Casino-Razzia in NRW

Im Homeland NRW sind solche Bilder normal – in einer einfachen Wohnhaussiedlung stehen PKWs, welche sich nur Millionäre leisten können. Foto Quelle: Westfalenpost

In NRW ist den Ermittlungsbehörden ein massiver Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. In einer groß angelegten Razzia wurden zahlreiche Casinos sowie Privatwohnungen durchsucht und dabei Millionen Euro und hochwertige Luxusautos beschlagnahmt. Mitgliedern des türkisch-kurdischen Familienclans wird vorgeworfen, über einen langen Zeitraum Spielautomaten in den eigenen Casinos manipuliert und somit den Fiskus um Millionen Euro geprellt zu haben.

Polizei beschlagnahmt Millionen Euro, 5 Tonnen Münzen und zahlreiche Luxusautos

Von diesem Tag werden die Anwohner der schicken und sonst so ruhigen Wohnsiedlung am Quambusch in der Stadt Hagen in NRW wohl noch lange berichten. Denn wohl selten verirrt sich in diese verschlafene Gegend ein komplettes Einsatzkommando aus Spezialeinheiten der Polizei und der Steuerfahndung. Deren Ziel waren Privathäuser eines türkisch-kurdischen Familienclans, denen vorgeworfen wird, in ihren 40 betrieben Casinos Spielautomaten so manipuliert zu haben, dass damit Steuern hinterzogen wurden. Die durchsuchten Häuser des Clans waren dabei nur Bestandteil einer weitaus größeren Razzia, die nämlich auch den Firmensitz sowie die 40 betriebenen Casinos umfasste. Insgesamt wurden mehrere Millionen Euro Bargeld in Form von Scheinen und mehr als 5 Tonnen an Münzen sichergestellt. Zudem wurden noch 7 Luxusautos beschlagnahmt und sofort abgeschleppt, sowie zahlreiche Konten gesperrt.

Besonders ärgerlich für die drei verhafteten Clan-Mitglieder dürfte die enorme Präsenz der Polizei und die damit verbundene Aufmerksamkeit in der sonst so ruhigen Wohnsiedlung gewesen sein. Denn vor allem das Abschleppen der Nobelkarossen zog viele Schaulustige an. Denn wann sonst haben normale, arbeitende Bürger schon einmal die Gelegenheit zuzuschauen wie Traumautos der Marken Mercedes, Ferrari und Lamborghini gemeinsam verfrachtet und abtransportiert werden. Solche Boliden in so geballter Form zeugen von unfassbarem Reichtum, der, wie nun die gesamte Nachbarschaft weiß, mit illegalen Methoden erlangt wurde. Ebenfalls dürfte dem Wohnumfeld nicht verborgen geblieben sein, dass die Polizei in NRW extra einen gepanzerten Geldtransporter herbeirufen musste, um die Millionen Euro, die in den Privathäusern lagerten, überhaupt abtransportiert zu bekommen. Die gewaltige Summe wurde sofort zur Bundesbank in Frankfurt gebracht. Dass vermutlich sämtliches Geld beim türkisch-kurdischen Familienclan gefunden wurde, dürfte auch an der hervorragenden Arbeit der beiden Spürnasen im Aufgebot der Polizei gelegen haben. Die beiden Hunde waren nämlich bestens darin trainiert, Geldscheine aufzuspüren.

Neben den Millionen Euro und Tonnen an Münzen fanden die Ermittler außerdem zwei Schreckschusswaffen sowie eine scharfe Waffe. Ebenfalls konfisziert wurden zudem noch geringe Mengen an Betäubungsmitteln, die in dem Fall allerdings kaum noch ins Gewicht fallen dürften.

Der Steuerschaden aus den manipulierten Slots in den Casinos soll im mittleren, zweistelligen Millionenbereich liegen

Allein schon die Luxusautos und die Millionen Euro beschlagnahmten Geldes zeigen deutlich, dass es sich hier wohl nicht um normale Betrüger oder Kriminelle gehandelt hat. Ebenfalls zeugten die eingesetzten 70 Steuerfahnder und mehrere Hundert Polizisten davon, dass hier eine ganze Organisation, in dem Fall ein Familienclan, ausgehoben wurde. Die Beamten rückten koordiniert in gleich mehren Orten ein, in denen die Bande und die drei verhafteten Männer im Alter von 38, 42 und 49 Jahren Casinos betrieben. Darunter waren beispielsweise Hagen, Dortmund, Duisburg, Hilden, Hattingen, Lüdenscheid, Holzwickede, Langenfeld, Datteln, Menden und Meinerzhagen, wie die Polizei in einer Stellungnahme mitteilte. Kopf der Organisation soll dabei der 42-jährige Mann gewesen sein, der sofort in Untersuchungshaft genommen wurde. Ihm allein wird ein Steuerschaden im zweistelligen Millionen Bereich zur Last gelegt.

Allerdings hat dieser nicht allein gehandelt, sondern wurde von zwei weiteren Männern im Alter von 38 und 49 Jahren unterstützt. Zusammengenommen sollen die hinterzogenen Steuern durch die Manipulation der Spielautomaten in den Casinos im mittleren, zweistelligen Millionenbereich liegen. Was vermutlich zwischen 40 und 60 Millionen Euro bedeuten dürfte. Allen drei Verhafteten wird vorgeworfen, bandenmäßige Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall begangen zu haben. Obendrauf kommt hier noch gewerbsmäßige Fälschung technischer Aufzeichnungen. Denn der Spielautomaten Trick wurde über eine Manipulation der Software in den Geräten ausgeführt, sodass diese deutlich weniger Einnahmen und Umsätze auswiesen, als tatsächlich durch die Slots ging. Hier wurden also nicht die Spieler betrogen, sondern der Vater Staat und bekanntlich findet dieser es überhaupt nicht witzig, wenn er seine Steuern nicht erhält.

Weitere Informationen will die Polizei in Hagen bekanntgeben, wenn die beschlagnahmten Beweise gesichert wurden. Ebenfalls konnte noch keine Auskunft über die genaue Höhe der konfiszierten Gelder getroffen werden. Hierzu äußerte sich Polizei-Sprecher Tino Schäfer gegenüber den Medien: „Es ist eine riesige Menge Bargeld bei den Durchsuchungen zusammengekommen, die wir so schnell gar nicht gezählt bekommen.“

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