreitet wird. Schon jetzt ist klar, dass dieses mindestens 10 Prozent über der Offerte von Aristocrat liegen müsste, damit der Vorstand des Spielautomatenherstellers von seiner Zusage an die Australier abrücken könnte. Dies wären dann deutlich mehr als die momentan gebotenen 680 Pence pro Aktie.

Wie ebenfalls bekannt wurde, soll JKO Play Limited bereits in Gesprächen mit Centerbridge Partners für eine mögliche Finanzierung der Übernahme von Playtech stehen. Bei einem Angebot von mindestens rund 2,7 Milliarden Pfund plus der 600 Millionen Pfund Schulden des Spielautomatenherstellers ein gewaltiger Betrag, den selbst ein Eddie Jordan nicht einfach aus der Portokasse bezahlt.

Eddie Jordan will unbedingt in die Glücksspielbranche

Dass es sich bei dem möglichen Engagement von JKO Play Limited zur Übernahme von Playtech nicht nur um eine einfach daher gesponnene Idee handelt, zeigen gleich zwei wichtige Fakten aus den letzten Wochen und Monaten. Eddie Jordan liebäugelt bereits seit einiger Zeit mit dem Einstieg in die Glücksspielbranche. Erst im Juli hatte er versucht sich OpenBet unter den Nagel zu reißen, die Sportwettensoftware von Scientific Games. Allerdings unterlag er mit seinem Angebot von rund einer Milliarde US-Dollar am Ende gegenüber der Endeavour Group Holdings Inc aus Los Angeles, die schlussendlich 1,2 Milliarden US-Dollar aufbot. Aufgrund dieser verlorenen Übernahme könnte durchaus bei Eddie Jordan und seinem Partner Keith O’Loughlin bei JKO Play Limited nun der Hunger auf Playtech deutlich stärker ausgeprägt sein. Der Spielautomatenhersteller stellt schließlich nicht nur weltbekannte Spielautomaten für die Playtech Casinos her, sondern besitzt ebenfalls enormes Knowhow bei den Sportwetten. Mit Snaitech in Italien und HappyBet in Deutschland und Österreich verfügt Playtech zudem sogar über eigene Buchmacher, was einem potenziellen Markteinstieg in den USA stark entgegenkommen würde. OpebBet nicht übernehmen zu können, erhöht somit die Chancen, dass JKO Play Limited tatsächlich ein offizielles Angebot für den Spielautomatenhersteller abgeben wird. Hierbei wird es jedoch vor allem auf Centerbridge Partners ankommen und in welcher Größenordnung diese bereit sind, Kapital für einen solchen Coup bereitzustellen.

Keith O’Loughlin ist das zweite Schwergewicht innerhalb von JKO Play Limited und verfügt über enorme Erfahrung in der Glücksspielbranche, weshalb die Kombination mit Tausendsassa Eddie Jordan nicht zu unterschätzen ist. Über viele Jahre bekleidete er entscheidende Managementpositionen bei weltbekannten Glücksspielkonzern. So war er CEO der Online-Sparte von Boylesports sowie deren CTO und bei Ladbroeks Coral zeitweise der Chief Product Officer. Später wechselte er zu OpenBet von NYX Gaming und wurde deren Executive Vice President für Sportwetten und später nach der Übernahme durch Scientifis Games zum Senior Vice President innerhalb des neuen Mutterkonzerns befördert.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.