Illegale Spielautomaten in NRW

In NRW führen die Behörden ihren Kampf gegen die Familienclans weiter und stellten in einer Nacht unzählige illegale Spielautomaten sicher. (Bildquelle: pixabay by quinonesnaomy)

Seit etwas mehr als zwei Jahren geht die Landesregierung in NRW verstärkt gegen sogenannte Familienclans vor und hat sowohl illegale Spielautomaten wie auch Shisha-Bars und Bistros im Visier. Nur ständiger Druck vonseiten der Behörden auf diese Form der Organisierten Kriminalität könnte diese unter Kontrolle halten, in denen die Familie der Gesellschaft, dem Recht und dem Staat immer höhergestellt wird. Die bisherige Bilanz bei zahlreichen Razzien in NRW am vergangenen Wochenende sind jede Menge beschlagnahmte illegale Spielautomaten, ein Pokertisch und diverse andere Glücksspieltische. Nebenbei wurden zudem noch mehrere Nobelkarosse konfisziert, die für Straßenrennen benutzt wurden.

Illegale Spielautomaten in NRW dienen der Geldwäsche und finanzieren die Familienclans

Während der von der Politik verordnete Kahlschlag bei den legalen Spielhallen in Deutschland zu einem Massensterben führte, blüht aufgrund dieser Ausdünnung das kriminelle Glücksspiel. Neben Berlin und Bremen ist vor allem das Ruhrgebiet eines der Zentren der sogenannten Familienclans, die immer stärker auch das öffentliche Leben zu Ungunsten der dort lebenden Bevölkerung negativ beeinflussen. Seit gut zwei Jahren hat sich die Landesregierung in NRW dem Kampf gegen diese Strukturen verschrieben und möchte Recht und Gesetz wieder Geltung verschaffen. In der Nacht von Samstag zu Sonntag waren Hunderte Beamte deshalb im Einsatz und führten diverse Razzien in Etablissements durch, die den Familienclans gehören oder mit ihnen in Verbindung stehen. Kontrolliert wurden Bistros, Shisha-Bars, Wettbüros sowie Spielhallen. Hierbei wurden die Beamten in Essen in NRW, dem Schwerpunkt der Razzien, in Sachen illegale Spielautomaten auf einer Straße gleich in zwei Gebäude fündig. In einem waren Geldspielgeräte und Glücksspieltische in einem geheimen Raum installiert, dessen Zugang hinter einem Spind versteckt war. In dem anderen Gebäude in der gleichen Straße wiederum fanden die Beamten aus NRW nicht nur illegale Spielautomaten, sondern ebenso einen Pokertisch. Alles zusammen deutete auf hoch professionelles, illegales Glücksspiel hin.

Doch nicht nur hier wurden die Behörden fündig. In insgesamt 5 verschiedenen Gebäuden in NRW allein in Essen wurden 9 illegale Spielautomaten entdeckt und 12 wiesen Mängel auf. Zur gleichen Zeit fanden ebenfalls Razzien im benachbarten Duisburg statt. Auch in dieser Stadt in NRW fanden die Beamten illegale Spielautomaten, diese waren in einer nach außen hin getarnten Teestube versteckt. Zusätzlich wurden zudem noch 34.000 Euro Bargeld und mehrere Kilo wohl nicht versteuerter Shisha-Tabak beschlagnahmt. Alles zusammengerechnet vermeldeten die Polizei die Konfiszierung von 19 illegalen Spielautomaten in ganz NRW allein in dieser einen Nacht. Um den Druck noch zu verstärken, wurden außerdem noch 13 verschiedene Etablissements aufgrund von Verstößen gegen die Schutzverordnungen gegen das grassierende Coronavirus geschlossen. Zusätzlich wurde eine Shisha-Bar wegen zu viel Qualm sowie eine Partyhochburg wegen mangelnder Hygiene dichtgemacht. Abseits der Razzien gelang zudem der Polizei ein weiterer Erfolg gegen die Familienclans. Insgesamt vier Nobelkarossen, davon eine allein rund eine Viertel Million Euro wert, wurden wegen illegalen Straßenrennen beschlagnahmt.

Innenminister Herbert Reul von der CDU ließ es sich nicht nehmen, sogar selbst in Essen während den Razzien zu erscheinen und Flagge zu zeigen. Der Druck auf die Familienclans solle klarmachen, dass die Zeit, in der sie den Alltag in den Städten unsicher machen könnten, vorbei sei. Zudem erklärte er der Presse, dass den Clans beigebracht werden müsse, dass hier nicht das Recht der Familien gelte, sondern die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland sowie von NRW.

Familienclans sind im Ruhrgebiet ein großes Problem

Das Problem mit den Familienclans in Deutschland existiert nicht erst seit gestern und ist das Produkt einer jahrzehntelangen Kuschelpolitik, wie es sie noch immer in Berlin oder in Bremen gibt. Hier halten die Parteien wie Linke, Grüne und SPD vor allem die eigene Polizei als den großen Satan, der die eigene Bevölkerung unterdrückt. In NRW ist dies jedoch nun seit 2 Jahren anders und Schließungen sowie die Beschlagnahmung von illegalen Spielautomaten treffen die Organisierte Kriminalität vor allem beim Geld. Frank Richter, der Polizeipräsident von Essen, nimmt an, dass das illegale Glücksspiel ein großes Standbein zum erwirtschaften von hohen Gewinnen darstellt. Dies ist nachzuvollziehen, denn illegale Spielautomaten wie jetzt in NRW sind nicht geprüft und häufig manipuliert. Oftmals gehören zudem gerade Spielsüchtige zur Kundschaft an diesen Geräten, die in legalen Spielhallen gesperrt sind. Des Weiteren werden diese Geldspielgeräte zudem für Geldwäsche und natürlich ebenso zu Hinterziehung von Steuern genutzt.

Vor fast zwei Jahren zeigte sich diese Verbindung zwischen Familienclans, illegalen Spielautomaten und Unsummen an damit erwirtschafteten Geldern schon einmal in NRW. Damals wurden Razzien in fast 40 Spielhallen durchgeführt, die manipulierte Spielautomaten betrieben. Die Beute der Beamten war gewaltig. Mehr als 5 Tonnen allein an Münzen, dazu unzählige Sportwagen wie Porsche oder Lamborghini, mit denen die Kriminellen protzten. Dazu wurden zudem noch in den Privathäusern mehrere Millionen Euro in Bargeld sichergestellt. Der Fund war so groß, dass im Oktober 2018 sogar extra von den Beamten ein sicherer Geldtransporter für den Transport eingesetzt werden und das Geld zur Bundesbank musste. Damals handelte es sich um Mitglieder eines türkisch-kurdischen Familienclans.

Wie groß das Problem mit illegalen Spielautomaten und Familienclans in NRW noch immer ist, trotz des Drucks vonseiten der Behörden, legte im Mai 2019 ein Lagebild des Landeskriminalamts dar. Allein 104 verschiedene Clans gab es vor gut einem Jahr im Bundesland und in nur zwei Jahren sollen rund 6.500 Mitglieder für insgesamt weit mehr als 14.000 Delikte und Straftaten verantwortlich gewesen sein.

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