Novomatic-Tochter Ainsworth

Mit großen Ambitionen gestartet entwickelt sich jedoch die australische Novomatic-Tochter Ainsworth zunehmend für die Österreicher zu einem großen Albtraum.

Dem ehemaligen Besitzer der etwas mehr als 50 Prozent der Aktien am Spielautomatenhersteller Ainsworth Game Technologies, die vor gut 2 Jahren an Novomatic verkauft wurden, kann nur zu einem erfolgreichen Geschäft gratuliert werden. Für rund 300 Millionen Euro sicherten sich damals die Österreicher die Kontrolle über den australischen Glücksspielkonzern. Aus heutiger Sicht wohl ein viel zu hoher Preis für die Anteile, denn die Zeiten von positiven Meldungen sind bei der neuen Novomatic-Tochter Ainsworth mittlerweile schon lange Geschichte. Trotz neuem CEO laufen die Geschäfte vor allem im heimischen Australien immer noch extrem schlecht und nur noch wenig trennt den Spielautomatenhersteller von einem endgültigen Abtrudeln in die Verlustzone.

Bis zum Erreichen der Talsohle ist bei der Novomatic-Tochter Ainsworth noch viel Platz

Was haben sich die Österreicher mit ihrer neuen australischen Novomatic-Tochter Ainsworth nur für ein Kuckucksei ins eigene Nest geholt? Seit der Übernahme der Kontrolle geht es in so ziemlich allen Bereichen bergab, wobei hier vor allem die Verkäufe der eigenen Spielautomaten besonders negativ hervorstechen. Im heimischen Australien, einst der absolute Kernmarkt von Ainsworth Game Technologies, bekommt der Entwickler kaum noch einen Fuß auf den Boden. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies einen Umsatzrückgang von gehörigen -11,8 Prozent. Konnte die Novomatic-Tochter Ainsworth im vorangegangenen Geschäftsjahr noch 265,6 Millionen Australische Dollar vermelden, waren es jetzt nur noch 234,3 Millionen Australische Dollar. Diese negative Entwicklung setze sich ebenfalls beim EBITDA im Zeitraum zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 30. Juni 2019 weiter fort, dem neusten Geschäftsjahr. Hier ging es gleich von vormals 48 Millionen Australischen Dollar auf jetzt nur noch gerade einmal 44,8 Millionen Australische Dollar um gleich -34,1 Prozent nach unten. Beim EBIT sah es für die Novomatic-Tochter Ainsworth sogar noch viel düsterer aus. Hier gab es mit einem Rückgang von rund -71,5 Prozent ein regelrechtes Massaker. Konnte der Spielautomatenhersteller hier für das Jahr zuvor noch ein Betriebsergebnis von 40 Millionen Australischen Dollar ausweisen, standen im neusten Geschäftsbericht nur noch 11,4 Millionen Australische Dollar. Bei all diesen Hiobsbotschaften verwunderte es wenig, dass der Gewinn nach Steuern ebenfalls nicht besonders rosig ausfiel. Hier ging es um gleich -65,8 Prozent von ehemals 31,9 Millionen Australischen Dollar auf jetzt nur noch 10,9 Millionen Australische Dollar kräftig in den Keller.

Seit Jahren schmilzt der Gewinn nach Steuern bei der Novomatic-Tochter Ainsworth:

  • in 2015 erwirtschaftete der Spielautomatenhersteller noch 70,4 Millionen Australische Dollar
  • in 2016 gelang Ainsworth Game Technologies noch ein Gewinn nach Steuer von 55,7 Millionen Australische Dollar
  • in 2017 schrumpfte bereits der Gewinn nach Steuern auf 37,9 Millionen Australische Dollar
  • in 2018 wiederum konnte der Spielautomatenhersteller noch 31,9 Millionen Australische Dollar verdienen
  • im letzten Geschäftsjahr in 2019 gab es nur noch einen Gewinn nach Steuern von Höhe von 10,9 Millionen australischen Dollar

Das heimische Australien schwächelt weiter und ein Ende ist immer noch nicht in Sicht

Ein etwas genauerer Blick in die nun vorgelegten Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr der Novomatic-Tochter Ainsworth zeigen recht schnell, wo die Hauptprobleme der Australier liegen, nämlich in der Heimat. Hier kennen seit gut zwei Jahren die Verkaufszahlen für die eigenen Ainsworth Spielautomaten nur noch eine Richtung, und zwar steil nach unten. Konnte der Konzern im vergangenen Jahr hier noch 63,6 Millionen Australische Dollar umsetzen, waren es nun im Zeitraum zwischen Juli 2018 und Ende Juni 2019 nur noch gerade einmal rund 36,1 Millionen australische Dollar. Die bedeutet einen Rückgang in Höhe von -43,2 Prozent und entsprach somit fast einer Halbierung. Hauptursächlich für diese Misere, früher war Australien einmal das umsatzstärkste Segment, soll das schwierige Geschäftsumfeld auf dem heimischen Kontinent sein. Allerdings betrifft dies ebenfalls die Konkurrenten und diese können damit anscheinend deutlich besser zurechtkommen als die Novomatic-Tochter Ainsworth selbst. Deshalb dürfte wohl die bittere Wahrheit etwas anders lauten. Der Spielautomatenhersteller hat es verpasst, einige Entwicklungen am Markt schnell genug zu antizipieren und sich der veränderten Situation anzupassen. Die Konkurrenten, allen voran Aristocrat, ebenfalls aus Australien, scheinen einfach momentan die besseren Produkte zu liefern.

Abseits des Heimatmarktes läuft es jedoch bei der Novomatic-Tochter Ainsworth im Rest der Welt außerhalb von Amerika ebenso nicht gerade hervorragend. In diesem Segment, welches Europa, Afrika und Asien umfasst, brachen die Umsätze nämlich ebenfalls ein und dies, obwohl der Ausgangswert im vergangenen Jahr schon nicht besonders hoch ausfiel. So sank hier der Umsatz von ehemals 17,6 Millionen Australischen Dollar um ganze -34,7 Prozent auf jetzt nur noch gerade einmal klägliche 11,5 Millionen Australische Dollar. Die einzige positive Meldung im gesamten Geschäftsbericht der Novomatic-Tochter Ainsworth kam zum Glück jedoch aus dem Segment Amerika, welcher sowohl die USA wie auch das gesamte Gebiet in Lateinamerika umfasst. Hier konnte der Spielautomatenhersteller immerhin beim Umsatz ein kleines Plus in Höhe von 1,2 Prozent einstreichen. Standen hier noch zuvor rund 184,4 Millionen Australische Dollar in den Büchern, so waren es nun bereits 186,7 Millionen Australische Dollar. Immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer, der sich am düsteren Firmament abzeichnet.

Nicht nur bei den Verkäufen verschlechterte sich die Lage für die Novomatic-Tochter Ainsworth in Australien ständig. Seit Monaten hängt zudem eine Klage des Konkurrenten Aristocrat wie ein Damoklesschwert über dem Haupt des Spielautomatenherstellers. Das Unternehmen wirft Ainsworth Game Technologies vor, in der Vergangenheit Industriespionage bei Aristocrat betrieben und deren Spielmechaniken bei den eigenen Slots eingesetzt zu haben.

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