Neues GlücksspielgesetzNach Jahren großen Wachstums im Bereich des Glücksspiels, hier vor allem Online Casinos, wurde es für den kleinen Inselstaat Malta dringend notwendig, die landeseigenen Regularien neu anzupassen. Zu viele verschiedene Glücksspielgesetze, zu viele Schlupflöcher und zu viele technologische Entwicklungen in den letzten Jahren, die niemand vorher auf dem Schirm hatte, machten dies nötig. Nun mit dem 1. August trat ein neues Glücksspielgesetz in Kraft, welches möglichst bei all diesen Punkte Abhilfe schaffen soll. Ebenfalls wird soll das neue Regelwerk vor allem die Durchsetzungsbefugnisse der mga, der maltesischen Glücksspielaufsichtsbehörde deutlich stärken und ihr das Leben erleichtern.

Geldwäsche, Terrorismusbekämpfung und größere Befugnisse der mga stehen auf dem Plan

Mit dem 1. August diesen Jahres ist das neue Glücksspielgesetz in Malta in Kraft getreten, welches sich auch auf zahlreiche Online Casinos und deren Kunden in ganz Europa auswirken wird. Immerhin ist die Online Casino Lizenz dieses Landes die wohl beliebteste Konzession, die zudem auch noch den Zugang zu Märkten in den meisten Mitgliedsstaaten der EU erlaubt. Neben der Zusammenlegung vorheriger, unterschiedlicher Regelwerke, wird das neue Glücksspielgesetz auch die neuen, EU-weit gültigen Regularien zur Terrorismusbekämpfung und der Verhinderung der Geldwäsche umsetzen. Um diese Ziele zu erreichen, was nach den Skandalen um die Mafiaverbindungen zu Online Casinos in Malta dringen geboten erscheint, wurden die Befugnisse der mga deutlich erweitert. Dies betrifft vor allem das Durchleuchten von Personen, die im Auftrag der Betreiber von Glücksspielunternehmen in diesem Geschäftsbereich tätig sind. So müssen ab sofort bis zum 30. September sämtliche Halter von Online Casino Lizenzen aus Malta eine Person benennen, die ein definierte Schlüsselposition einnimmt. Sie ist dafür verantwortlich der mga alle benötigten Unterlagen zu übersenden und gilt zudem als wichtigster Ansprechpartner. Außerdem darf diese Schlüsselposition nur von Personen im Glücksspielunternehmen eingenommen, wenn diese über einen tadellosen Ruf verfügt. Dies muss die mga sorgfältig prüfen.

Neben der Überprüfung des Leumundes, sind weitere Bedingungen an diese Schlüsselposition in einem Unternehmen mit einer Online Casino Lizenz aus Malta verknüpft. So darf diese Person keine weitere Positionen in der Firma innehaben, die auf das Wachstum des betreffenden Unternehmens ausgerichtet ist. Dies betrifft ebenso Stellen in der Geschäftsführung wie den CEO, den CFO sowie im Marketing. Zusätzlich wird erwartet, dass die betreffenden Person, keinerlei Tätigkeiten ausübt, die mit den Zielen der Terrorismusbekämpfung und der Verhinderung von Geldwäsche in irgendeinem Konflikt stehen. Des weiteren werden ebenfalls mit dem neuen Glücksspielgesetz und den daraus resultierenden neuen Bestimmungen der mga, höhere Bedingungen für den Beauftragen für Datenschutz und der Innenrevision verlangt. Diese beiden Personen innerhalb eines Glücksspielunternehmens dürfen ebenfalls keine anderweitigen Funktionen mehr ausüben, wenn hier ein möglicher Interessenskonflikt vorherrschen könnte. Mit diesen Maßnahmen, die durch die mga nun stärker überprüft werden, soll vor allem Skandalen wie zuletzt vorgebeugt und das angeschlagene Image der Glücksspielaufsicht von Malta aufpoliert werden.

Zu dem neuen Glücksspielgesetz äußerte sich Heathcliff Farrugia, der Geschäftsführer der mga, wie folgt: „[…] Dies ist der Beginn eines neuen Kapitels in der maltesischen Glücksspielregulierung. Eine, die auf den Grundlagen der früheren Gesetze aufbaut und die Autorität sowie die Art und Weise, wie sie die Industrie reguliert stärkt. Dadurch wird es gelingen auch in den kommenden Jahren weiterhin eine Vorreiterrolle zu spielen.“

Diverse neue Regeln für die Online Casinos mit Lizenz aus Malta

Mit dem neuen maltesischen Glücksspielgesetz werden sich ebenfalls einige Veränderungen für die Betreiber der Online Casinos mit einer Lizenz des Inselstaates ergeben. So werden die vormals vier Lizenzen zusammengelegt und ab jetzt sind nur noch zwei Konzessionen erhältlich. Davon wird eine, die B2B-Lizenz, für die Entwickler wichtig sein, die beispielsweise Spielautomaten oder Live Casino Spiele herstellen und zur Verfügung stellen. Die B2C-Lizenz wiederum wird an die Betreiber der entsprechenden Online Casino ausgestellt. Hierdurch soll der über die Jahre entstanden Wust an unterschiedlichen Regularien wieder auf ein übersichtliches Maß reduziert werden. Dies ist ebenfalls für die mga wichtig, die dadurch ihre Bürokratie eindämmen kann und somit Kräfte für die angestrebten größeren Kontrollen und die Durchsetzung der Regeln freimachen kann.

Eine weitere Neuerung umfasst den Spielerschutz. Dieser soll durch die Einführung einer neuen Sperrdatei gestärkt werden. Ist diese aufgebaut und verfügbar, ermöglicht dies den Kunden von Online Casinos sich generell auszuschließen, sofern sie der Meinung sind, ihr eigenes Spielverhalten nicht mehr ausreichend unter Kontrolle zu haben. Gegenüber den Möglichkeiten in der Vergangenheit, müssen sich dann alle Lizenznehmer an diese Sperre halten und dem entsprechenden Kunden den Zugang verwehren. Somit kann dann ein Spielsüchtiger über alle Online Casinos mit Lizenz aus Malta hinweg gesperrt werden. Gerade vor der immer wieder stattfindenden Diskussion über den mangelnden Spielerschutz in den Internetcasinos, stellt dies einen wichtigen Schritt dar, Kritikern in Zukunft den Wind ein wenig aus den Segeln zu nehmen.

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