Ladbrokes Coral ÜbernahmeDer Online Casino Betreiber GVC hat die letzten Hürden zur Übernahme des deutlich größeren Konkurrenten Ladbrokes Coral genommen. Denn sowohl die CMA, die Wettbewerbsaufsicht, wie auch die Justiz in Form des High Court haben den Plänen zugestimmt. Damit steht der milliardenschweren Zukauf durch GVC nichts mehr im Wege.

Die CMA verlangt keinerlei Auflagen

Nachdem in den letzten Wochen bereits die Vorstände und Aktienbesitzer die Übernahmepläne von GVC und Ladbrokes Coral abgesegnet hatten, konnte der Online Casino Betreiber nun die letzten Hürden meistern. Wie nun bekannt wurde haben sowohl die CMA wie auch der High Court ohne Auflagen den milliardenschweren Aufkauf von Ladbrokes Coral durch GVC genehmigt. Beide sahen in der Übernahme keinerlei negativen Einfluss auf den britischen Glücksspielmarkt, da im Bereich der Online Casinos genügend Konkurrenten eine marktbeherrschende Stellung des neuen Konzerns verhindern würden. Der Betreiber, der unter anderem die bekannten Online Casinos wie den CasinoClub, das Partycasino oder bwin bereits im Portfolio hat, kann somit nun damit anfangen Aktien von Ladbrokes Coral gegen Papiere von GVC zu tauschen. Dabei zahlt der Betreiber pro Aktie vorerst 32,7 Cent plus 0,141 Anteile an dem neuen GVC-Papier. Je nachdem wie Großbritannien über das neue maximale Einsatzlimit in den stationären Shops an Spielautomaten entscheidet, können sich Aktienbesitzer zu einem späteren Zeitpunkt noch über bis zu 42,8 weitere Cent freuen. Nach Abschluss sämtlicher Transaktionen werden die Aktien von Ladbrokes Coral von der Börse genommen.

Am zukünftigen Unternehmen wird GVC die Mehrheit in Form von 53,5 Prozent halten, während 46,5 Prozent auf die Besitzer der Papiere von Ladbrokes Coral entfallen werden. Der neue Konzern wir es dann auf einen geschätzten Jahresumsatz von über 3,5 Milliarden Euro bringen.

Ladbrokes Coral unterliegt im Steuerstreit

Kurz nachdem die CMA der Übernahme von Ladbrokes Coral durch GVC ihren Segen erteilt hatte, musste der Übernahmekandidat jedoch vor Gereicht ein herbe Schlappe in einem Steuerstreit einstecken. Dabei ging es um eine früheres System der Steuerminimierung in Großbritannien, welches Ladbrokes Coral installierte und welches erst von Rechtswegen durch Gesetzesänderungen 2008 abgeschafft wurde. Durch die Ausnutzung einer Gesetzeslücke sparte das Unternehmen über einen längeren Zeitraum Steuern in Höhe von rund 71 Millionen Pfund. Die Steuerbehörden der Insel sahen dieses Vorgehen als unrechtmäßig an und verdonnerten Ladbrokes Coral dazu, diesen Betrag nachzuzahlen. Dem kam das Unternehmen nach, doch zog es zeitgleich vor das Gericht und wollte hierüber das Geld zurückerhalten. Nun landete der Fall vor der zweithöchsten Justizbehörde und diese entschied zu Ungunsten des Unternehmens und Ladbrokes Coral muss somit auf eine Rückzahlung der bereits überwiesenen Steuern verzichten. Sicherlich wären 71 Millionen Pfund an zusätzlicher Mitgift für GVC sicherlich ein gern gesehener Obolus gewesen, doch dürfte die vom Gericht getroffene Entscheidung insgesamt nur wenig Einfluss haben. Immerhin hatte Ladbrokes Coral den Betrag bereits gezahlt gehabt und somit wird die Bilanz hierdurch nicht zusätzlich belastet. Als letzte Option würde dem Unternehmen nun noch ein Gang vor die oberste Justizbehörde verbleiben, wobei hier kaum davon auszugehen ist, dass dieses zu einem anderen Ergebnis kommen wird.

Ladbrokes Coral fusionierte zwei eigene Tochtergesellschaften um Steuern zu sparen. Die einzige Aufgabe dieser Tochter bestand darin Verluste auszuweisen um somit die Körperschaftssteuer zu drücken.

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